Einen “unangenehmen” Gegner erwartete Sportvorstand Uwe Schüttinger vor der Partie und belegte dies mit einem Blick auf die letzten Spiele der Erlenbacher, die zwar oft Unentschieden spielen, aber kaum Gegentreffer bekommen. So ist auch Erlenbach in den Keller gerutscht und brauchte einen Sieg genau wie der Jahn. Bei der Heimelf überraschte Michael Hutzler, indem er die vermeintlichen Führungsspieler Hayri Özdemir, Adem Selmani und Firat Güngör auf die Bank setzte und so der Mannschaft vertraute, die zuletzt gegen Eichstätt so famos aufspielte, aber dennoch ohne Punkte nach Hause fahren musste. Dies bedeutete, dass die Innenverteidigung von Sven Becker und Sandro Gumbrecht gebildet wurden und auf der Außenbahn Hendrik Hassa und Tobias Eisgrub zu Hause waren. “Die Jungs haben zuletzt klasse gespielt und haben sich das auch verdient. Denn es gibt im Moment keinen Grund, irgendetwas zu ändern im Vergleich zum letzten Spiel”, erklärte Trainer Michael Hutzler.
Das Anfang vom Ende für Hendrik Hassa. In dieser Szene gegen Giulio Fiordellisi sah der Außenverteidiger die erste Gelbe Karte.
Sebastian Baumann
Der Rechtsverteidiger war es auch, der gleich nach einer Minute die erste dicke Chance einleitete. Denn Eisgrub spielte seinen Gegenspieler auf dem Bierfilz aus und legte die Kugel perfekt quer. Zwar konnten die Gäste erst klären, aber dann kam Dominik Zametzer und scheiterte mit seinem Schuss am famos reagierenden Gästekeeper. Weiter ging es mit Einbahnstraßenfußball in Richtung Erlenbacher Tor. Fanden die Flanken erst einmal ihr Ziel nicht, so war es ein Fernschuss von Max Bauernschmitt, der heute seine Elf als Kapitän anführte, den der Keeper erneut glänzend parieren konnte. Zuvor war der Mittelfeldspieler nicht angegriffen worden und konnte bis kurz vor den Strafraum marschieren. Danach waren es Thomas Roas, der nach einer herrlichen Kombination nur neben das Gehäuse schoss, und auch Tobias Dittrich vergab freistehend und schob neben den rechten Kasten. Die Gäste hatten kaum Ideen und auch keine gute Spielanlage. Lange Bälle auf den schnellen Philipp Traut schien der Matchplan von Trainer Baier zu sein, der sich in der 28. Minute mit seiner Maßnahme fast belohnt sah. Allerdings begünstigt von einem Fehler von Sandro Gumbrecht, der nach einem Konter den Ball abfing, aber dann vertändelte. Die Murmel kam wenig später zu Traut, der allerdings aus sechs Metern freistehend nur die Latte zum Erzittern brachte. Das war es aber auch schon. “Wir müssen einfach schneller spielen”, kritisierte der Gästetrainer vehement seine Spieler, die ziemlich behäbig auf den Spielfeld herumtrabten. Erst als Referee Wieber in der 35. Minute eine harte Entscheidung traf und Hendrik Hassa für sein erst zweites Vergehen die Ampelkarte zeigte, kam Erlenbach besser in die Partie. Allerdings ließ der dezimierte Jahn bis auf eine schöne Chance von Retsch direkt nach dem Platzverweis nichts zu und belohnte sich selber nicht. Erst zog Bajric volley ab und traf den einen Abwehrspieler, der im Weg ins leere Tor stand, dann setzte Roas einen Linksschuss um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Die Szene des Spiels. Christos Patsiouras sieht Glatt-Rot.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit ging weiter wie die erste endete. Denn, dass der Jahn in Unterzahl war, das konnte man in keiner Phase der zweiten Hälfte erkennen. Allerdings blieb Forchheim die ersten Minuten ungefährlich, war aber weiterhin feldüberlegen. Die Gäste versuchten, weiter tief zu stehen und setzten auf Konter. So dauerte es bis zur 61. Minute, ehe wieder etwas passierte. Dittrich hatte Senad Bajric schön in Szene gesetzt, der erneut am Keeper scheiterte. Danach kam der Ball erneut lang in den Strafraum und wurde sichere Beute des Erlenbacher Schlussmannes, der sich aber dann zu einer Tätlichkeit gegen einen nachsetzenden Jahn-Spieler hinreißen ließ. In Gleichzahl nahm Erlenbach jetzt aber aktiver am Spielgeschehen teil, spielte seine Angriffe aber auch nicht wirklich gut aus. Forchheim konnte aber keine echten Torgelegenheiten kreieren. Nur Basener mit einem Freistoß, der knapp über den Kasten ging, sorgte für Gefahr. So dauerte es bis zur 78. Minute, ehe sich etwas tat, allerdings vor dem Jahn-Kasten. Fiordellisi hatte den Ball bekommen und lupfte das Spielgerät in den Lauf des eingewechselten Fleckenstein, der mit einem gekonnten Lupfer Keeper Akbakla überwand. Spätestens jetzt hatten die biederen Gäste den Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
Danach belagerte der Jahn förmlich den Gästekasten, aber richtig gefährlich wurde es nur zwei Mal. Ein Mal bediente Dittrich Basener, der allerdings quer legte anstatt zu schießen, dann war es Adem Selmani, der mit einem schönen Schlenzer den Ball nur knapp neben den Pfosten setzte. Im Anschluss an eine Ecke kam dann Sven Becker freistehend zum Kopfball, konnte der Murmel aber nicht die nötige Wucht mit geben, so dass der Ersatzkeeper der Gäste keine Mühe hatte, den Ball zu halten. Die dickste Chance hatte dann aber erneut Sven Becker, der nach einer Selmani-Hereinhabe und einer verunglückten Abwehr eines Defensivmannes den Ball aus acht Metern über die Latte lenkte. Allerdings gab der Jahn nicht auf und konnte doch noch ausgleichen. Mit einem satten Schuss von der Strafraumkante war es Thomas Roas, der den umjubelten Ausgleich besorgte. Kurz danach war auch Schluss und beide Mannschaften wussten nicht so Recht, was sie von der Punkteteilung halten sollten.
Spielbericht eingestellt am 07.11.2015 17:18 Uhr