Bambergs Trainer Jan Gernlein stellte seine Mannschaft auf einen spiel- und formstarken Gegner ein, der ganz sicher nicht nur Beiwerk zu einem Bamberger Fußballfest sein wollte. Denn ein solches planten die Gastgeber, sie hatten viele Ehemalige eingeladen, dazu war die Lokalpolitik und der BFV mit Präsident Dr. Kern im Stadion. Fehlte also nur noch das passende Ergebnis. Für das wollten die Spieler des FCE sorgen, ein Punkt würde reichen. Zudem musste Gebenbach ja auch erst einmal in Ammerthal gewinnen.
Regensburgs U21-Trainer Christoph Jank kündigte an: "Wir kommen, um zu siegen. Uns ist bewusst, dass wir auf die wohl beste Mannschaft der Liga treffen, die defensiv wenig zulässt und offensiv eiskalt sein kann. Trotzdem wollen wir unser Spiel durchbringen, eigene Akzente setzen und Tore schießen. Wir stehen für eine offensive Ausrichtung, das bleibt auch so.", erklärte der 49-jährige Österreicher. Allerdings hatte er "nur" 13 Feldspieler dabei - ein Umstand, der im Vergleich zum FCE ein klarer Nachteil war. Denn die Gastgeber konnten in der Saison beinahe in jedem Spiel fünf Mal nachlegen ohne schwächer zu werden.
David Lang (li.) setzt sich in der Luft gegen den Jahnler Paul Gebhard durch.
Markus Schütz
Den Spielern der Heimelf merkte man von Beginn an, dass sie Herr im eigenen Stadion sein wollten. Konzentriert und mit viel Selbstbewusstein spielten die Bamberger um den dribbelstarken Philipp Hack nach vorne. Er war es auch, der die ersten Gelegenheiten hatte. Zunächst setzte er einen Freistoß knapp vorbei, dann spielte Gästekeeper Philipp Böhm gut mit und parierte. Eine Glanzparade packte dieser dann gegen Moritz Kaube aus, der aus zehn Metern zum Abschluss kam. Aber der Keeper lenkte den Ball per Fuß zur Ecke. Trainer Jan Gernlein justierte früh bei seiner taktischen Ausrichtung nach und stellte auf einen Stürmer um. Die Regensburger hatten vor allem dann Probleme, wenn der FCE nach Ballgewinnen schnell umschaltete. So in der 13. Minute, als Moritz Kaube im Mittelfeld energisch dazwischenfunkte und David Lang das folgende Zuspiel auf Philipp Hack weiterleitete. Aber die Gäste konnten im letzten Moment noch zur Ecke klären. Ein gut funktionierendes Mittel an diesem Tag waren bei Bamberg auch die Seitenwechsel bzw. Flugbälle, die ein paar Mal auf den Punkt kamen und die Regensburger zum Verschieben zwangen. So entstand auch das 1:0, als Hack Luca Ljevsic auf der anderen Seite fand. Der setzte sich zur Grundlinie durch und passte scharf nach innen - und der eingelaufene David Lang drückte den Ball über die Linie. Bamberg hatte die Spielkontrolle und fuhr immer wieder Angriff über die Außen, konnte aber nicht nachlegen. Regensburg zeigte zwar immer wieder, dass sie eine spielstarke Mannschaft sind, aber für Gefahr konnten sie gegen die gewohnt stabile Defensive der Bamberger kaum sorgen. Umso überraschender dann der Ausgleich nach einem Angriff über die linke Seite der Gäste. Der Ball wurde scharf nach innen gebracht, Benedikt Fischer und Keeper Fabian Dellermann gingen zum Ball - und irgendwie prallte der dann über die Linie des Bamberger Tores (1:1, 40.). In den verbleibenden Minuten merkte man den Gästen dann den Aufschwung durch den Treffer an, aber es passierte bis zum Wechsel nichts mehr.
Philipp Hack (violett) im Laufduell mit zwei Regensburger Gegenspielern wird in dieser Szene gleich gefoult. Er setzte wieder einige offensive Akzente im Spiel der Bamberger.
Markus Schütz
Die Gastgeber kamen auch im zweiten Durchgang gut rein ins Spiel. Und hatten Pech, dass sie nicht früh einen zweiten Treffer nachlegen konnten, als Moritz Kaube aus zehn Metern zum Abschluss kam. Aber der Regensburger Benedikt Köppel klärte überragend für seinen Keeper. Vorbereitet wurde diese Aktion von Luca Ljevsic. Der schloss kurz darauf nach starkem Kollmer-Pass selbst ab, aber auch hier tauchte Keeper Böhm ab und hielt. Keine Chance hatte er dann in der 56. Minute. Wieder war David Lang der Torschütze in einer Kopie seines ersten Treffers, nur, dass diesmal der Vorbereiter Tobias Linz hieß. Bamberg insgesamt die klar überlegene Mannschaft, obwohl die Regensburger sich bei Ballbesitz als technisch sehr versiert zeigten, aber selten so gefährlich werden konnten wie in der 60. Minute, als Nick Lockermann mit links abzog, aber Fabian Dellermann den wuchtigen Schuss an die Querlatte lenken konnte. Als dann Johannes Gebhart zwei Minuten nach der Einwechslung das 3:1 erzielte, war klar, dass der FC Eintracht Bamberg dieses Spiel nicht mehr verlieren wird. Aber die Gastgeber legten noch zwei Treffer nach. Zunächst der ebenfalls gerade eingewechselte Hannes Reichel. Stark in der Vorbereitung dieses Treffers, wie Johannes Gebhart über links im Zweikampf stabil blieb und sich durchsetzte. Gebhart schnürte mit dem 5:1 dann ebenfalls einen Doppelpack, indem er den Ball ins lange Eck setzte. Die Gäste kamen zwar noch zum 2:5, aber das fiel schon nicht mehr ins Gewicht. Torschütze war erneute Benedikt Fischer, der damit der dritte Spieler an diesem Tag war, dem ein Doppelpack gelang. Kurz darauf war Schluss und die Bamberger Feierlichkeiten konnten beginnen.
Luca Ljevsic (vo.) dreht sich mit Ball weg von Gegenspieler Christian Schmidt.
Markus Schütz
Der Sieg in diesem Heimspiel war für Bamberg hochverdient. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus taten sie mehr fürs Spiel und hatten die Mehrzahl an Torchancen. Auch der Ausgleich kurz vor der Pause brachte die Gastgeber nicht aus der Ruhe. Wenn man einen Doppeltorschützen auswechseln und einen einwechseln kann, der dann auch nochmal doppelt trifft, dann spricht das für sich. Die Bamberger zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung ausgehend von einem sicheren defensiven Zentrum. Einen Spieltag vor Schluss beträgt der Vorsprung jetzt satte acht Punkte auf Gebenbach. Nicht nur das, sondern auch die nur zwei Niederlagen sind ein Beleg für eine verdiente Meisterschaft und eine überragende Saison! Respekt und herzlichen Glückwunsch!
Spielbericht eingestellt am 20.05.2023 21:25 Uhr