Von Harald Riegler
Sieh an, sieh an! Auch die schwere Auswärtshürde TSV Großbardorf übersprang die junge Truppe der SpVgg Ansbach und landete damit im 1000-Einwohnerdorf im unterfränkischen Rhön-Grabfeld-Kreis ihren ersten Sieg seit Ende Mai 2004. Knapp mit 2:1 (1:1)-Toren setzten sich die Spieler des Trainergespannes Carl Collins/Marco Schülein in einer tollen Bayernligabegegnung durch, die dieses Prädikat auch wirklich verdiente.
Von Beginn an gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo und unterstrichen, dass ihre guten Platzierungen kein Zufall sind. Schnelles Umschaltspiel, frühes Pressing und schön anzuschauende Ballstafetten waren vor allem von den Gästen zu sehen, die schon in der 3. Minute die Führung auf dem Fuß hatten. Sven Landshuter vergab aber die gute Gelegenheit, als er aus 15 Metern über das leere Tor zielte. Sieben Minuten später klärte Niklas Reutelhuber einen Rieß-Schuss auf der Linie und vier Zeigerumdrehungen weiter stand es 1:0 für die Westmittelfranken. Lukas Schmidt holte einen Eckball heraus, Christoph Hasselmeier spielte diesen kurz mit Patrick Kroiß und die Hasselmeier-Flanke köpfte Marcel Fürsattel an die Latte des TSV-Tores. Beim Abpraller reagierte Fürsattel am schnellsten und drückte das Spielgerät über die Linie.
Im weiteren Spielverlauf gab es kaum Verschnaufpausen und so wogte das Spielgeschehen hin und her. Möglichkeiten ergaben sich auf beiden Seiten und in der 37. Minute konnten die Gastgeber jubeln. Benedikt Floth stand nach einer Flanke von Dominik Zehe völlig frei sechs Meter vor dem Ansbacher Tor und so hatte der 1,95m-Mann kein Problem per Kopf erfolgreich zu sein. Bis zum Halbzeitpfiff des hessischen Unparteiischen Johannes Frohnapfel zeigten sich beide Torhüter noch je einmal per Fußabwehr auf der Höhe. Dietz klärte gegen Landshuter und Heid parierte gegen Schönwiesner.
Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel fiel dann schon der entscheidende Treffer der Partie. Niklas Reutelhuber schlug eine Flanke in den Großbardorfer Strafraum, Keeper Christian Dietz und Innenverteidiger Ronny Mangold behinderten sich beim Klärversuch und so sagte Stefan Hammeter als lachender Dritter danke und schob das Leder aus 17 Metern überlegt ein.
Dieses Ansbacher Erfolgserlebnis gab der Begegnung noch mehr Pepp und Spirit und auch das Tempo und der Bewegungseifer der Akteure ließen nicht nach. Die sehr intensive Auseinandersetzung sah vor allem gute Möglichkeiten der Gäste, so zum Beispiel kratzte Maximilian Zang einen Schuss von Lukas Schmidt von der Linie und zeigte SpVgg-Torhüter Sebastian Heid einen glänzenden Reflex bei einem Zehe-Schuss. In der 64. Minute waren die Gastgeber dem Ausgleich sehr nahe. Dominik Zehe düpierte drei Ansbacher Gegenspieler, Tobias Dietrich ließ das Bein stehen und der gute Schiedsrichter Frohnapfel zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Björn Schönwiesner zielte aber zu ungenau und setzte den Ball einen halben Meter neben das SpVgg-Tor. Dieser Fehlschuss gab den Gastgebern einen leichten Knacks und nur noch Marcel Hölderle konnte in der 68. Minute das Ansbacher Tor gefährden, aber Heid lenkte dessen Kopfball über die Querlatte. Die jungen Ansbacher spielten ihren verdienten Auswärtserfolg souverän nach Hause und Schmidt sowie der eingewechselte Fabian Bachbauer vergaben noch gute Möglichkeiten zur Ergebnisverbesserung.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2017 19:39 Uhr