Rückblende: Mitte März entschied Markus Schnitzers Goldenes Tor das Derby auf Kunstrasen für die Sander. Der Würzburger FV trudelte damals der Landesliga entgegen, der FCS schaffte in den Wochen danach den Klassenerhalt wesentlich souveräner als der WFV. Der rettete sich freilich auch, wird nun bald seit einem Jahr von Marc Reitmaier gecoacht. Und siehe da: Nach sechs Spieltagen mischen die Würzburger ganz vorne in der Tabelle mit.
Würzburgs Cristian Dan (li.) schirmt den Ball gegen den Sander Manuel Müller ab.
Michael Horling
Und das, obwohl bei den Gästen mit dem Ex-Sander Stefan Wasser, mit Wojtek Droszcz und Innenverteidiger David Drösler wichtige Leute fehlten. Andreas Ganzinger musste frühzeitig verletzt vom Feld. Vielleicht war das der Grund, warum die Würzburger zunächst genauso abwartend spielten wie die Sander. Von der ersten Halbzeit gibt´s kaum etwas zu berichten. Abgesehen davon, dass die WFV-Fans ("Ohne Würzburg wär´ hier gar nichts los!") für mächtig Stimmung sorgten und die Hausherren zumindest in der 38. Minute das 1:0 auf dem Schlappen hatten, als der Schuss von Sebastian Wagner nur wenige Zentimeter am Tor vorbeistrich. Das von Taktik geprägte und ausgeglichene Match lebte da eindeutig vom tollen Sommerwetter und vom Duft der Bratwürste.
Sands Torhüter Sebastian Stober springt vor Würzburgs Cristian Dan hoch.
Michael Horling
"Seht ihr Bauern, so wird das gemacht!" sangen die Gästefans nach dem Ende der 90 Minuten ein wenig respektlos. Warum? Weil in der 67. Minute bei einer der wiederum wenigen Szenen nach der Pause ein einziges Mal das Glück den Würzburgern hold war. Der eingewechselte Daniel Mache flankte von rechts, Sands Danny Schlereth hielt den Schlappen hin. Und deshalb senkte sich der Ball unhaltbar ins Tor für Keeper Sebastian Stober, der den urlaubenden Simon Mai fehlerfrei vertrat. Sechs Minuten später hätte Mache bei einem Konter schon fast alles klar machen können, er verzog aber aus aussichtsreicher Position. So wie später bei einem weiteren Gegenzug, als die Sander nach und nach aufmachten, Adrian Istrefi in Stober seinen Meister fand. Auf der anderen Seite lag in der 75. Minute genau einmal der Ausgleich in der Luft: Der ebenfalls eingewechselte Lucas Wirth setzte sich schön über rechts durch, zog ab. Kevin Dees fälschte das Leder genauso wie auf der Gegenseite ab. Doch Keeper Andre Koob rettete mit einer Glanztat seinem Team die drei Punkte.
Würzburgs Adrian Istrefi (li.) kommt gegen den Sander Danny Schlereth nicht an den Ball.
Michael Horling
Der Würzburger FV freut sich nun auf ein weiteres Unterfrankenderby zu Hause am kommenden Samstag auf den TSV Großbardorf, der gegen Frohhnlach nach zuvor zwei Niederlagen wieder in die Spur kam. Nachdem sich parallel mit Aubstadt und Eichstätt der Erste und der Zweite duellieren, könnte der WFV durchaus auf Rang Eins schielen. Der FC Sand muss zu Regionalliga-Absteiger FC Amberg reisen, der für Marc Reitmaier der große Favorit auf die Meisterschaft ist. Nachdem der FCS auch das zweite Heimspiel gegen eine Würzburger Mannschaft verlor, darf er diesmal keine Hoffnungen haben auf die Punkte am Grünen Tisch, wie er sich ja nach der Niederlage gegen die Würzburger Kickers 2 bekam.
Spielbericht eingestellt am 08.08.2016 00:18 Uhr