Von infranken.de
Nun hat es auch den Fußball-Bayernligisten TSV Großbardorf auf heimischem Geläuf erwischt. Die Schützlinge von Trainer Dominik Schönhöfer unterlagen im Schlagerspiel der Liga als Tabellenführer dem Dritten SpVgg Bayern Hof mit 0:2 (0:1). Damit endete die Heimserie der Grabfeld-Gallier nach zwölf Spielen ohne Niederlage in der Bioenergie-Arena und der Traum von der Herbstmeisterschaft.
Dass die Einheimischen diese Partie verloren, hatte einige Gründe. Da ist erstens das äußerst bissige Pressing der Gäste zu nennen. Dies verhinderte öfters einen Spielaufbau, den man von den Grabfeldern gewöhnt ist. So war man oft dazu verdonnert mit weiten Bällen zu agieren, die aber postwendend zurückkamen. Denn die Oberfranken hatten deutlich die Lufthoheit. Besonders in der Defensive köpften die Gäste das Leder meist aus der Gefahrenzone. Zweitens verpassten es die Hausherren, ihre durchaus vorhandenen Konterchancen bis zum Ende auszuspielen, da der finale Pass zu ungenau gespielt wurde. Bezeichnend eine Szene aus der 32. Minute, als Shaban Rugovaj und André Rieß allein auf einen Hofer Abwehrspieler zuliefen. Doch der Rugovaj-Pass geriet viel zu steil und segelte ins Toraus. Und zuletzt scheiterten die Platzherren serienweise am überragenden Hofer Torhüter Andreas Schall.
Der Zerberus brachte die Hausherren durch super Reflexe schier zur Verzweiflung. So in der 36. Minute, als Rugovaj allein vor ihm auftauchte, aber Schall nicht überwinden konnte. Auch blieb er Sieger gegen Rieß, als er dessen Freistoß aus 25 Metern aus dem Eck fischte (63.). Gleich dreimal hintereinander reagierte er in der 77. Minute großartig. Erst nach einem Schuss des eingewechselten Simon Snaschel, dann gegen Rugovaj und schließlich gegen Manuel Leicht. Das Sahnehäubchen vollbrachte er kurz vor dem Abpfiff, als er einen Foulelfmeter von TSV-Kapitän Manuel Leicht entschärfte. "Ich weiß, dass Andreas ein sehr guter Schlussmann ist. Heute hat er klasse gehalten", lobte Hofs Trainer Miloslav Janovsky seinen Keeper.
Aber nicht nur er sprach ein Lob aus, sondern auch sein Gegenüber Dominik Schönhöfer war trotz der Niederlage mit seinem Team zufrieden. "Sie hat alles versucht und selbst nach dem 0:2 alles probiert." Auch lobte er seinen Schlussmann Christian Dietz, der Stammkeeper Marcel Wehr ersetzen musste, der nach dem Aufwärmen wegen einer Oberschenkelverletzung passen musste. "Ein Riesenkompliment an Christian. Er hat seine Sache absolut toll gemacht und dies über 90 Minuten." Der 23-Jährige hatte geahnt, dass er zum Einsatz kommen würde. "Als Marcel am Donnerstag das Training abbrechen musste, hatte ich das erahnt. Ich habe mich auf mein erstes Spiel gefreut, war aber doch etwas nervös." Selbstkritisch nahm er das Führungstor der Gäste auf seine Schultern, als er versuchte, Marcel Hölderle anzuspielen, um einen Angriff einzuleiten. "Wahrscheinlich hätte ich ihn nicht anspielen, sondern das Leder weit nach vorne schlagen sollen. Das war meine falsche Entscheidung."
Allerdings muss man anfügen, dass Maximilian Krauß, der zusammen mit Martin Holek das Sturmduo der Gäste bildete, pfeilschnell ist und so in das Dietz-Zuspiel sprintete und den Ball mustergültig für seinen Kapitän Christian Schraps auflegte, der vollendete. Auch am zweiten Treffer der Gäste war Krauß beteiligt. Er profitierte dabei von einem Rugovaj-Fehler, lief ihm davon und bediente dann Florian Thierauf, der Dietz keine Chance ließ. Damit war die erste Heimniederlage der Bardorfer in dieser Saison perfekt. "Der siebte Sieg der Hofer in Folge war sicher nicht unverdient und geht in Ordnung. Denn die Gäste haben ihre Klasse gezeigt. Besonders ihre Qualität in der Offensive ist groß. Besonders Krauß ist ein hervorragender Stürmer", sagte Schönhöfer.
Er hob auch die sehr gute Schiedsrichterleistung hervor: "Ein Kompliment an das ganze Gespann." Janovsky freute sich nicht nur über die drei Punkte, die seine Truppe wieder dick ins Meisterschaftsgeschäft bringt ("Hätten wir verloren, wären sechs Punkte Rückstand eine große Hypothek gewesen"), sondern auch über das super Pressing seiner Mannen: "Da hat sich das Training in den letzten drei Einheiten bezahlt gemacht."
Spielbericht eingestellt am 28.10.2015 17:34 Uhr