Von Dirk Meier
Den zweiten Heimsieg der Saison 2022/23 hat sich der ASV Cham am 12. Spieltag in der Bayerliga Nord gegönnt. Die Kreisstädter besiegten am Samstag nach drei sieglosen Spielen mit nur einem Punkt den ATSV Erlangen mit 2:0 (0:0). Damit überholten die Oberpfälzer den Gast aus Mittelfranken. 280 Zuschauer im Kappenberger Sportzentrum sahen einen überlegenen ATSV, der aber an seiner Abschlussschwäche scheiterte. Die Chamer erkämpften sich den Dreier mit sehr viel Einsatzbereitschaft.
Es war ein hartes Stück Arbeit für die Rot-Weißen gegen einen Gegner, der mehr Ballbesitz hatte. Der Vorjahresdritte aus der Universitätsstadt Erlangen dominierte die Partie über weite Strecken, offenbarte aber Schwächen im Abschluss. Chams Trainer Faruk Maloku hatte ohnehin im Vorfeld angekündigt, dass die Chamer in diesem Duell dem Gast den Ball überlassen werden. Die Taktik lautete bei Ballgewinnen mit schnellem Umschaltspiel und nach Standards zum Erfolg zu kommen, die Rechnung ging am Ende auf. So verlief die Partie dann auch so wie erwartet. Der ATSV gab Ton an, Cham war überwiegend mit Abwehrarbeit beschäftigt. Allerdings: Die Einstellung bei den Hausherren passte, mit viel Kampfeswillen und viel Laufarbeit erzwangen die Ostbayern das Glück.
In Durchgang eins litt das Spiel unter einem 15-minütigen Regenschauer, der den Platz phasenweise unter Wasser setze. Das behinderte das Kombinationsspiel des ATSV, der immer weder anlief. Aber es fehlten im letzten Drittel die Ideen und die tödlichen Anspiele. Dennoch hätte der Dritte der Vorsaison in der einen oder anderen Situation einen Treffer erzielen können, was ASV-Keeper Julio Peutler mit dem Glück des Tüchtigen zu verhindern wusste. Die Gastgeber kamen zu einer guten Möglichkeit, als Michael Lamecker mit einem Schuss aus 24 Metern knapp neben dem Pfosten kein Glück hatte.
Auffälligster Akteur bei den Gästen war Lucas Markert. Aber auch der vom FC Ingolstadt 04 gekommene Mittelstürmer Patrick Görtler stand einige Male im Mittelpunkt. Im Minute 53 steuerte der Center auf den Chamer Schlussmann zu, der in höchster Not mit dem Fuß klären konnte. Zwei Minuten später dann der Auftritt von Markert, der aus 14 Metern nur den Außenpfosten traf. Cham konnte nur gelegentlich für Entlastung sorgen. Als Daniel Ertel auf dem rechten Flügel auf und davon ging und in die Mitte flankte, konnte der heranstürmende Andreas Kalteis die Hereingabe aus wenigen Metern zum 1:0 über die Linie grätschen (59.).
Das war ein Schock für die Gäste, die immer mehr Risiko gehen mussten. Zuerst ging ein Sechser raus und kurz vor Schluss kam dann auch noch das Umstellen auf Dreier-Abwehrkette. So ergaben sich weitere Konterchancen für die Heimelf. Simon Haimerl vergab bei einem Solo das 2:0 (75.). Erlangen lief weiter an, aber der überragende Verteidiger Daniel Ettl konnte immer wieder die Aktionen der Gäste zerstören. Die Chamer Kontergelegenheiten häuften sich nun und in der Nachspielzeit war es Joker Christof Ostermayr, der noch keine zwei Minuten auf dem Feld war, als er aus acht Metern die Verwirrung in der ATSV-Abwehr mit einem Schuss ins Glück zum 2:0 nutzen konnte. Wenig später war Schluss und Cham hatte nach drei sieglosen Spielen und zwei Niederlagen in Folge endlich wieder einen Dreier gelandet. Der ATSV Erlangen hingegen blieb nach einem Sieg wieder ohne einmal ohne Zählbares, rutschte auf einen Abstiegs-Relegationsplatz ab.
Spielbericht eingestellt am 18.09.2022 09:37 Uhr