Verletzungsbedingte Ausfälle oder frisch aus der Quarantäne gekommene Akteure, die zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten: Julian Kolbeck musste bei der Aufstellung erneut tricksen. Diesmal liefen von Beginn an zwei A-Jugendliche mit auf. In vorderster Front Luis Schneider und über die linke offensive Seite Luca Leistner. Beide machten ihre Sache sehr gut.
Für Michael Hutzler war die Rückkehr nach Bamberg "natürlich etwas Besonderes. Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust und ich wünsche meinem Ex-Verein nur das Beste - aber erst wieder, wenn diese 90 Minuten herum sind."
Mergim Bajrami (vo.) zieht den Ball mit dem Außenrist weg von seinem Bamberger Gegenspieler Luca Leistner.
Markus Schütz
Schon in der Anfangsphase war klar zu sehen, dass es an diesem Abend ein Geduldsspiel für die Bamberger werden würde. Zum einen erwies sich die DJK Ammerthal als kompakter Gegner auf Augenhöhe, der über Lukas Dotzler, Matthias Graf und vor allem Mergim Bajrami immer wieder Ansätze nach vorne hatte. Aber mehr als Ansätze gab es in der Offensive sowohl hüben wie drüben nicht. Dafür fehlte auf beiden Seiten lange das Risiko, aber auch die Genauigkeit, wenn es darum ging, schnell und direkt zu spielen. So wirkte die Partie lange zerrissen. Der FC Eintracht wählte angesichts der kaum eingespielten Formation diesmal eine etwas tiefere Grundstellung und wollte in erster Linie gut organisiert in der Defensive agieren und dann immer wieder schnell umschalten. Dieses Umschalten gelang erst Richtung Halbzeitpause etwas besser. Da geriet ein Steilpass von Armend Elshani auf den immer wieder an der Kante lauernden Luis Schneider einen Tick zu lang, so dass der aufmerksame Gästekeeper Christopher Sommerer im Herauslaufen klären konnte. Die dickste Chance hatte dann fünf Minuten vor dem Pausenpfiff nach einem Fehler der Ammerthaler Tobias Linz, der aus 16 Metern abzog, aber DJK-Torwart klärte zur Ecke. Vielleicht wären hier zwei, drei weitere Schritte bis zum Abschluss die besser Option gewesen. Kurz darauf wurde Luis Schneider nach einer schönen Bewegung nach innen im Sechzehner gerade noch geblockt. Der Halbzeitpfiff des sehr souveränen Schiris André Denzlein kam also in die beste Phase der Bamberger hinein und beendete einen chancenarmen Durchgang. Denn der FCE konnte nach vorne zwar nicht recht durchdrücken, ließ defensiv allerdings auch überhaupt nichts zu.
Ganz vorne im Sturm lief bei den Gastgebern der A-Jugendliche Luis Schneider (vo.) auf und war viel unterwegs. Hier muss er sich des Angriffs von Marcel Kaiser erwehren.
Markus Schütz
Mit Beginn des zweiten Durchgangs wirkten beide Teams sofort aktiver und agierten mit mehr Zug. Fast wäre den Gästen der frühe Führungstreffer gelungen, als Lukas Dotzler nach einem Bamberger Abspielfehler in der eigenen Hälfte gut antizipierte und aus über 40 Metern einen Heber ansetzte. Der Ball ging zwar über Torhüter Fabian Dellermann hinweg, aber auch knapp neben das Gehäuse. Glück für den FCE, dass er nicht hinterher laufen musste. Gleich im direkten Gegenzug dann ein schöner Angriff über links und über Tobias Linz, aber dessen scharfe Hereingabe fand im Zentrum keinen Abnehmer. Die Bamberger fuhren nun zunehmend hoch und verzeichneten durch den von David Lang eingesetzten Luca Leistner einen weiteren Abschluss aus etwa 16 Metern, aber Keeper Sommerer klärte den Flachschuss zur Ecke. Die Ammerthaler zogen an Spielanteilen nun wieder gleich, aber weiterhin fehlten bei ihnen die Pässe in die Schnittstellen, so dass die heimischen Verteidiger meist das Spiel vor sich hatten und viel wegklären konnten. In der 64. Minute fehlte allerdings nicht viel nach einem Pass auf Daniel Gömmel, denn der stand zwar alleine vor Torwart Dellermann, aber eben auch knapp im Abseits. Zwei Minuten später stand es dann 1:0 für die Gastgeber. Torschütze war der junge Luca Leistner, der vor seinem Startelf-Debüt in dieser Partie eine Minute im Spiel gegen Hof an Erfahrung bei den Bayernliga-Herren vorweisen konnte. Einen Flankenball von Simon Kollmer konnten die Ammerthaler nicht klären und Leistner durfte sich im Anschluss zu leicht nach innen durchsetzen, anschließend schloss er ins kurze Eck ab! Den Gästen lief die Zeit davon und je mehr das Ende der Partie näher rückte, desto mehr ging es für den FC Eintracht darum, das Ergebnis über die Runden zu bringen und es gelang auch, die Ammerthaler weitgehend vom Tor wegzuhalten. Dann allerdings bekam die DJK einen unnötigen Freistoß zugesprochen, um die 30 Meter vom Tor entfernt. Trotzdem hämmerte Lukas Dotzler den Ball wuchtig ins rechte obere Toreck. Auf der Gegenseite musste dann Christopher Sommerer eine Parade auspacken, um einen Freistoß von Simon Heinz aus spitzem Winkel über die Latte zu lenken. Eine noch größere Tat vollbrachte dann auf der Gegenseite Fabian Dellermann, der gegen Andre Karzmarzcyk aus kurzer Distanz super reagierte und seiner Elf zumindest noch den Punkt festhielt.
Der Ammerthaler Kilian Heldmann (re.) wirft sich in die Flugbahn des Balles von Simon Kollmer.
Markus Schütz
Die Partie hatte ihre Höhepunkte im zweiten Durchgang. Das Tempo wurde höher und die Torraumszenen nahmen zu. Mit ein wenig Glück hätte der FCE die Führung zu einem glanzlosen Sieg über die Zeit gebracht - mit ein wenig Pech verliert man so ein Spiel aber auch noch. Insgesamt können und müssen beide mit der Punkteteilung leben, für den FCE könnte der Zähler vielleicht sogar nochmal sehr wichtig werden. Beziehungsweise ist er schon: Er brachte die alleinige Tabellenführung bei immer noch einem Spiel mehr in der Hinterhand als die beiden schärfsten Verfolger.
Spielbericht eingestellt am 14.04.2022 07:51 Uhr