Von sva01.de
Mit einem klaren 4:0-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten ASV Neumarkt hat der SVA mit einem hörbaren Halali zur Jagd auf die Tabellenspitze geblasen. Fast wie ein „Overkill“ musste den Oberpfälzern die happige Niederlage vorgekommen sein, denn höher als mit einem Tor Unterschied hatten sie bislang nicht verloren. Die 575 Zuschauer mussten sich bei schönem Herbstwetter allerdings bis zur 57. Minute gedulden, ehe die Weiß-Blauen mit vier Toren binnen 20 Minuten den aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit auch in dieser Höhe verdienten 4:0-Erfolg sicherstellten.
Die Viktoria setzte in dem Spiel die ersten Akzente, eine artistische Einlage von Janis Häuser in der sechsten Minute hätte bereits ein Tor verdient gehabt, doch ASV-Keeper Kevin Schmidt bewahrte mit einem klasse Reflex sein Team vor einem frühen Rückstand. Der ASV sollte jedoch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte unter Beweis stellen, warum man sich derzeit zu den Topteams der Bayernliga zählen darf. Das einzige Manko der Elf von Dominik Haußner: Das Pulver hatte man an diesem Tag nicht erfunden. Begünstigt durch Fahrlässigkeit in der Viktoria-Abwehr, kamen die Angreifer der Oberpfälzer einige Male unbedrängt in beste Schussposition. Peter Neuberger stand alsbald im Mittelpunkt des Geschehens und hatte mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen, profitierte dabei aber auch von der fehlenden Kaltschnäuzigkeit der ASV-Offensivabteilung vor dem Tor, die Kraft dort anwandten, wo Raffinesse geboten gewesen wäre. Ausdrücklich ausgenommen davon ein Gewaltschuss aus der zweiten Reihe von Jonas Grunner in der 19. Spielminute, der von Neuberger so eben noch an die Latte gelenkt werden konnte. Bis zum Pausenpfiff gab es dann kaum noch Torraumszenen, da beide Teams die Räume eng machten. Das frühe Pressing der Gäste tat dem Aufbauspiel der Viktoria sichtlich weh, weshalb man häufig zu langen Bällen Zuflucht nahm. Einzig Fabian Galm beschwor in der 42. Spielminute noch einmal Gefahr vor dem Neumarkter Tor herauf, als er nach einer Ecke auf Flanke von Daniele Toch knapp über das Tor köpfte.
Neumarkts Halloween: Schnitzer höhlt den Kürbis aus…
Den Eindruck, dass das heute ein ganz hartes Stück Arbeit für die Viktoria werden würde, konnten auch die ersten Minuten der zweiten Halbzeit nicht zerstreuen. In der 55. Minute musste sich Neuberger bei einem tückischen abgefälschten Aufsetzer noch lang machen, eine Minute später fiel – wie aus dem Nichts, so der Kommentar eines Zuschauers – das erlösende 1:0 für die Viktoria. Ausgangspunkt war Björn Schnitzer, der den eingewechselten Jonas Fritsch auf der rechten Außenbahn einsetzte, dessen scharfe flache Hereingabe der am langen Pfosten sträflich allein gelassene Daniele Toch nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Ehe sich die kurzzeitig paralysierten Rot-Schwarzen versahen, hatten sie schon das zweite Ei im Nest. Dieses Mal war es Jonas Fritsch, der auf Kopfball-Vorlage von Kevin Wittke gerade einmal drei Zeigerumdrehungen später das 2:0 nachlegte. Eifrige Marktgänger wissen: Zu vorgerückter Stunde wird das Obst immer billiger. So war das an diesem Tag auch beim ASV Neumarkt, dessen Gegenwehr jetzt merklich erlahmte. Die Gala-Zeit war gekommen, was vor allem Björn Schnitzer die Gelegenheit gab, die konsternierte ASV-Defensive einige Male gewaltig zu düpieren. Von so einem unwiderstehlichen Solo profitierte in der 63. Minute Janis Häuser, der sich im Stile eines Klassestürmers die Gelegenheit zum 3:0 nicht entgehen ließ. Den Rest erledigte der Maestro höchstpersönlich. Einen Konter im Zusammenspiel mit Daniele Toch schloss er in der 77. Spielminute mittels eines gefühlvollen halbhohen Schlenzers ins linke Eck zum 4:0-Endstand ab.
Viktoria-Coach Jochen Seitz hob in seiner Spielanalyse hervor, dass die Basis für den Erfolg die Stabilisierung der Defensive in der zweiten Hälfte war. Sein Gegenpart Dominik Haußner freilich haderte mit der Abschlussschwäche seiner Truppe in jener Phase der ersten Halbzeit, als die Viktoria-Defensive noch nicht so felsenfest stand: „Wenn du solche Dinger vorne nicht machst, musst du dich nachher nicht wundern, wenn du sie hinten reinkriegst.“
Die „Tramps auf der Oberpfalz“ werden es verkraften, denn ihnen steht das Wasser nicht bis zum Hals. Anders sieht es da schon mit der Alemannia aus Haibach aus, die die Viktoria am kommenden Samstag (14 Uhr) zum Derby erwartet. Existenzkampf und Lokalrivalität ergeben eine brisante Mischung, vor der es sich in Acht zu nehmen gilt…
Spielbericht eingestellt am 31.10.2016 12:19 Uhr