Mit einem Punkt kehrte der ATSV Erlangen aus Neumarkt zurück und wollte mit einem Sieg gegen den Würzburger FV natürlich den Punkt vergolden. Auf den Gegner wollte Trainer Michael Hutzler allerdings nicht schauen. "Wir dürfen eh nicht auf den Gegner schauen, sondern müssen unser Zeug machen und uns immer weiter verbessern”, sagte der Übungsleiter und baute seine Mannschaft im Vergleich zum Auftaktspiel leicht um. Für Dominik Hahn begann Ensar Rexhepi von Beginn an im Mittelfeld. Die Gäste aus Würzburg konnten mit breiter Brust gegen den ATSV antreten, schließlich hatte der WFV mit dem FC Eintracht Bamberg einen der Favoriten der Liga zum Auftakt geschlagen. Zufrieden war Gästetrainer Harald Funsch aber nur bedingt: "Wir werden uns steigern müssen, um wenigstens einen Teilerfolg in Erlangen zu erreichen. Trotzdem sollte uns der erste Sieg Rückenwind verleihen, damit wir auch in der Ferne mutig auftreten."
Drazen Misic bearbeitet Nils Hock.
Sebastian Baumann
In der Gluthitze beim ATSV Erlangen und fast 40 Grad begannen beide Mannschaften engagiert. Bereits nach zwei Minuten hatte Burak Ayvaz nach feiner Vorarbeit von Pascal Benes die Chance auf die Führung, schob den Ball aber in Rücklage aus wenigen Metern deutlich über den Kasten. Nach einer Halbchance von Patrick Görtler verflachte die Partie zusehends, was aber auch an den hohen Temperaturen lag. Kein Wunder, dass es bis zur 22 Minute dauert bis es wieder gefährlich wurde. Dieses Mal war es Nicolas Reinhart, der mit einem gefährlichen Schuss Keeper Böhnke prüfte, der den Ball auf Nummer sicher über den Kasten lenkte. Ansonsten waren Torchancen eher rar gesät, erst zum Ende der ersten Hälfte wurde es wieder gefährlicher. In der 39. Minute setzte Patrick Görtler den Ball von der rechten Seite noch knapp am Tor vorbei, doch drei Minuten später schlug der bis dato eher unauffällige Torjäger zu. Fein in Szenen gesetzt, ließ sich der 24-Jährige die Chance nicht entgehen und traf mit Links rechts am Keeper vorbei in den Kasten. Damit ging es dann auch in die Pause.
Ensar Rexhepi wird von Nicolas Reinhart bedrängt und spielt dennoch den Ball weiter.
Sebastian Baumann
Würzburg begann die zweite Hälfte deutlich offensiver und hatte auch die erste Schusschance. Nur vier Minuten später war die Partie wieder ausgeglichen. Moritz Lotzen legte sich den Ball zum Freistoß zurecht und zirkelte die Kugel sehenswert über die Mauer. Der Schlussmann des ATSV war zwar noch dran, konnte den Einschlag letztendlich nicht verhindern. Nur wenig später drehte der Gast das Spiel komplett. Marc Hänschke wurde geschickt, legte den Ball quer auf den ebenso eingewechselten Trandafil Ceraj, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Weil der Gast weiter tonangebend und auch deutlich gefährlicher war, brachte Michael Hutzler mit Hendrik Behnisch und Sebastian Döring zwei frische Kräfte, die nächste Chance hatte aber erneut der WFV. Dieses Mal wurde Simon Schäffer freigespielt und scheiterte am Schlussmann der Hausherren, wurde aber auch ordentlich vom Gegenspieler nach unten gezogen. Drei Zeigerumdrehungen später stand es aber dennoch auf einmal unentschieden. Einen Freistoß spielten die Hausherren schlampig, der Ball kam zurück zu Markert, der auf Ayvaz legte und der wiederum auf Tischler. Der Linksverteidiger passte perfekt in die Mitte auf Pascal Benes, der den Ball abgefälscht versenken konnte. Jetzt war es ein Spiel mit offenem Visier, aber meist fehlte beiden Mannschaften der letzte Ball. Kein Wunder, dass es knappe 15 Minuten dauerte, bis es wieder gefährlich wurde. Patrick Tischler hatte erneut fein geflankt, dieses Mal köpfte Patrick Görtler aber in der Mitte hauchzart am rechten Pfosten vorbei. Ähnlich knapp war es fünf Minuten vor dem Ende, dieses Mal schlenzte der Stürmer den Ball knapp rechts vorbei. Besser machte es der WFV praktisch im Gegenzug als Triandafil Ceraj praktisch aus dem Stand ein Pfund direkt in die Maschen wuchtete.
Patrick Görtler war kaum zu sehen und traf doch.
Sebastian Baumann
Erst einmal ein Kompliment an die beiden Mannschaften, die trotz der großen Hitze ein ordentliches Laufpensum hinlegten. Aufgrund der vielen Chancen hätte sich der ATSV zumindest einen Punkt verdient gehabt, aber das Spielglück war am Ende bei den Gästen, die auch dank der besseren Joker nicht unverdient gewannen.
Spielbericht eingestellt am 20.07.2022 21:37 Uhr