Von Dirk Meier
Einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Bayernliga Nord hat der TSV Großbardorf am Sonntag erlitten. Da unterlagen die Grabfeld-Gallier bei der bereits gesicherten DJK Ammerthal mit 2:3 (0:2). Das Spiel stand in der Schlussphase Spitz auf Knopf. Großbardorf hatte beim Stand von 2:2 zweimal die Möglichkeit den Siegtreffer zu erzielen, das gelang dann den Oberpfälzern in Minute 95 mit der allerletzten Aktion, der Schiedsrichter pfiff die Partie unmittelbar nach dem Treffer ab.
Bei den Gästen fehlten so wichtige Leute wie Ronny Mangold und Alban Peci. Am Morgen des Spieltages meldete sich auch noch Jannik Göller erkrankt ab. Dafür war Oldie Manuel Leicht mitgefahren, der in der Schlussphase auch zum Einsatz kam, denn die TSV-Ersatzbank war inklusive Leicht nur mit drei Mann besetzt. Vom Anpfiff weg übernahm zunächst Ammerthal das Heft. Aber die Mannschaft trat nicht als Einheit auf, es gab immer wieder Disput in den eigenen Reihen. Dennoch konnte die DJK, bei der ihr bester Stürmer Anton Shynder verletzt fehlte, früh in Führung gehen. Finn Rudel war durch die Abwehrkette durchgebrochen, umspielte Tormann Leon Zwickl und schob zum 1:0 ein (9.). Großbardorf wachte nun auf, hatte nach einem Freistoß von Jannik Binder die Chance zum Ausgleich durch Tim Stecklein, der aber traf das Tor nicht (18.). Vielmehr erzielten die Hausherren den zweiten Treffer und dabei sah die TSV-Abwehr alles andere als gut aus. Nach einem Pass von rechts kam über halblinks Daniel Gömmel in den Strafraum und ließ dem TSV-Tormann erneut keine Chance (33.). Großbardorf hatte die erste Halbzeit über weite Strecken verschlafen, spielte zu lethargisch und es fehlte die letzte Konsequenz, So hatte Ammerthal leichtes Spiel und führte nicht unverdient zur Pause mit 2:0.
“Die erste Halbzeit war von unserer Seite nichts, das haben wir dann in der Pause auch deutlich angesprochen”, berichtete Großbardorfs Trainer Thomas Jakob. So kehrte eine verwandelte Grabfelder Elf aus der Kabine zurück, die nun mehr Zug zum Tor zeigte. Das sollte sich auch gleich in Zahlen ausdrücken. Stecklein hatte den Ball von links serviert und Elias Reiher konnte in der Mitte zum 1:2 einschieben (51.). In der Folge hatte Ammerthal eine ganz starke Phase mit drei Topchancen, die aber Tormann Zwickl allesamt zunichte machte, der damit sein Team im Spiel hielt.
Großbardorf überstand diese Angriffe und der Ausgleichstreffer ließ nicht lange auf sich warten. Manuel Leicht, inzwischen eingewechselt, brachte auf dem rechten Flügel den Ball zu Laurin Schmid, der die Kugel vor das Tor passte, von Reiher erneut zur Stelle war, es stand 2:2 (72.). In der Folge rannte Großbardorf an, die DJK konnte nichts mehr entgegensetzen. Leicht legte für Reiher auf, der aus elf Metern völlig unbedrängt, drüber schoss (82.). Dann war es Leicht selbst, der von halblinks in den Strafraum gelangte, dann aber am langen Eck vorbeizielte (90.). Zwei Freistöße aus dem Halbfeld gab es noch, die aber vom TSV nicht genutzt werden konnten. Mit der allerletzte Aktion kam Mergim Bajrami an den Ball und schoss aus 16 Metern flach neben dem rechten Pfosten zum 3:2-Endstand ein. “Nach der Pause lief es besser und wir haben bis zum 2:2 sehr gut gespielt. Leider haben wir die Chancen zum Siegtreffer nicht nutzen können, drei Punkte wären möglich gewesen”, bilanzierte Jakob.
Nun wird es extrem schwer für die Grabfeld-Gallier, die den Ligaerhalt nur noch über den Umweg Relegation schaffen können. Im besten Fall mit einem Heimsieg über Weiden und einem Erfolg in Cham kann Großbardorf noch auf 37 Punkte kommen. Für Platz 14, der beste Vierzehnte der beiden Bayernligen entgeht der Relegation, dürfte es nicht mehr reichen, denn der Süd-Vierzehnte hat bereits zwei Spieltage vor Schluss 37 Punkte eingefahren. Das rettende Ufer in der Bayernliga Nord ist für den TSV sieben Zähler entfernt, somit steht die Relegations-Teilnahme bereits fest, wo die möglichen Gegner 1. FC Fuchsstadt, DJK Don Bosco Bamberg und SpVgg Bayern Hof lauten können. Von diesen vier Klubs schafft es nur einer in die Bayernliga 2023/24, die Aussichten sind also alles andere als rosig.
Spielbericht eingestellt am 15.05.2023 20:06 Uhr