Von Stephan Landgraf
Es geht doch! Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden hat am Freitagabend vor 240 Zuschauern im Sparda-Bank-Stadion einen ganz wichtigen Sieg und den ersehnten Befreiungsschlag gelandet. Gegen den Aufsteiger DJK Don Bosco Bamberg setzte sich die Elf von Trainer Tomas Galasek mit 4:0 (2:0) durch, wobei endlich die Weidener Stürmer Zielwasser getrunken hatten. Denn zweimal Josef Rodler und einmal Ralph Egeter sorgten für die Vorentscheidung, ehe Stefan Graf den Endstand besorgte.
Es gibt wichtige und es gibt ganz wichtige Spiele – in die zweite Kategorie fiel zweifelsohne das Heimspiel der Weidener gegen den Aufsteiger DJK Don Bosco Bamberg. Das wusste auch Weidens Trainer Tomas Galasek: „Uns ist bewusst, um was in der Partie gegen einen unmittelbaren Mitkonkurrenten geht“, sagte er vor der Partie. Er musste auf die verhinderten Raphael Wodniok und Christoph Hegenbart verzichten. Der angeschlagene Neuzugang Enis Saramati biss auf die Zähne, saß aber zunächst nur auf der Auswechselbank, ebenso Michael Busch.
Somit veränderte der Weidener Coach seine Startformation gegenüber dem 1:2 in Forchheim auf zwei Positionen: Der zuletzt erkrankte Michael Riester und Josef Rodler begannen dieses Mal. Die Oberfranken veränderten ihre Anfangself im Vergleich zum 1:2 im Stadt-Derby gegen Eintracht Bamberg gleich auf fünf Positionen. Keeper Matthias Kühhorn, Felix Strobler, Julian Krause und Henrik Schwinn fehlten komplett, Maximilian Hoffmann saß auf der Bank. Dafür ließ Coach Gerd Schimmer in Weiden Sascha Haupt, Johannes Rosiwal, Dominik Schütz, Gabriel Jessen und Sascha Mönius starten.
Und die Oberfranken versteckten sich in der Anfangsphase nicht, sondern standen hoch und griffen früh an. Sie versuchten so den Aufbau der Gastgeber zu stören. Dennoch hatten die SpVgg SV-Akteure die erste Chance: Nach drei Minuten legte Ralph Egeter auf den durchgelaufenen Stefan Graf, der aus kurzer Distanz an Bambergs Schlussmann Haupt scheiterte. Die sehr offensive Ausrichtung der Schwarz-Blauen trug weiter Früchte: In der neunten Minute bereitete der starke Graf die Weidener Führung vor – Josef Rodler zog mit links aus 16 Metern unhaltbar zum 1:0 ab.
Ein Treffer, der der SpVgg SV Sicherheit verleihen sollte, zumal Matthias Heckenbergers Fernschuss (14.) aus 24 Metern brandgefährlich war und Haupt zu einer Glanzparade nötigte. Die SpVgg SV ließ Bamberg nicht zur Entfaltung kommen, vieles blieb bei den Oberfranken Stückwerk. Offensiv war kaum was zu sehen. Anders die SpVgg SV, der die zwei Stürmer-Variante mit Rodler und Egeter ungemein gut tat: Erneut Rodler war zur Stelle und hämmerte aus 20 Metern das Leder in den rechten oberen Winkel – ein wunderschönes Tor des Neuzugangs.
Bamberg war durch das frühe 0:2 völlig verunsichert und fand in der Offensive überhaupt nicht statt. Was aber größtenteils am bissigen und lauffreudigen Auftritt der Platzherren lag. Die gewannen nahezu jeden Zweikampf und gaben der DJK Don Bosco keinen Raum. So mussten sich die Oberfranken mit langen Bällen begnügen, die keine Gefahr für die Weidener Abwehr waren. Nur einmal tauchten die Gäste vor dem Tor von Dominik Forster auf und benötigten dazu die Mithilfe der SpVgg SV: Martin Schuster leistete sich einen Querschläger (40.), doch der Weidener Schlussmann war zur Stelle.
So blieb es bei der mehr als verdienten Führung der Galasek-Elf, die in unveränderter Aufstellung in den zweiten Durchgang ging, ebenso die DJK Don Bosco. Wiederum hatten die Schwarz-Blauen die erste Möglichkeit: Matthias Heckenbergers Freistoß aus 28 Metern senkte sich gefährlich und ging nur knapp über die Latte (48.). Und Weiden suchte weiter den Vorwärtsgang, wenngleich Bamberg zu Beginn des zweiten Abschnitts im Mittelfeld die Räume enger machte als im ersten.
Allerdings waren die Angriffsbemühungen der Schimmer-Truppe recht überschaubar. Bis zur 59. Minute, als es Dominik Schütz mit einem Freistoß aus knapp 30 Metern probierte, der aber für Forster überhaupt kein Problem darstellte. Im unmittelbaren Gegenzug wurde Michael Riester gerade noch von einem Bamberger Verteidiger am 3:0 gehindert (60.). Besser machte es Egeter nach einer Ecke: Irgendwie kam der SpVgg SV-Stürmer an den Ball und beförderte ihn nach einer Ecke an den Innenpfosten, wovon er ins Tor sprang – endlich der erste Saisontreffer des Angreifers und die Vorentscheidung in dieser Partie.
Zumal Egeter in der 73. Minute im Strafraum von Simon Schmoll von den Beinen geholt wurde. Referee Torsten Wenzlik entschied vollkommen zu Recht auf Elfmeter, den Stefan Graf sicher zum 4:0-Endstand verwandelte (74.). Wobei Heckenberger in der 89. Minute einen Freistoß an den linken Pfosten setzte und auf 5:0 erhöhen hätte können.
Spielbericht eingestellt am 05.09.2015 11:31 Uhr