Beide Mannschaften absolvierten vor der Begegnung 21 Saisonspiele. Die heimischen Quecken um Trainer Bernd Eigner standen mit 45 Punkten auf Platz 3, Gebenbach mit einem Punkt mehr auf Platz 2 der Tabelle der Bayernliga Nord. Die Eltersdorfer erwischten mit dem 2:1-Auftaktsieg in Cham vor zwei Wochen einen Auftakt nach Maß, während das Heimspiel in der vergangenen Woche gegen den SV Donaustauf den Witterungsbedingungen zum Opfer fiel. Beim Gegner der DJK Gebenbach lief es bisher im Kalenderjahr 2023 noch überhaupt nicht rund. Zwei Niederlagen gab es zum Auftakt in Donaustauf und zu Hause gegen den ATSV Erlangen. In beiden Spielen handelte man sich zudem auffälligerweise jeweils eine Rote Karte ein. Der Trend spricht aktuell für die Quecken, doch Gebenbach durfte man in keinem Falle abschreiben trotz des widrigen Auftakts. Elf Spiele in Serie gewann nämlich die Mannschaft von Kai Hempel und Markus Kipry im Jahr 2022 - eine nicht zu unterschätzende Serie. Der heimische Trainer Bernd Eigner hatte immer gesagt, dass man da sein möchte, wenn die bis dahin sehr stabilen Teams aus Bamberg und Gebenbach schwächeln. Diese Situation ist nun da. Mit einem Sieg würde man zumindest auf den Relegationsplatz springen, aber auch nach dem Spiel bleibe alles eng zusammen. Die Hausherren mussten weiterhin auf Patrick Ort, Paul Massari und Tobias Schaffors verzichten. Zudem fehlte Matthias Löblein gesperrt wegen seiner Roten Karte aus Cham. Sein Companion Kai Hempel wollte gegen Eltersdorf wieder in die Erfolgsspur zurückfinden und Punkte mit nach Hause nehmen. "Es kommt im dritten Spiel nach der Winterpause der dritte Brocken. Das Hinspiel hat uns gelehrt: Vorsicht bei Standards", so Hempel, der aufgrund der Witterungsbedingungen mit einem kampfbetonten Spiel rechnete und die entscheidenden Momente auf ihre Seite ziehen müssten. Ihm fehlten sicher Basti Freisinger und Jan Fischer. Der Einsatz von Marko Seifert stand auf der Kippe, wurde im Verlauf des Spiels aber nicht eingesetzt.
Der Griff geht ans Knie: Christopher Kracun (am Boden liegend) gegen den Gebenbacher Friedrich Lieder.
Alexander Grober
Vor dem Spiel war es das Duell des Tabellendritten gegen den Tabellenzweiten. Die Hausherren kamen sehr gut in die Begegnung. Nach sieben Minuten wurde ihnen ein Elfmeter zugesprochen, den man durchaus so geben kann, aber nicht muss. Kapitän Maximilian Göbhardt trat an und scheiterte am jungen Gästeschlussmann Christoph Lindner. Ob ein Gebenbacher zu früh den Strafraum betrat, oder der DJK-Schlussmann zu früh seine Linie verlassen hatte, war unklar. Klar war aber, dass der Elfmeter unter Protesten der Gäste nochmal ausgeführt wurde. Die zweite Chance ließ sich Göbhardt dann nicht mehr entgehen und verwandelte zur frühen Quecken-Führung. Auch danach war es eine starke Anfangsphase der Eigner-Mannen, die das Spielgeschehen absolut im Griff hatten. Man spielte auch weiter munter nach vorne und hatte durch den agilen Moritz Fischer aus kurzer Distanz (15.) und Maximilian Göbhardt, dessen Schuss aus 20 Metern knapp über den Querbalken strich, weitere Chancen, die Führung früh auszubauen. Bis dahin war von den Gästen offensiv kaum etwas zu sehen. Die DJK war zumeist mit Defensivaufgaben beschäftigt, während nach vorne die Durchschlagskraft fehlte. So entwickelte sich ein immer umkämpfteres Spiel, in dem Schiedsrichter Hendrik Hufnagel alle Hände voll zu tun hatte. So dauerte es bis zur 42. Minute, als Friedrich Lieder im Laufduell mit Oliver Gonnert im Strafraum der Hausherren zu Boden ging. Gonnert hatte in dieser Szene Riesenglück, nicht mit einem Platzverweis des Feldes verwiesen zu werden. Doch der gut aufgelegte Tugay Akbakla parierte den Elfmeter von Andreas Graml. Im direkten Gegenzug folgte dann das 2:0 für die Hausherren mit etwas Glück. Einen Freistoß von Christopher Kracun wehrte Gästekeeper Christoph Lindner genau so ab, dass der Ball von Tobias Herzners Kopf ins Tor ging. Er wusste wohl selbst nicht, wie ihm da der Treffer gelungen war. Die Hausherren nahmen dies sicherlich gerne an, als man den Halbzeitstand von 2:0 erzielen konnte.
Gebenbachs Kapitän Julian Ceesay (li.) und Fabian Vogl (re.) bedrängen den heimischen Manuel Stark.
Alexander Grober
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes war das Spiel deutlich beruhigter und die Hausherren hatten viel Ballbesitz und Spielkontrolle inne, kamen aber nicht zwingend vor das DJK-Tor. Defensiv machten es die Gebenbacher deutlich besser wie noch im ersten Spielabschnitt, da sich die Chancen für die Quecken auf ein Minimum reduzierten. Auf der anderen Seite versuchte Gebenbach selbst nochmal alles, um das Ruder herumzureißen. Auch der Doppelwechsel nach einer guten Stunde sollte hier nicht die gewünschte Wirkung haben. Nach einer Stunde Spielzeit dann eine gute Szene der Gäste, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Fabian Vogl nickte aber das Leder nach einem Freistoß aus dem Halbfeld haarscharf am Kasten vorbei. Auf der anderen Seite strich nicht einmal 60 Sekunden später eine Direktabnahme von SC-Joker Alexander Piller haarscharf über die Latte. Die Quecken legten in der zweiten Halbzeit die gleiche leidenschaftliche Einstellung in der Zweikampfführung an den Tag, denn Gebenbach tat sich sehr schwer, offensiv zu Chancen zu kommen. Bereits früh in der Eltersdorfer Hälfte wurden die DJK-Akteur kaum zur Entfaltung kommen lassen, sodass der Heimsieg immer wahrscheinlicher wurde. Doch Gebenbachs Torjäger Nico Becker verpasste in der 71. Minute den Anschlusstreffer. Anstatt selbst abzuschließen aus aussichtsreicher Position, wollte er nochmal querlegen, woraufhin die Chance verpuffte. Die endgültige Entscheidung erzielte Manuel Stark eine viertel Stunde vor dem Ende. Er kam im Sechzehner an den Ball und vollstreckte eiskalt. Danach war merklich die Luft raus. Winter-Neuzugang André Karmann kam noch zu seinem Debüt für die Quecken mit seiner Einwechselung in der 79. Minute. Drei Zeigerumdrehungen sah Fabian Vogl einen vollkommen berechtigten Platzverweis, als der Unparteiische erst zögerte und wohl nach Hinweis seines Assistenten in die Gesäßtasche griff. Mit ein, zwei Aktionen hätten die Quecken das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können, doch das wäre dem Guten zu viel gewesen. Alles in allem aber ein hochverdienter Heimsieg der Mannschaft von Bernd Eigner gegen offensiv viel zu harmlose Gebenbacher. Damit rückte man vor an die Tabellenspitze, wobei aber der FC Eintracht Bamberg mit einem Punkt Rückstand und zwei Spielen weniger wieder vorbeiziehen kann.
Mit allen Mitteln schirmt Tobias Herzner (re.) das Leder vor dem taumelnden Jonas Lindner ab.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 18.03.2023 06:57 Uhr