Von Stephan Landgraf
Unentschieden, Sieg, Unentschieden und nun wieder ein Sieg: Die Serie der Bayernliga-Fußballer des FC Amberg im Jahr 2017 geht in schöner Regelmäßigkeit weiter. Die Mannschaft von Trainer Lutz Ernemann setzte sich nämlich am Samstagnachmittag vor lediglich 166 Zuschauern im Heimspiel am Schanzl gegen den Tabellenfünften TSV Großbardorf mit 2:0 (1:0) durch. Durch diesen Erfolg haben die Gelb-Schwarzen einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht, während die Regionalliga-Ambitionen der „Gallier“ einen Dämpfer erhielten.
„Wir wollen uns gegen Großbardorf vor allem auf unsere eigene Leistung konzentrieren und zu 100 Prozent gemeinsam an einem Strang ziehen“, wünschte sich Ernemann vor dem Anpfiff – gesagt, getan. Der musste auf einige Akteure verzichten. Nach ihren Verletzungen hatten Emanuel Burgutzidis und Caleb Clarke noch Trainingsrückstand, sie werden am Sonntag in der U23 Spielpraxis sammeln. Die erkrankten, bzw. angeschlagenen, Michael Dietl und Scott Kennedy saßen zumindest auf der Bank, Daniel Geissler stand sogar in der Startformation. Somit fehlten bei den Gastgebern Sebastian Schulik, Stefan Schober, Martin Popp, André Karzmarczyk und Dimitrias Nakou.
Der Spielfreude und dem Einsatzwillen tat dies keinen Abbruch. Die engagiert auftretenden Platzherren, die die Gäste früh angriffen und dadurch in der Abwehr durchaus anfällig waren, sorgten bereits nach zwei Minuten für den Aufreger: Levin Kühnleins Pass landete genau bei Andreas Graml, nach dessen Hereingabe Sven Seitz aus zehn Metern draufhielt. Allerdings brachte die Großardorfer Defensive irgendwie noch ein Bein dazwischen. Es entwickelte sich trotz der widrigen Wetterverhältnisse eine flotte Partie, was auch an den Gästen lag, die sich nicht versteckten.
Nach fünf Minuten musste Ambergs Schlussmann Matthias Götz erstmals eingeifen, als nach einem missglückten Kühnlein-Tackling gegen Shaban Rugovaj der TSV-Stürmer alleine auf den FC-Keeper zulief. Den harmlosen Schuss entschärfte dieser aber problemlos. Großbardorf danach weiter im Vorwärtsgang, doch nach einer Flanke von links rutschte Ruogvaj das Leder bei seinem Kopfball über den Scheitel (8.).
Genauso mutig wie die „Gallier“ agierten aber auch die Amberger: Nach 16 Minuten probierte es Marco Wiedmann aus 16 Metern, sein Versuch wurde jedoch abgefälscht. 120 Sekunden später probierte es Daniel Gömmel aus der gleichen Distanz, ebenso ohne Erfolg. Christian Knorr wollte den Ball noch ins Tor lenken, rutschte dabei allerdings knapp vorbei.
Auf der Gegenseite hatte Großbardorf in der munteren Partie zweimal die Chance, mit 1:0 in Führung zu gehen. Zunächst tauchte Björn Schönwiesner freistehend vor Götz auf, der jedoch blitzschnell abtauchte und dem TSV-Akteur das Leder vom Fuß fischte (22.), ehe der brandgefährliche Rugovaj Schönwiesners scharfe Hereingabe aus kurzer Distanz knapp vergab (34.).
Die Führung fiel dann – nicht ganz unverdient – letztendlich für den FC Amberg. Nachdem Christian Knorr in der 36. Minute nach feiner Einzelleistung an TSV-Torwart Marcel Wehr noch gescheitert war, machte er es kurz danach im zweiten Anlauf besser (38.), als er nach einem langen Ball vor Wehr die Nerven behielt und flach einschob. Sichtlich beeindruckt hätte Großbardorf vor dem Seitenwechsel fast noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen müssen, als Sven Seitz alleine vor Wehr das Spielgerät nicht im Tor unterbrachte (41.), so dass es beim 1:0 für die Gelb-Schwarzen zur Halbzeit blieb.
Während Großbardorf in unveränderter Aufstellung in die zweite Hälfte ging, brachte Ernemann für Graml Michael Dietl. Der stand kaum fünf Minuten auf dem Feld, als er sich nach einem Abpraller in den gegnerischen Strafraum tankte, aber vergab. Die Begegnung knüpfte da nahtlos an, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatte. Denn die „Gallier“ marschierten ebenfalls nach vorne und hatten durch Manuel Leicht (51./52.) zwei Möglichkeiten. Doch der TSV-Angreifer scheiterte einmal an Götz und verzog das zweite Mal aus 20 Metern.
Großbardorf drängte im Anschluss weiter auf den Ausgleich: So musste Götz im Amberger Kasten bei André Rieß‘ sattem Schuss aus 18 Metern schon sein ganzes Können aufbieten (71.). Zwangsläufig boten sich dem FC Amberg durch die immer offensivere Ausrichtung der Gäste Möglichkeiten zur endgültigen Entscheidung. Yannik Haller musste in der 79. Minute aus zentraler Position das 2:0 machen, aber erneut war ein Bein eines Großbardorfers im Wege. So sehr sich die Unterfranken in der Schlussphase mühten, die Abwehr der Gastgeber ließ nichts mehr zu, es blieb beim Sieg des FC Amberg, den Dietl in der Nachspielzeit auf 2:0 hochschraubte (91.).
Spielbericht eingestellt am 27.03.2017 22:10 Uhr