Von Dirk Meier
Zweites Spiel für den 1. SC Feucht im Jahr 2023 in der Bayernliga Nord, zweite Niederlage. Die Zeidler mussten sich am Samstag vor 239 zahlenden Zuschauern im Sepp-Endres-Stadion beim Würzburger FV mit 0:3 (0:2) geschlagen geben. Insgesamt waren es erneut 90 enttäuschende Minuten des SC, der die letzten 25 Minuten in Unterzahl spielen musste, weil Innenverteidiger Max Hering mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt führte der WFV bereits deutlich mit 3:0. Der SC wird sich in den nächsten Spielen erheblich steigern müssen, denn mit 30 Punkten ist der Klassenerhalt noch lange nicht in trockenen Tüchern.
Die Grundtugenden im Fußball wie giftig sein, die Zweikämpfe annehmen, laufbereit und willensstark zu sein, diese hatte Trainer Florian Schlicker nach der 1:4-Niederlage daheim gegen den ASV Neumarkt vor dem Spiel in Würzburg eingefordert. Aber auch im zweiten Match des neuen Jahres konnte unter dieser Rubrik von Seiten des SC nichts eingetragen werden. Der Auftritt der Gäste war erneut enttäuschend, blutleer, vielmehr hatten die biederen Unterfranken aus der unteren Tabellenhälfte leichtes, ja viel zu leichtes Spiel. Und wenn die Feuchter nicht aufpassen, dann rutschen sie ganz schnell in der Tabelle weiter nach unten in die Gefahrenzone, weil die Zeidler jahresübergreifend nur eines der letzten sieben Spiele gewinnen konnten und einmal die Punkte teilten. Der SC steht in der Rückrundentabelle mit erst vier Punkten schon auf Rang 14, einem Relegationsplatz.
Leider konnte die Mannschaft gegenüber der ersten Partie keine Steigerung zeigen. Viel zu leicht wurde es den Gastgebern gemacht. Ein langer Ball auf den rechten Flügel, eine Flanke ins Zentrum und dort konnte Moritz Gündling schon früh unbedrängt den 1:0-Führungstreffer für den WFV erzielen (9.). Nach einer Hereingabe von der linken Seite hatte es Marc Hänschke viel zu leicht das Spielgerät in der kurzen Ecke zum 2:0 unterzubringen (14.), da war noch keine Viertelstunde gespielt: “Wir haben die erste Viertelstunde total verschlafen”, räumte Coach Schlicker ein. Erst nach den beiden Einschlägen wachten die Gäste langsam auf, fanden ins Spiel, aber am Spielstand änderte sich bis zur Spielmitte nichts.
In Durchgang Nummer zwei spielte Feucht zwar mit, kam auch in Tornähe, aber Zählbares sprang nicht heraus. Vielmehr war es Dennie Michel, der mit einem Volleyschuss aus dem Rückraum auf 3:0 erhöhen konnte, ein Sonntagsschuss am Samstag (63.). Es wurde, das war deutlich, dem WFV viel zu leicht gemacht zu Treffern zu kommen. Die Defensive des SC blieb anfällig, sieben Tore aus zwei Partien sprechen eine deutliche Sprache. Zwei Minuten nach dem dritten Gegentor marschierte Max Hering mit Gelb-Rot vom Platz und damit war klar, dass sich aus Sicht der Gäste wohl nichts mehr zum Positiven wenden würde. “Die Messe war in diesem Moment bereits gelesen”, berichtete der SC-Coach. Ohne Probleme fuhr der WFV, der das Hinspiel zwar mit 1:2 verloren hatte, nun aber den Direktvergleich in Summe beider Partien gewonnen hat, die volle Ernte ein. Der direkte Vergleich kommt am Saisonende zum Tragen, wenn beide Teams punktgleich sind. Würzburg liegt aktuell nur noch fünf Punkte hinter Feucht.
“Wir müssen uns ganz schnell steigern und wieder in die Erfolgsspur kommen”, weiß Schlicker, sonst könnte die Talfahrt rasant werden.
Am kommenden Freitag geht’s für den SC weiter und dann gastiert ab 19 Uhr kein geringerer als Spitzenreiter FC Eintracht Bamberg im Feuchter Waldstadion. Mit einer Leistung wie gegen Neumarkt oder in Würzburg stehen die Aussichten für die Mittelfranken auf die ersten Punkte in 2023 äußerst schlecht.
Spielbericht eingestellt am 12.03.2023 22:32 Uhr