Heute war wieder Bayernliga angesagt auf der Rudi-Ziegler-Sportanlage in Bamberg. Die heimische DJK Bon Bosco hatte den Tabellenzweiten der Liga, den ASV Neumarkt, zu Besuch. Bei herrlichem Sommerwetter sollten beide Teams, die zu Hause noch ungeschlagene DJK Don Bosco Bamberg und der Gast aus Neumarkt, für ein großes Fußballevent stehen.
Gästetrainer Dominik Haußner lobte vor dem Spiel sein Team, das in seinen Augen eine bisher überragende Bayernligasaison spielt und nicht zufällig auf dem zweiten Tabellenplatz steht. Er war somit auch sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf nach zehn Ligaspielen. Zur heutigen Begegnung mit dem heimstarken Team aus Bamberg standen ihm alle Spieler zur Verfügung, somit konnte er aus dem Vollen schöpfen, waren seine Worte vor der Partie. Die letzten fünf Spiele waren dann noch ein weiteres Highlight, denn hier konnte man 13 Punkte einfahren mit einem überragenden Torverhältnis von 12:1-Toren. Dies war dann auch ein Ausdruck für die gute Konstanz in seinem Team. Es passten einfach die Laufwege der Defensive und der Offensive. Dies war natürlich auch darauf zurückzuführen, dass man als Team schon einige Jahre zusammenarbeitet. Man ist defensiv gut organisiert, will immer kompakt verteidigen und dann als Einheit auch die Offensive in Angriff nehmen. Mit dem Kunstrasenplatz hat man kein Problem und will dann natürlich heute zu einem guten Bayernligaspiel beitragen, dass die Zuschauer danach nach Hause gehen und ihr Kommen nicht bereuen mussten, waren seine letzten Worte vor dem Spiel.
Sein Gegenüber, DJK-Trainer Gerd Schimmer, musset allerdings auf einige Akteure in der heutigen Partie verzichten. Wie auch in den letzten Spielen waren die Langzeitverletzten, Leicht, Reck oder Schmoll, noch überhaupt nicht im Kader. Des Weiteren fehlen immer wieder Spieler krankheits- oder arbeitsbedingt. Aber sein Kader ist groß und somit konnte er diese vermeintliche Schwächung gut auffangen. Mit den bisher gezeigten Leistungen in der Liga ist Trainer Schimmer eigentlich sehr zufrieden. Im spielerischen und fußballerischen Bereich war man immer gut anzusehen, leider ist die Punkteausbeute nicht prickelnd, was an der fehlenden Chancenverwertung liegt. Das Team ist halt noch sehr jung und da fehlt ihm in der ein oder anderen Situation die Abgeklärtheit oder die Cleverness. Natürliche wollte man heute die Heimserie erweitern, ohne natürlich den Gast aus Neumarkt auf die leichte Schulter zu nehmen. Der ASV Neumarkt hat ein sehr gutes Team, aber man wollte trotzdem sein Spiel durchdrücken mit viel Laufarbeit und hohem Pressing, waren dann seine Schlussworte vor dem Spiel.
Christian Schrödl vom Gast wird von Nicolas Wunder von der DJK bedrängt.
Herbert Christa
Das Bayernligaspiel zwischen der DJK Don Bosco Bamberg und dem ASV Neumarkt wurde pünktlich um 16.00 Uhr von Regionalligareferee Roman Potemkin angepfiffen. Von Beginn an merkte man bei der DJK Don Bosco Bamberg, dass die Aussagen ihres Trainers in die Tat umgesetzt werden. Hohes Pressing war gleich in den ersten Aktionen sichtbar. Der Gast aus Neumarkt schien dadurch etwas verunsichert und kam kaum aus seiner eigenen Hälfte heraus. Wenn, dann war dies beim Tabellenzweiten nur mit langen Bällen, meist Befreiungsschlägen möglich. Die Heimmannschaft aus Bamberg trat mit einem klarem 3-2-3-2-System an und der Gegner aus Neumarkt setzte seinerseits ein klassisches 4-2-3-1 dagegen. So spielte sich dann in der ersten Viertelstunde das Spiel überwiegend in der Hälfte des Gastes aus Neumarkt ab. Immer wieder liefen die heimischen Spieler der DJK Don Bosco, angeführt von Tobias Eichhorn oder Henrik Schwinn, den Gegner schon über ihren Torhüter an. Auffallend und somit hervorragend war immer wieder zu sehen, dass das gesamte Team sich in die Pressingsituation einband. Diese Spielweise ist natürlich nur mit einem sehr hohem Laufpensum zu schaffen. Bei diesen Temperaturen heute eine waaghalsige Angelegenheit. Doch das heimische Team ließ überhaupt nicht locker und die Gäste verfehlten ganz und gar den Nachweis ihrer Bayernligaklasse. Natürlich sollte auch der Aufwand und das Risiko des Pressings und dem Spiel mit einer Dreierkette belohnt werden. Doch da war sie wieder, wie in den letzten Begegnungen, die Chancenauswertung. So hatte bereits in den ersten 18 Spielminuten das Heimteam zwei klare Torchancen durch Markus Fischer, der nach schöner Vorarbeit von Tobias Eichhon das nötige Zielwasser nicht intus hatte und den Ball knapp über das Tor zirkelte. Daniel Schäfflers Torchance war eigentlich noch größer, denn er lief aus halblinker Position allein auf den Gästekeeper Kevin Schmidt zu und versagte ebenso. Dann wurde die Partie in der 23. Spielminute mit einer Trinkpause unterbrochen und man dachte danach, dass der Gast nun etwas besser ins Spiel kommt. Vielleicht musste auch die DJK dem hohem Anfangstempo Tribut zollen. Neumarkt kam zu einem Konter in der 33. Spielminute, wobei dann aber auch der Killerinstinkt vor dem Tor fehlte und ihr Goalgetter Christian Heilet traf den Ball aus acht Metern vor dem Tor nicht richtig. Nur zwei Minuten später eine weitere, vielleicht noch größere Chance für die Gäste, als Heimakteur Markus Fischer einen Ball in der eigenen Hälfte leichtfertig verspielte, ein Flankenball genau auf den Kopf von Gästestürmer Christian Schrödl kam, doch dieser zielte am Torpfosten der Heimmannschaft vorbei. Beinahe hätte sich somit die alte Fußballweisheit wieder bestätigt. Doch das Heimteam um Spielführer Markus Fischer schaltete sofort wieder einen Gang höher. Aber es brauchte einen Standard, um zur Führung zu gelangen. Ein weiter Freistoß von Höhe der Mittellinie erreichte den sich vom Tor lösenden Tobias Eichhorn, der gefühlvoll zu Daniel Schäffler zurückköpfte und dieser dann zum vielumjubelten Führungstreffer einnetzte. Kurz vor dem Pausenpfiff dann die vorgenannte Aktion in umgekehrter Reihe. Daniel Schäffler war nun der Flankengeber und Tobias Eichhorn köpfte aber etwas zu schwach. So wurde mit einer knappen 1:0-Führung der Heimmannschaft die erste Hälfte beendet.
Daniel Schäffler von der DJK zieht mit viel Elan an Christoph Bellmann vom Gast vorbei.
Herbert Christa
Die zweite Hälfte begann eigentlich ebenso schwungvoll für die Heimmannschaft wie die Hälfte Eins. Hohes Pressing durch große Laufbereitschaft. Das gesamte Team von Trainer Gerd Schimmer störte und attackierte den Gast aus Neumarkt schon sehr früh, meist schon auf Höhe des 16-Meter-Raumes. Der Gast wehrte sich zwar, aber an ein klares Aufbauspiel war nicht zu denken, geschweige zu sehen. Nach einem erneuten Ballverlust der Gäste in ihrer eigenen Hälfte schaltete das Heimteam schnell um, wollte den Ball durch die Schnittstelle spielen, doch Gästeinnenverteidiger Phillip Stephan kam mit der Hand an den Ball und verhinderte somit den Pass. Schiedsrichter Romana Potemkin zögerte keinen Augenblick und zeigte dem Verursacher die zweite Gelbe Karte, somit Gelb-Rot für den Neumarkter Innenverteidiger. Dies war natürlich ein herber Schlag für die Gäste. Bei diesem Wetter fast eine ganze Halbzeit mit zehn Mann und dann natürlich auch noch einem 0:1-Rückstand nachrennen. Wie sollte das möglich sein? Die Gäste reagierten sofort und zogen ihren bisherigen „Sechser“ Bernhard Neumayer in die Innenverteidigung zurück und sorgten erst einmal für eine weiterhin gesunde Defensive. Nach kurzer Zeit sah man, dass Bernhard Neumayer diese Innenverteidigerposition sehr offensiv ausführte. Er schaltete sich immer wieder in das Aufbauspiel seines Teams mit ein und war aber dann auch sehr schnell wieder in der neuen Position. Ein riesiges Laufpensum für den „Sechser“. Der Gast spielte nun etwas besser mit, zeigte auch einige gute Ansätze für die Offensive, aber spätestens bei der Dreierkette der Heimmannschaft, die hervorragend von Nicolas Esparza organisiert wurde, war der Gast mit seinem Latein am Ende. Durch die neue Ausrichtung und den Mut der Verzweiflung bei den Gästen ergaben sich natürlich für die Heimmannschaft mehr Räume, die diese immer wieder mit schnellem Umschaltspiel versuchten, zu nutzen. Doch die alte Schwäche war weiterhin eklatant. Markus Fischer, Henrik Schwinn und Tobias Eichhorn vergaben erneut Großchancen. Das Spiel hätte nun schon lange entschieden sein können. Dem Gast aus Neumarkt wurde zwar eigentlich keine Tormöglichkeit geboten, aber die vielen langen, hohen Freistöße könnten ja auch mal unglücklich abgelenkt werden. Nach einigen Spielerwechseln erhöhte Neumarkt noch mehr das Risiko, wollte unbedingt noch den Ausgleich erzielen. Nochmals ergaben sich mehr Freiräume für das Schimmer-Team. Wieder war es der etwas unglücklich im Abschluss wirkende Kapitän der Heimmannschaft, Markus Fischer, der den einzigen Abwehrspieler der Gäste im leeren Tor traf und somit wieder nicht einnetzen konnte. In der letzten Spielminute war es dann der eingewechselte Calvin Sengül, der sich den Ball in der letzten Reihe der Gäste erkämpfte, dann alleine aufs Tor zulief, aber den Ball neben den Pfosten setzte. Großchancen, kein Tor und Gott sei Dank dann der Schlusspfiff. Jubel beim Heimteam, obwohl total überlegen und spielbestimmend, nach dem knappen 1:0-Erfolg.
Calvin Sengül von der DJK wird gleich von zwei Gästespielern bearbeitet.
Herbert Christa
Bei der heutigen Bayernligabegegnung griff die taktische Marschroute von DJK-Trainer Gerd Schimmer hervorragend. Die Gäste aus Neumarkt kamen mit dem hohen und aggressiven Pressing des Heimteams überhaupt nicht zurecht. Großteils konnten sie sich nur mit „Befreiungsschlägen“ etwas Luft verschaffen. Dennoch kamen sie zu zwei klaren Torchance in diesem Spiel. Don Bosco Bamberg hat ein sehr hohes Laufpensum abgeliefert, mit der Dreierreihe auch ein sehr hohes Risiko eingegangen, zum Schluss die drei Punkte eingesammelt. Wenn man was bemängeln möchte, dann einfach die Chancenauswertung und die somit fehlende Belohnung für den riesigen Aufwand des Teams.
Spielbericht eingestellt am 10.09.2016 23:08 Uhr