Ein hammerhartes Auftaktprogramm hat der ATSV Erlangen in der Bayernliga Nord erwischt, konnte aber gleich das Auftaktmatch gegen Cham gewinnen. Gegen Ansbach wartete ein paar Tage später aber eine ungleich schwerere Aufgabe. Das ganze ohne Cheftrainer Shiqpran Skeraj, der aus privaten Gründen nicht da war. Philip Messingschlager ging deswegen als Spielertrainer in die Partie. Der Außenbahnspieler vertraute dabei der gleichen Mannschaft wie beim Sieg gegen Cham. “Wir nehmen das Ding gegen Ansbach an und wollen die Fehler der Ansbacher finden”, sagte Messingschlager zwei Tage vor dem Spiel. Bei den Gästen aus Ansbach spielte der Trainer ebenso am Feld. Christoph Hasselmeier spielte als Innenverteidiger und wollte dadurch das Spiel seiner Mannschaft von hinten ordnen. Die Spielvereinigung hatte im Auftaktmatch für ein Ausrufezeichen gesorgt und die DJK Gebenbach, immerhin vor zwei Jahren noch Vizemeister, mit 6:0 nach Hause geschickt.
Sasa Visnjic versucht Patrick Kroiß zu stören.
Sebastian Baumann
Das Spiel begann gleich mit einem Ausrufezeichen, aber eher der kuriosen Art. Alex Piller wurde geschickt, der Keeper bekam den Ball und auf einmal lag Schiedsrichter Mignon auf dem Boden und hielt sich den Oberschenkel. Nach einer längeren Suche nach einem Ersatz übernahm mit Moritz Fischer einer der Linienrichter den Part auf dem Feld. Der ATSV präsentierte sich danach deutlich agiler als die Gäste, die abwartend agierten, und auch immer wieder von den Hausherren gut gepresst wurden. Mitte der ersten Hälfte hatte dann Patrick Kroiß die erste Chance. Nach einem Konter legte der Stürmer den Ball am Keeper vorbei, trat dabei aber auch in den Boden, so dass nicht genügend Druck hinter seinen Schuss kam. Kein Wunder, dass der Ball vor der Linie geklärt werden konnte. Vier Minuten später hatte dann der ATSV seine erste gute Szene. Nach einer schönen Kombination über Messingschlager und Piller kam Nico Geyer an den Ball und zog aus der Drehung ab. Mit dem Schuss hatte der Ansbacher Schlussmann aber keine Mühe. Danach stand Gästetrainer Christoph Hasselmeier im Mittelpunkt, der gleich drei Mal in Serie sehr aufreizend lässig reagierte. Beim zweiten Mal war es Oliver Janz, der mit einem Schlenzer am gut reagierenden Ansbacher Schlussmann scheiterte, beim letzten Mal bekam Emre Uluca dann von Hasselmeier überraschend den Ball in den Fuß gespielt anstatt zu seinem herauseilenden Schlussmann zu passen. Der Offensivmann der Hausherren setzte das Spielgerät aber knapp links neben den verwaisten Kasten. Der Treffer wäre gleichbedeutend mit dem Ausgleich gewesen, denn kurz zuvor hatte Patrick Kroiß zur Führung der Gäste getroffen. Bastian Herzner wurde zwar von hinten geklammert, konnte den Ball aber kontrollieren und zu seinem Sturmpartner schieben, der die Pille ins lange Eck versenkte. Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte war es Bastian Herzner, der mit einer wuchtigen Hereingabe von der linken Seite Pech hatte, weil in der Mitte zwei mitgelaufenen Kollegen verpassten. Allerdings hatte auch noch die Heimelf ihre Chancen. Nico Geyer schoss einen Freistoß zu zentral und Alexander Piller scheiterte am Schlussmann.
Moritz Fischer setzt sich gegen Daniel Schelhorn durch.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit konzentrierte sich Ansbach auf die Defensive und ließ kaum etwas anbrennen. Der ATSV versuchte es immer wieder, kam aber nie richtig in die Box und versuchte es oft mit Schüssen aus zweiter Reihe. Die Gäste hatten nur eine Möglichkeit, aber Christoph Hasselmeier zielte mit seinem Freistoß aus halbrechter Position deutlich über den Kasten. Mitte der zweiten Hälfte wurde dann Christopher Kracun eingewechselt, der sein Debüt für den ATSV gab und sich gleich mit einem fulminanten Schuss einführte. Auch dieses Mal hatte Sebastian Heid, der Schlussmann der Gäste, seine Finger dran. Mit dem neuen Mittelfeldspieler wirkte das Spiel der Erlanger deutlich druckvoller als zu Beginn der zweiten Halbzeit. Es sollte aber zehn Minuten dauern, bis die Hausherren wieder eine Chance hatten. Nach einer schönen Kombination wurde Tramaine Lawson aber gerade noch geblockt. Praktisch im Gegenzug und nach einem Konter der Gäste war der ATSV auf einmal einen Mann weniger. Im Anschluss an den schnellen Gegenangriff muss der erst kurz zuvor eingewechselte Christopher Kracun zum Schiedsrichter etwas gesagt haben und bekam von diesem die Rote Karte unter die Nase gehalten. Der Platzverweis war natürlich Gift für den ATSV, der wenig später noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen musste. Stefan Hammeter war es, der frisch eingewechselt, den von Kraut abgewehrten Schelhorn-Schuss zum 0:2 abstaubte. Damit war der Drops gelutscht und Ansbach ging als Sieger vom Feld.
Niklas Seefried gewinnt das Kopfballduell gegen Philip Messingschlager.
Sebastian Baumann
Die Niederlage gegen einen Titelaspiranten kann der ATSV Erlangen sicherlich verschmerzen, denn so groß war der Unterschied zwischen beiden Teams nicht - eher im Gegenteil. Ansbach zeigte sich nur einfach wesentlich effektiver als die Hausherren. Deutlich bitterer ist die Rote Karte gegen Christopher Kracun, der bei seinem Debüt für den ATSV Erlangen einen sehr guten Eindruck machte, jetzt aber erst einmal fehlen wird.
Spielbericht eingestellt am 28.07.2021 22:01 Uhr