Von Frankenpost
„Pfeif endlich ab“ – das riefen die etwa 20 Fans der SpVgg Bayern Hof lautstark in der Nachspielzeit. Sie befürchteten offensichtlich ein spätes Gegentor wie beim Heimspiel in der Fußball-Bayernliga gegen den FC Eintracht Bamberg. Doch endlich war der Schlusspfiff zu hören, der heißersehnte 2:1-Sieg bei der DJK Gebenbach perfekt. „Das war enorm wichtig“, atmete Trainer Roman Pribyl erleichtert auf, sang ein Loblied auf seine Schützlinge: „Die Jungs haben heute toll gekämpft und sich den Erfolg absolut verdient.“ In die Freude mischte sich leider auch Bitternis, denn Andreas Knoll und Marian Schubert zogen sich schwere Verletzungen zu und werden längere Zeit ausfallen. Die Personaldecke bei den Bayern wird immer dünner und bereitet dem Trainer natürlich großen Kummer.
In dem schmucken DJK-Stadion in der 900-Seelen-Gemeinde in der Nähe von Amberg dominierten zunächst die Gastgeber. Hof agierte nervös und leistete sich in der Offensive zu viele Fehlpässe. Und prompt fiel in der 8. Minute das 1:0. Routinier Michael Jonczy verwandelte einen von Fabian Krantz an ihm verursachten Foulelfmeter souverän. Die Reaktion der Gäste: Sie intensivierten ihre Angriffsbemühungen und belohnten sich. Nachdem Christian Schraps freistehend am DJK-Torhüter gescheitert war, sorgte in der 22. Minute Andreas Knoll – er agierte als einzige Spitze – mit einem Kopfball für den 1:1-Ausgleich. Gebenbach erhöhte den Druck, doch den Erfolg verhinderte der Mann zwischen den Pfosten im Hofer Tor: David Guyon. So meisterte er in der 33. Minute mit einer tollen Parade einen von El Berd geschossenen Foulelfmeter. „Der Junge war heute Klasse“, freute sich Trainer Pribyl über den Torwart, der auch in der zweiten Hälfte, vor allem in der Schlussphase mehrfach Gegentreffer verhinderte.
Die Horrorszene der Partie ereignete sich in der 35. Minute: Knoll, der Torschütze blieb nach einem Zusammenprall schmerzverzerrt liegen. „Er hat sich eine schwere Knieverletzung zugezogen“, teilte Teammanager Waldemar Bärwald mit. Knoll musste ins Krankenhaus gebracht werden. Eine erste vorsichtige Diagnose zeigt, dass immerhin nicht die Kreuzbänder gerissen sind, aber wohl das Außenband und der Meniskus beschädigt sind.
Frust und Freude aber liegen oft nicht weit auseinander. Und so hatten die Bayern-Kicker gleich nach dem Wiederanpfiff Grund zum Jubeln: Tom Feulner traf mit einem fulminanten Schuss aus etwa 25 Metern unhaltbar zum 2:1. Doch in der 53. Minute zog sich Marian Schubert eine Knöchelverletzung zu und humpelte vom Rasen. Er musste sich nach der Heimkehr in Hof einer gründlichen Untersuchung unterziehen.
Sein Nachfolger Hüseyin Durkan gefiel durch gekonnte Dribblings und setzte der DJK-Abwehr damit mächtig zu. Jammerschade, dass er in der 82. und 84. Minute gleich zweimal frei vor dem gegnerischen Torhüter Christoph Lindner scheiterte. Aber einen Zweck erfüllte er allemal: Er verschafft der eigenen Abwehr beim enormen Druck der Gebenbacher etwas Entlastung.
Für Bayern Hof ist jetzt nicht Rasten angesagt: Am Ostermontag um 14 Uhr steht das ungemein wichtige Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten FC Sand an. „Wir müssen das gewinnen, damit sich unsere Situation weiter verbessert“, blickte Präsident Reiner Denzler voraus. Er hat registriert, dass der abstiegsbedrohte TSV Karlburg mit einem überraschenden 1:0-Sieg Boden gutgemacht hat. Wenn eben nicht die stattliche Verletzungsliste nicht wäre. Der Kernpunkt des Problems nannte Trainer Pribyl: „Wir haben keinen einzigen Stürmer mehr.“ Doch mit der mannschaftlichen Geschlossenheit wie in Gebenbach sollte der nächste Dreier eingefahren werden.
Spielbericht eingestellt am 16.04.2022 07:05 Uhr