Von Dirk Meier
Nach nur einem Punkt aus den letzten zwei Spielen hat der 1. SC Feucht am Freitagabend wieder einen Sieg in der Bayernliga Nord gelandet. Die Zeidler zwangen im heimischen Waldstadion vor 300 Zuschauern den Aufsteiger SpVgg SV Weiden mit 4:2 (1:1) in die Knie. Aufgrund der Leistung in der zweiten Halbzeit war der Sieg des SC verdient, auch wenn es in der Overtime noch einmal eng wurde.
Die Feuchter wollten unbedingt die Wende und übernahmen auch gleich die Initiative. Die Anfangsviertelstunde gehörte den Hausherren, die aus dieser guten Phase auch Kapital schlagen konnten. Die frühe Führung für den SC resultierte aus einem Abpraller, als Weiden den Ball nicht klären konnte. Leon Rukiqi war es, der die Situation am schnellsten erkannte und den Ball überlegt in den Winkel setzte (8.). Doch Weiden kam zurück ins Match. Nach einem Angriff über die linke Seite folgte ein Querpass ins Zentrum, den Martin Ruda aus 15 Metern an SC-Torhüter Jan Kowalewski vorbei zum 1:1 verwerten konnte (17.). Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit gab es keine klaren Torchancen auf beiden Seiten: “Das war alles mehr oder weniger Mittelfeldgeplänkel”, berichtete Feuchts Trainer Serdal Gündogan, so ging es mit dem 1:1 in die Pause.
“Wir haben in der Kabine einige Dinge angesprochen”, so Gündogan, der zusammen mit seinem gleichberechtigten Trainerkollegen Florian Schlicker die neue Richtung vorgab. Der zweite Teil verlief dann aus Sicht der Heimelf klarer, es gab gute Szenen mit vielversprechenden Angriffsaktionen des SC zu sehen. “Das war alles viel präziser, als in der ersten Halbzeit”, bewertete Gündogan. Den zweiten Feuchter Treffer bereitete auf dem linken Flügel Tim Ruhrseitz vor, der passte in die Mitte und da war Christian Heinloth zur Stelle. Mit einem Hoppelball im Strafraum erzielte Heinloth das 2:1, das Spielgerät kullerte über die Linie (64.). Das war der Dosenöffner, denn nun hatten die Zeidler alles im Griff. Ein Flankenball von links kam zu Ruhrseitz, der aus 19 Metern volley abzog, die Kugel schlug zum 3:1 ein (75.). Der Zwei-Tore-Vorsprung war längst verdient, denn die Oberpfälzer konnten sich in Richtung Feuchter Tor nicht gefährlich in Szene setzen.
Das 3:1 hätte eigentlich 15 Minuten vor dem Ende die Entscheidung sein müssen. Doch es sollte noch einmal spannend werden. Kurz vor dem Ende, die Nachspielzeit war schon angebrochen, kam eine weite Flanke der Gäste aus Weiden an den langen Pfosten, wo Ole Meißner einlief und per Kopf auf 2:3 verkürzte. Das war die einzige gefährlich Aktion von Weiden im zweiten Durchgang. “Das hätte noch ins Auge gehen können, denn der Anschlusstreffer war völlig unnötig”, sagte Gündogan. Doch nach diesem Gegentor spielte Feucht den Ball vom Anstoß weg nach vorne zu Tarik Sormaz. Der setzte sich mit einer feinen Einzelleistung durch, zog von halbrechts ab und traf über den Torwart hinweg halbhoch zum 4:2-Endstand ins Netz.
Coach Gündogan und sein Mitstreiter Schlicker zeigten sich am Ende zufrieden: “Auch wenn die erste Halbzeit nicht so gut war, so hat die zweite Halbzeit entschädigt. Da waren wir klar besser und haben aufgrund dieser Leistung auch verdient gewonnen. Wichtig war, dass wir da zielstrebiger und präziser gespielt haben. Wir hatten klarere Aktionen nach vorne und haben aus diesen heraus auch unsere Tore erzielt”, so die Bilanz des Trainerduos. Der 1. SC Feucht bleibt nach dem siebten Saisonerfolg weiter im oberen Tabellendrittel der Bayernliga Nord, hat jetzt 23 Punkte auf dem Konto. Die Gäste aus Weiden hingegen verharren in der unteren Tabellenhälfte und bleiben auswärts als einziges Team der Liga weiter sieglos. Am kommenden Samstag geht es für den 1. SC Feucht zum ASV Cham, ebenfalls ein Gegner aus der Region der SpVgg SV Weiden.
Spielbericht eingestellt am 15.10.2022 08:41 Uhr