Platz Fünf in der Rückrundentabelle mit 32 Punkten ließ ja einiges erhoffen für die Sander für diese Spielzeit. Doch bekanntlich verließen dann gleich zwölf Mann den Kader, größtenteils Leistungsträger und mit Florian Pickel, Sven Wieczorek oder Markus Schnitzer auch die besten Torschützen. Von den Neuen fehlte noch Sebastian Wagner, von den alten Stammrecken fielen Florian Gundelsheimer und André Karmann aus. Kein Wunder, dass der FCS nicht gerade mit purem Optimismus startete, zumal mit der Auswärts-Klatsche von Eltersdorf im Rücken.
Anfang vom Sander Ende: Würzburgs Leon Volz bereitet mit einem Querpass das 0:1 vor.
Michael Horling
Die Geschichte der Partie im Seestadion bei fast 35 Grad in der prallen Sonne ist an sich schnell erzählt: Über die offensiven Bemühungen der Sander hüllt man besser den Hitzemantel des Schweigens. Trainer Uwe Ernst sah sein Team nur zwei Mal auf das gegnerische Tor schießen. Es fällt aber sogar da schwer, daraus eine echte Chance zu konstruieren. Als Dennis Schmitt nach rund einer Viertelstunde den Ball an die Hand bekam, da hätten die hätten die Hausherren gerne einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Nach vorne agierten sie jedoch einfallslos. Zu erwähnen gibt es von Sander Aktionen fast nichts. Außer dass Danny Schlereth in der 75. Minute nach einem Laufduell mit Dennie Michel bis an die Grundlinie über einen dahinter sitzenden Fotografen stürzte. Und dass Kapitän Daniel Krüger nach einem taktischen Foul im Mittelfeld fünf Minuten vor dem Ende die Ampelkarte sah. Komischer Weise gab Sand danach nochmal richtig Gas, angetrieben nun von Thorsten Schlereth mit der Binde am Arm. Doch nachdem Adrian Dußler in der Nachspielzeit bei einer Dreifach-Chance erst zwei Mal an Keeper Simon Mai und dazwischen am Pfosten scheiterte, überwand er später den Sander Schlussmann mit einem Traumtor ins lange Eck zum entscheidenden 0:2. Der Freistoßball von Dennis Russ landete bereits in der 74. Minute an der Latte. Beim Kopfball von Sebastian Fries lenkte Mai kurz nach der Pause das Leder über die Stange. Der Sieg der Kickers geht also voll in Ordnung. Eingeleitet wurde er in einer ereignislosen ersten Halbzeit durch den Querpass von Leon Volz, der in der Mitte Dennis Russ fand. Keeper Mai hatte da seinen Kasten verlassen und eilte Volz entgegen. Dieses frühe 0:1 war bei den Temperaturen natürlich Gift für Sand.
Würzburgs Leon Volz klärt köpfend vor dem abwartenden Sander Thorsten Schlereth.
Michael Horling
Ärgerlich zudem für die (wenigen) Zuschauer: Der Sander Stadionsprecher nannte bei beiden Würzburger Toren den falschen Schützen: Beim 0:1 Sven Landshuter statt Dennis Russ, beim 0:2 Sebastian Fries statt Adrian Dußler. Vielleicht passte zum müden Spiel der Sander ja der mäßige Witz auf der letzten Seite der Stadionzeitung "Blickpunkt Seestadion": Vater zum Sohn: ´Wie, eine 6 in Deutsch? Hab doch geübt mit Du!´ Nun ja, Toreschießen geübt haben die Sander vor der Saison natürlich auch. Geklappt hat´s bislang nur einmal beim 1:4 in Eltersdorf durch Dominik Rippstein.
Der Würzburger Leon Volz (li.) verfolgt den ballführenden Sander Marc Fischer.
Michael Horling
Die Sander bestreiten nun gleich ein weiteres Derby, müssen zum heimstarken, aber sicher auch nicht unschlagbaren TSV Aubstadt. Mut macht sicher das 3:1 letzte Saison an selber Stelle, damals aber mit Doppel-Torschütze Wieczorek. Die Würzburger Kickers 2 bestreiten Heimspiel Nummer Zwei gegen den "Aubschter" Nachbarn aus Großbardorf, der noch auf Saisonsieg Eins wartet, der aber auch noch nicht verlor. Beim 1:1 der Gallier am Mittwoch glich Pascal Stahl die Führung der Eltersdorfer aus - und mit ihm noch ein ehemaliger Sander, den der FC gegen die Rothosen stark vermisste.
Spielbericht eingestellt am 21.07.2016 11:50 Uhr