Von Dirk Meier
Nach drei Spielen ohne Niederlage in der Bayernliga Nord hat es den ASV Cham wieder einmal erwischt. Am Samstag verloren die Kreisstädter ihr Heimspiel am Kappenberger Sportzentrum gegen den TSV Abtswind, seines Zeichens beste Rückrunden-Mannschaft, mit 0:3 (0:0). Ohne den erkrankten Offensivmotor Andreas Kalteis ging an diesem Tag nichts für die Gastgeber, die in Halbzeit eins Vorteile hatten, die aber nach der Pause der Musik hinterherliefen.
In Halbzeit eins hat es der ASV Cham versäumt die Partie in seine Richtung zu lenken. “Wir hatten 3:1 Torchancen, waren aber im Abschluss nicht konsequent genug”, stellte der Chamer Coach Faruk Maloku enttäuscht fest. Jona Hofbauer hätte zweimal die Möglichkeit gehabt einen Treffer für seinen ASV zu erzielen. Einmal war der Abschluss zu ungenau, einmal schaltete der Angreifer etwas zu spät, konnte so einen vor das Tor gespielten flachen Ball nicht mehr über de Linie grätschen. Auch Christof Ostermayr, der den erkrankten Kalteis im Zentrum ersetze, hatte eine Gelegenheit zur Führung, aber auch er ließ aus. So ging es torlos in die Kabinen.
Vielleicht spielte da bei den ASV-Spielern im Hinterkopf auch mit, dass sie nach langem Kampf den Ligaverbleib fix in der Tasche hatte. Denn im Durchgang Nummer zwei zog Abtswind, das in der Rückrunde erst ein Spiel verloren hatte, die Zügel an: “Abtswind war nun klar bestimmend und wir haben nur noch reagiert. Wir waren in den Zweikämpfen immer einen Schritt zu langsam und auch gedanklich nicht auf der Höhe”, monierte Maloku. Gleich zu Beginn bot sich den Unterfranken eine Topchance, die ASV-Tormann Julio Peutler aber mit einem Reflex zunichte machte. Bereits da deutete sich an, wie das Spiel weiter laufen sollte. “Das hätte für uns schon der Weckruf sein müssen, war es aber leider nicht”, so der ASV-Coach.
Bei Gegentor Nummer eins schlug ein Abwehrspieler ein Luftloch im Strafraum, der Ball fiel Niclas Staudt vor die Füße, der zum 1:0 einschoss (65.). Zehn Minuten später wurde ein Ball hinter die Chamer Abwehrkette gespielt, die auf Abseits reklamierte. Aber der durchlaufende Spieler Adrian Dußler stand nicht im strafbaren Bereich und vollendete zum 2:0. “Die ersten beiden Gegentore waren ganz klar Geschenke von uns, die waren beide vermeidbar”, beschrieb es Maloku. Nun hatten die Gastgeber nichts mehr zuzusetzen und Abtswind, das Woche für Woche starke Spiele abgeliefert hatte, war nicht mehr zu stoppen. In der Schlussphase schlossen die Gäste aus dem Kräuterdorf einen feinen Spielzug mit dem 3:0 durch Tom Bretorius ab (84.).
Dann war Schluss und die Enttäuschung groß, dass es dem ASV Cham erneut nicht gelungen war ein Topteam der Liga zu schlagen. Das lag vor allem an der mäßigen Leistung im zweiten Abschnitt: “Da waren wir nicht konkurrenzfähig, das war nicht Bayernliga-tauglich”, deckte Maloku schonungslos auf. Klar, die Luft bei den Rot-Weißen war raus, aber bei mehr Konzentration wäre sicher etwas gegen starke Kicker aus dem Landkreis Kitzingen drin gewesen. So ließ Cham den Gast aus Abtswind nach der Pause gewähren und das sollte in der sechsten Heimniederlage müden. Unter dem Strich war eines klar: Der TSV Abtswind ist derzeit das formstärkste Team der Bayernliga Nord und hat sich auch diesen Dreier redlich verdient.
Spielbericht eingestellt am 13.05.2023 21:01 Uhr