Von Dirk Meier
Die Erfolgsserie des 1. SC Feucht von sechs Spielen ohne Niederlage ist am Freitagabend gerissen. Denn der SC verlor das Heimderby in der Bayernliga Nord gegen den ATSV Erlangen sang- und klanglos mit 0:3 (0:2). Die Gastgeber zeigten die bislang schwächste Saisonleistung und so musste auch das Trainergespann Florian Schlicker und Serdal Gündogan eingestehen: “Das war heute richtig verdient.” Die Feuchter Anhänger schienen den Braten schon im Vorfeld gerochen zu haben, denn laut offizieller Statistik waren nur 90 zahlende Zuschauer erschienen.
Vom Start weg kamen die Zeidler überhaupt nicht in die Gänge. Das Kombinationsspiel gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner stockte, es kam dabei nichts heraus. Immer wieder wurden Bälle verloren, die Heimelf kam nicht in die Zweikämpfe und so stockte es im Spiel nach vorne: “Wir haben heute alles vermissen lassen, was in einem Spiel wichtig ist. Wir haben läuferisch und kämpferisch bei weiten nicht das gebracht, was notwendig gewesen wäre, um erfolgreich zu sein”, sparte Schicker nicht mit Kritik.
Auch das Abwehrverhalten der Feuchter war alles andere als Bayernliga-tauglich. Immer wieder wurde den Gästen zu viel Raum überlassen. Beim 1:0 für den ATSV hatte Yannik Raab freie Bahn, wurde im Strafraum nicht angegriffen und konnte so unbehelligt abziehen (2.). Ob dieser frühe Gegentreffer schon ein Nackenschlag war? Es könnte sein, eine Antwort darauf gab es nicht. Doch das Spiel der Gastgeber wirkte auch in der Folge wie gelähmt. Es gab keine zündenden Ideen. Vielleicht war es aber auch die Folge der vielen englischen Wochen
Beim 0:2 durch Lucas Markert konnte sich Erlangen problemlos durch das Zentrum kombinieren, Markert wurde angespielt und hatte so viel Platz, als stünde er alleine auf dem Feld, denn weit und breit war kein SC-Abwehrspieler zu sehen. Tormann Michael Kraut im Feuchter Kasten hatte wieder keine Abwehrchance (19.). “Das war alles viel zu billig, wie wir das gemacht haben. Solche Tore darf ein Gegner bei uns im Stadion einfach nicht erzielen”, monierte Schlicker berechtigt.
Das Bild war in Teil zwei kein anderes. Erlangen spielte schnörkellos und flüssig, der SC war ideenlos, der Heimelf fiel einfach nichts ein. Auch die Einwechselspieler passten sich dem schwachen Niveau an. Symptomatisch dann die Szene, die zum 3:0 führte, ein Tor, das ebenfalls aus dem Spiel heraus erzielt wurde. Ohne ernsthafte Gegenwehr konnte der Ball von der Seite nach innen gespielt werden, wo Markert bei der Ballannahme und der Verarbeitung des Spielgerätes nicht bedrängt wurde. So konnte Markert mit seinem zweiten Treffer in dieser Partie nach einer guten Stunde auf 3:0 stellen (62.). Zu diesem Zeitpunkt war im Waldstadion jedem klar, dass das bereits die Entscheidung sein würde.
Der SC Feucht konnte auch nicht zusetzen, musste mit ansehen, wie der ATSV Erlangen als erster Verein in dieser Saison die Punkte aus Feucht entführte. “Das war ein gebrauchter Tag. Wir haben Fehler in allen Mannschaftsteilen gemacht, waren spielerisch, läuferisch und kämpferisch nicht auf der Höhe. Daher haben wir auch in der Höhe verdient verloren”, bilanzierte ein schwer enttäuschter SC-Coach Schlicker. Solche Auftritte sollte sich die Mannschaft in Zukunft sparen, weil damit in der Bayernliga kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Spielbericht eingestellt am 20.08.2022 09:12 Uhr