Von Rudi Dümpert
Der TSV Aubstadt gewann das letzte Vorrundenspiel der Bayernliga Nord beim SSV Jahn Regensburg II mit 2:1 (1:0). „Es war die richtige Antwort auf die letzte Heimniederlage gegen das Tabellenschlusslicht“, befand der hoch zufriedene TSV-Trainer Josef Francic, nannte ihn aber auch einen „schwer erarbeiteten Sieg. Es war ein Spiel, das über die gesamten 94 Minuten von beiden Mannschaften offen gestaltet wurde, weil beide nie mit einer Punkteteilung zufrieden waren, sondern den Sieg wollten.“
Es wechselten sich Phasen ab, in denen mal der eine, mal der andere am Drücker war, „und am Schluss haben wir es für uns entschieden. Es war die Belohnung für die Mannschaft, dass sie auf dem sehr großen und tiefen Platz gegen eine junge, technisch begabte Truppe alles gegeben hat und deren technische Vorteile durch läuferischen und kämpferischen Einsatz wettgemacht hat.“ Der Schlagabtausch begann vom Anpfiff weg mit Vorteilen für die Gastgeber. Und mit ihrer ersten wirklich gefährlichen Angriffssituation gingen die Grabfelder auch schon in Führung. David Bauer schickte auf der rechten Seite Martin Thomann.
Der flankte nach innen, Julian Grell, nach seiner zweiwöchigen Sperre zum ersten Mal wieder dabei, nahm den Ball in vollem Lauf und drosch ihn zentral aus acht Metern direkt so scharf aufs Tor, dass der Regensburger Schlussmann Wagner so schnell die Arme nicht hoch bekam – 0:1.
Bis dahin war das Spiel ziemlich ausgeglichen, wobei die Gäste konsequentes Pressing spielten, die Gastgeber aber immer wieder über Standards mit scharfen Flanken gefährlich wurden. Das 1:1 fiel durch einen Foulelfmeter, verursacht von Jens Trunk. „Ich meine, er war berechtigt und habe mich auch gar nicht so drüber aufgeregt“, bekannte Francic. Bis zur Halbzeit waren dann die Regensburger am Drücker. Ein Mal musste Felix Reusch seine Bayernligaklasse beweisen und parierte einen Raithel-Schuss. Während in dieser Phase die Aubstädter nach gewonnenen Bällen zu überhastet agierten und in der Defensive mehrere unnötige Fouls produzierten.
Die erste Viertelstunde nach der Halbzeit war ausgeglichen, in der zweiten bekamen die Domstädter wieder Oberwasser und schnürten die Aubstädter hinten richtig ein, vor allem weil die beiden TSV-Sechser Rützel und Trunk an ihre Grenzen gerieten und zu wenig Zugriff bekamen. Ein Mal sah es nach Rückstand aus, als Martin Sautner zum Alleingang ansetzte und sich dann doch die Kugel zu weit vorlegte. Mitte der zweiten Halbzeit bekamen die Gäste das Spiel wieder in Griff und trugen gefährliche Angriffe, besonders über den umtriebigen und nach hinten und vorne lauffreudigen Max Schebak, vor. Der bediente Julian Grell, hätte zu David Noack quer legen können, entschied sich aber selber den Abschluss zu suchen. Der Ball landete aber ein paar Millimeter neben dem Pfosten. Dann ging Francic hohes Risiko: „Der eine Punkt reichte uns nicht, wir hatten was gut zu machen und wollten alle drei.“
Also brachte er mit drei Wechseln zusätzliche Angriffsqualität ins Spiel, Leicht für Noack ins Zentrum, dann Bäcker für den ausgepowerten Schebak, schließlich noch als Brecher in die Spitze Benkenstein für Grell. „Ja und dann sind wir belohnt worden für diese Risikobereitschaft.“ Erst konterte noch Seferovic die Aubstädter nach einer eigenen Ecke aus und schoss aus 16 Metern neben den Pfosten. Dann schlug Rützel einen Freistoß von der Mittellinie hoch in den Strafraum. Julius Benkenstein verlängerte mit dem Kopf zu Daniel Leicht und dem gelang in der 88. Minute das 1:2. „Jetzt sind wir alle einfach nur glücklich. Wir haben es dem vom Talent und der Fitness her sehr guten Gegner schwer gemacht, haben uns taktisch gut präsentiert und uns für unseren Mut und die geschlossene Mannschaftsleistung noch belohnt“, sagte Francic.
Spielbericht eingestellt am 28.10.2015 18:14 Uhr