Von sva01.de
Aller Anfang ist schwer: Diese Weisheit bewahrheitete sich einmal mehr bei der Jahrespremiere der Viktoria im Schönbusch-Stadion. Auch wenn sich die Weiß-Blauen die dreimonatige Winterstarre noch nicht gänzlich aus den Gliedern geschüttelt hatten, so darf immerhin als positiv vermeldet werden, dass man den ersten Nachholspiel-Joker effizient und Gewinn bringend eingesetzt hat. Durch den knappen, aber hochverdienten 1:0-Arbeitssieg gegen den nach verkorkstem Saisonstart immer besser in Fahrt gekommenen Vorjahresaufsteiger 1. SC Feucht kletterte man vor dem regulären Rundenstart am kommenden Wochenende auf Platz vier der Tabelle.
Die Viktoria war an diesem sonnigen Nachmittag vor 511 Zuschauern mit einem Gegner konfrontiert, der keinen Schönheitspreis gewinnen wollte. „Es war hier von Haus aus eine schwierige Aufgabe, auf Erfolg zu spielen. Vorgabe war, defensiv gut zu stehen, um der Viktoria möglichst wenige Möglichkeiten zuzugestehen. Das ist uns über weite Strecken des Spiels auch gelungen“. Mit gnädiger Mithilfe des SVA, muss man anfügen, denn die Chancen, die sich dem SVA ungeachtet der defensiven Ausrichtung der Mittelfranken im gesamten Spielverlauf boten, hätten im Idealfall für ein halbes Dutzend Tore reichen können.
Viktoria-Sturm litt extrem unter „feuchter Strafraum-Luft“
Wer mit einer Taktik-Änderung der Rot-Schwarzen in der zweiten Halbzeit gerechnet hatte, sah sich alsbald getäuscht, denn die Gäste dachten gar nicht daran aufzumachen und verharrten in ihrer abwartenden Haltung. Nach einer Kombination über Björn Schnitzer und Sascha Wolfert ließ Daniele Toch in der 50. Minute eine Großchance liegen, als er völlig frei vor dem Tor den letzten verbliebenen Feldspieler anschoss. Nicht besser machten es Sascha Wolfert frei vor Sponsel (61.) und Max Grünewald, dem das Leder nach einem unwiderstehlichen Solo von Schnitzer mit dem „Auftrag zum Einschieben“ überlassen wurde. Er ist ja schon ein begnadeter Fußballer, unser Björn, aber alles kann er halt auch nicht machen… Noch einmal, in der 70. Spielminute, hätte die 29 im Trikot der Viktoria finalisieren können, nein müssen, doch setzte er zentral aus kurzer Distanz das Leder an den rechten Außenpfosten. „Das sind dann meistens so Momente, in denen man als Trainer denkt: Hoffentlich geht das Ganze nicht noch schief. Ein abgefälschter Schuss, eine Standardsituation – beim Stand von 1:0 ist man nie auf der sicheren Seite. Plötzlich steht es 1:1 und keiner weiß warum“, machte Jochen Seitz in der nachfolgenden Pressekonferenz seinem Herzen Luft. Glücklicherweise wollten die Mittelfranken, die in der zweiten Halbzeit offensiv pomadig auftraten und nicht eine Torchance kreierten, sich dieser „Regieanweisung“ nicht anschließen. Daher war es letzten Endes auch egal, dass Grünewald zum Dritten und Schnitzer in den Schlussminuten auch die letzten großzügigen Angebote für ein höheres Resultat ausschlugen.
ber wer wichtige drei Punkte eingesackt hat und sich in der Tabelle verbessert hat, muss auch vieles richtig gemacht haben. „Klar, wir hatten drei, vier hundertprozentige Möglichkeiten, die wir nicht im Tor untergebracht haben. Nichtsdestotrotz haben wir in der Defensive sehr kompakt gestanden und in der zweiten Halbzeit auch die Standardsituationen besser verteidigt. Nicht ganz angenehm war, dass wir bis zum Schluss zittern mussten. Da kriegt man als Trainer graue Haare, aber das Wechselbad der Gefühle gehört zum Job. Alles in allem sind wir froh über die drei Punkte im ersten Spiel des Jahres, die uns zum Anschluss an die ersten beiden Tabellenplätze verholfen haben“, zeigt sich Jochen Seitz dankbar und erleichtert, dass der so wichtige Startschuss in die Restrunde nicht nach hinten losgegangen ist. Angesichts dieses positiven Erlebnisses darf man den 1. SC Feucht schon mal geographisch richtig einordnen. Feucht liegt in Mittel-, nicht in Oberfranken. Wir sagen es nie wieder, versprochen…
Spielbericht eingestellt am 27.02.2017 15:24 Uhr