Von Rudi Dümpert
Das Topspiel der Liga, Erster gegen Zweiter, endete mit einem torlosen Unentschieden. Das vor 600 Zuschauern zustande gekommene Ergebnis zwischen dem VfB Eichstätt und dem TSV Aubstadt diente, wie die beiden Unentschieden eine Woche zuvor, dem näheren Zusammenrücken der ersten fünf, sechs, wenn nicht gar sieben Mannschaften. Im Gegensatz zu Aubstadts 0:0 gegen Haibach war dieses torlose Spiel eines der besseren Sorte. TSV-Trainer Josef Francic nannte es ein gerechtes, weil der Tabellenführer in der ersten Halbzeit ein Stück gefährlicher, präsenter und die tonangebende Mannschaft war, während der Verfolger in der zweiten klar den Takt vorgab und gleich mehrere Möglichkeiten hatte, den Siegtreffer zu setzen.
Francic begründete die Vorteile des VfB Eichstätt im ersten Spielabschnitt mit „mehr Ballbesitz, mehr Eckbällen und mehr Aufenthaltsdauer am und im gegnerischen Strafraum.“ Besonders gefährlich wurden die Gastgeber allerdings nur bei Standards. „Das wussten wir. Und Torwart Christian Mack hat uns einige Male im Spiel gehalten, während unsere wenigen Entlastungsangriffe am Strafraum wegen ungenauer letzter Pässe zu Ende waren. Oder sie haben sehr robust verteidigt.“
Lange Diagonalbälle
Die ersten zehn Minuten waren noch einmal ein gegenseitiges Abtasten, wobei Francic auffiel, dass „Eichstätt kein Tiki-Taka spielt, sondern mit langen und Diagonalbällen agiert und besonderen Druck auf den zweiten Ball ausübt: Eine sehr robuste und laufstarke Mannschaft. Nach zehn Minuten hatten wir sie aber sehr gut im Griff und dann hätten wir das Spiel gewinnen müssen.“ Dann wurde auch sichtbar, warum der VfB-Trainer Mattes ausgerechnet jene zwei Spieler erst als Wechselspieler brachte, die im Hinspiel für alle drei VfB-Tore verantwortlich gezeichnet hatten. Florian Grau und Yomi Scintu kamen erst zur 66. bzw. 77. Minute und konnten dem Spiel nicht mehr ihren Stempel aufdrücken wie bei ihrem 3:2-Sieg im Hinspiel. Die Anhäufung von Eckbällen war jetzt auf Aubstädter Seite, ebenso von Standards zwischen 20 und 30 Metern vor dem Tor wegen zahlreicher taktischer Fouls.
Bei einem Ausflug des zum Verteidiger umfunktionierten Ingo Feser verpasste Julian Grell dessen Vorlage „nur um Millimeter drei Meter vor dem leer stehenden Tor.“ Martin Thomann zog einen Dropkick aus 20 Metern ab, Torhüter Herter wehrte zu kurz ab, Mike Dellinger setzte nach und verpasste den Ball wieder nur um den Bruchteil einer Sekunde. Und als Max Schebak allein in den Strafraum eindrang und aus 15 Metern abzog, strich der Ball ganz knapp über die Latte.
Außenverteidiger David Bauer lupfte den Ball zu David Noack, der aus 17 Metern den Abschluss suchte, anstatt den freien Mann zu suchen. In der 90. Minute schien es noch was zu werden mit einem Dreier für die auswärtsstarken Aubstädter: Martin Thomann sah beim Eindringen in den Strafraum den besser postierten Max Schebak, doch dem versprang der Ball bei der Annahme auf dem aufgewühlten, inzwischen schwierig zu bespielenden Boden. „Allerdings“, so Francic, „hatten wir auch Glück, als wir bei einer Ecke gegen uns den Ball nicht weit genug weg brachten. Da zog der Torjäger Fabian Eberle aus zwölf Metern ab, der Ball touchierte aber die Latte nur von oben noch leicht.
Das wäre wirklich ärgerlich und unverdient gewesen“, sah es Josef Francic, der sich bei der Pressekonferenz mit seinem Trainer-Kollegen Markus Mattes einig war: „Die erste Halbzeit war Eichstätt präsenter, die zweite Aubstadt, also war?s ein gerechtes Unentschieden.“
Was Francic im Gegensatz zum Haibach-Spiel noch freute: „Diesmal ist mit unseren Wechselspielern noch mal richtig Schwung in die Bude gekommen, so dass wir ihnen den Wind aus den Segeln nehmen konnten als sie selber noch mal auf Offensive setzten.“
Spielbericht eingestellt am 18.03.2017 09:38 Uhr