Von Marco Galuska
Sofern es kein Remis geben sollte, war klar, dass eine Serie noch kurz vor der Winterpause reißen würde: Die zu Hause noch ungeschlagenen Feuchter empfingen den auswärts stets punktenden ATSV Erlangen bei Nieselregen im Waldstadion. Doch schon recht früh wurde klar, dass der tabellarische Favorit aus der Unistadt das Rennen machen sollte.
Geriet der Schuss von Ayvaz noch zu unplatziert (2.), so lief die 11. Minute, als der ATSV zum ersten Mal jubeln durfte. Nach einem ungeschickten Foul von Betsi Mbetssi gab es einen Freistoß an der Strafraumgrenze, den Markert vehement ins Tor beförderte. Erlangen drehte nun auf: Einen Schuss von Piller kratzte Kosuchowski raus (14.), ein Flachschuss von Ayvaz schlug knapp neben dem Pfosten in der Werbebande ein (15.), ehe dann Betsi Mbetssi seinen unglücklichen Auftritt "krönte", in dem er als letzter Mann den Ball grausam verstolperte, so dass Geyer plötzlich freie Bahn hatte und cool zum 0:2 abschloss (16.). Und es kam noch dicker für Feucht, weil das Foul von Spielbühler an Lawson im Mittelfeld vom Unparteiischen als rot-würdig eingestuft wurde. Der ATSV hatte in Überzahl alles im Griff. Ayvaz (28.) und zweimal Geyer (36., 40.) hätten erhöhen können, was aber nicht zwingend nötig erschien.
SC-Coach Schlicker erlöste den Unglücksraben Betsi Mbetssi zur Pause und mit Gratz kam mehr Stabilität in die Abwehr. Insgesamt fanden die Feuchter nun besser Zugriff aufs Spiel. Wessner wurde herrlich freigespielt, scheiterte aber mit der ersten echten Chance an Kraut (52.). Hektisch wurde es kurz darauf, als König gegen Kraut Foul spielte und dafür von Marx gerächt wurde. In Rücksprache mit dem Assistenten griff Schiri Steckermeier erneut in die Gesäßtasche und stellte den Gäste-Kapitän vom Platz. Als sich die Gemüter beruhigt hatten, war Piller im Robben-Stil unterwegs, doch sein Abschluss aufs lange Eck rutschte zwar durch die Hände von Kosuchowski, prallte aber vom Pfosten doch in diese. Dennoch, den Feuchtern war anzumerken, dass sie ihren Heimnimbus nicht so einfach abgegeben wollten. Wessners Kopfballbogenlampe landete neben dem Pfosten (67.), eine Ruhrseitz-Flanke fand keinen Abnehmer (80.) und bei Königs Freistoß durfte sich Kraut per Flugparade auszeichnen (82.). Geschlagen war der ATSV-Schlussmann in Minute 86 schon, doch Wessners Kopfball schlug Döring von der Linie. Dann folgte ein Konter samt Laufduell zwischen Piller und Oltean. Der ATSV-Stürmer kam zum Abschluss, aber auch zu Fall. Mit kurzer Verzögerung pfiff der Referee Elfmeter und zeigte Oltean Gelb-Rot. Die Diskussion darüber ließ Schäf ebenfalls per Gelb-Rot vom Platz trotten. Kracun verwandelte schließlich den Elfer sicher zum 0:3-Endstand, wodurch die Erlanger vorerst die Tabellenspitze übernehmen. Es ist gut möglich, dass sich dieses Bild nun einige Zeit hält, denn schon jetzt sind sechs Partien von diesem Spieltag abgesagt.
Spielbericht eingestellt am 19.11.2021 22:57 Uhr