"Zweieinhalb Mal vollends verdient verloren" habe man, weiß Trainer Alexander Spindler, der nur in Aubstadt die erste Halbzeit gut sah. Seit der Pause und dem anschließenden 0:4 im Grabfeld geht es abwärts. Diesen Samstag inbegriffen. Auch da startete Hof an sich gut, ging dann aber mehr oder weniger unter. Spindler kam verspätet zur Pressekonferenz im kleinen Weinort, "weil ich erst noch ein kleines Gespräch mit der Mannschaft führen musste..."
Der Hofer Malik McLemore läuft dem Abtwinder Adrian Dußler davon.
Michael Horling
Die machte anfangs vieles richtig, hatte das 0:1 schon eher auf dem Schlappen, als Abtswinds Keeper Florian Warschecha ein, zwei Mal gut reagierte. Dann patzte die Abwehr der Hausherren, auch Kapitän Michael Herrmann kam - er wollte an sich zur Ecke klären - nicht mehr an den Ball, wohl aber der Hofer Matej Kyndl. An sich ein idealer Auftakt. Nach einem Konter und einer Flanke köpfte Kyndl nach rund einer halben Stunde zudem noch an das Außennetz. Da aber lag zuvor schon zwei Mal auf der anderen Seite der Ausgleich in der Luft, der rund zehn Minuten vor der Pause auch fiel. Adrian Dußlers Freistoß-Flankenball wurde immer länger, Nicolas Wirsching drückte ihn ein. Spätestens da war´s dann - pausenübergreifend - vorbei mit der Hofer Herrlichkeit. Max Hildenbrand und Shawn Hilgert hatten in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel jeweils das 2:1 auf dem Fuß. Hofs Keeper David Guyon rettete zwei Mal in höchster Not.
Der Abtswinder Max Hillenbrand läst den Hofer Harald Fleischer aussteigen.
Michael Horling
Doch nach etwas mehr als einer Stunde passte der Ball: Roman Hartleb, Heron Miranda Spelleken fälschte derart ab, dass die Abtswinder Führung als Eigentor gewertet wurde. Nach Adrian Grafs langem Ball überlupfte 16 Minuten später Jürgen Endres zum entscheidenden 3:1 Schlussmann Guyon. Krönender Tiefpunkt der Unzulänglichkeiten der Gäste an diesem Nachmittag war Matej Kyndls überharter Einsatz an der Seitenlinie gegen Sven Gibfried. Der Abtswinder Innenverteidiger musste nach minutenlanger Behandlung vom Feld getragen werden und mit dem Notarzt ins Krankenhaus. "Ein dummes Frustfoul", gab Alexander Spindler zu und wünschte fair alles Gute. Zum Glück zog sich der Abtwinder "nur" eine schmerzhafte Prellung aller Rippen am rechten Brustkorb zu, zudem wurden die Organe gequetscht. Er durfte nach ein paar Stunden die Klinik wieder verlassen. "Ansonsten haben wir keine Zweikämpfe geführt. Die Art und Weise, wie wir uns präsentieren, ist absolut nicht unser Anspruch", haderte Spindler. "Der verdiente Sieg hätte sogar noch ein, zwei Tore höher ausfallen können. Wir stecken bis zum Hals in der Scheiße", wurde der Hofer Coach deutlich.
Der eingewechselte Abtswinder Christopher Lenhart führt gegen den Hofer Patrik Kavalir den Ball.
Michael Horling
Die Hofer müssen dringend wieder in die Spur kommen. Am besten schon am Mittwoch, wenn im ersten von zwei Heimspielen in Serie der neue Tabellenführer aus Bamberg in der Grünen Au gastiert. Mit einem Sieg könnten die Hausherren bis auf zwei Punkte heranrücken. Noch ist also alles möglich. "Auf einen Blick nach oben in der Tabelle ist aber in unserer momentanen Verfassung nicht zu denken. Die Gegner werden nun ja auch nicht schwächer", warnt Alexander Spindler vor zu großen Erwartungen in und um Hof. In Abtswind freut man sich derweil auf "Erlanger Tage". Schon am Mittwoch kommt der FSV aus Bruck in die Kräuter Mix-Arena, Samstag führt die Reise zum ATSV. Dorf trifft auf Stadt, die nächste Folge.
Spielbericht eingestellt am 12.08.2018 13:56 Uhr