Von Stephan Landgraf
Immerhin keine Niederlage am Ende der dritten Englischen Woche – auch wenn sich das 1:1 (1:1) des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden am Freitagabend im Heimspiel vor 630 Zuschauern im Sparda-Bank-Stadion gegen den Oberpfalz-Rivalen ASV Burglengenfeld so anfühlte. Denn die gastgebenden Schwarz-Blauen hatten gegen den Aufsteiger Chancen en masse, die erneut vergeben wurden. Was aber größtenteils an Teufelskerl Marco Epifani lag, der dem Team von Trainer Matthias Bösl mehrmals den glücklichen Punkt sicherte. Die Treffer machten dabei Brandon Ruiz (3.) und Benjamin Epifani (36.).
Die Enttäuschung nach dem Unentschieden war Galasek nach dem Schlusspfiff veerständlicherweise anzumerken: „Ich sage nach der Partie jetzt gar nichts. Denn ich weiß nicht, ob das, was ich jetzt sagen würde, richtig wäre“, so der Weidener Coach. Etwas gesprächiger war da schon ASV-Trainer Matthias Bösl: „Es war ein glücklicher Punkt für uns. Aber ich glaube auf Grund unserer läuferischen und kämpferischen Leistung geht er in Ordnung. Weiden hätte es auf Grund des Spielverlaufes mehr verdient gehabt. In der ersten Hälfte hatten wir gar keinen Zugriff auf die SpVgg SV, in der zweiten kamen wir zu sehr guten Möglichkeiten. Für uns ist das ein weiterer Punkt für den Klassenerhalt.“
Gemeinsam und geschlossen gegen den ASV – das war die Vorgabe von Galasek, die seine Jungs einmal mehr nahezu perfekt umsetzten. Wäre da nur nicht die erneut mangelhafte Chancenverwertung gewesen. Dazu konnte er personell leider doch nicht auf den gleichen Kader wie zuletzt im Pokal beim 0:2 gegen den FC Amberg zurückgreifen. Zwar stand Stürmer Josef Rodler wieder im Aufgebot, saß aber zunächst auf der Bank. Es fehlte Matthias Heckenberger komplett, dessen Verletzung aus der Dienstags-Partie doch keinen Einsatz zuließ. Für ihn begann dieses Mal Michael Busch.
Burglengenfelds Coach Matthias Bösl setzte im Vergleich zum 3:2 gegen Eintracht Bamberg auf einer etwas defensiver ausgerichtete Startelf. Für Stürmer Thomas Dorrer, der zunächst zur zuschauen musste, durfte John Schihada von Beginn an ran. Ansonsten schenkte Bösl den gleichen Akteuren wie zuletzt sein Vertrauen. Das jedoch schon nach drei gespielten Minuten etwas enttäuscht wurde. Denn die SpVgg SV erwischte einen Blitzstart nach Maß. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Christoph Hegenbart nach innen, wo Neuzugang Brandon Ruiz am höchsten stieg und zur schnellen 1:0-Führung einnickte.
Ein Treffer, der den Schwarz-Blauen die nötige Sicherheit verlieh und das Selbstvertrauen steigen ließ. Die Platzherren drückten den ASV Burglengenfeld in dessen eigene Hälfte, die Bösl-Elf versuchte, mit langen Bällen die Weidener auszuhebeln. Ein probates Mittel, das aber gegen die gut stehende SpVgg SV-Abwehr nicht zum Erfolg führte. Im Gegenteil: Die immer wieder schnell im Mittelfeld kombinierenden Gastgeber tauchten oftmals gefährlich am dicht gedrängten ASV-Strafraum auf: So Ralph Egeter (21.), der nach einer Ruiz-Hereingabe nicht genügend Druck hinter den Ball brachte, ASV-Keeper Marco Epifani hatte keine Mühe.
Die Gäste operierten trotz des Rückstandes weiterhin konsequent mit einer Fünf-Kette und lauerten auf Konter. Daraus resultierte dann auch die erste erwähnenswerte kleine Möglichkeit für den Aufsteiger: Wiederum nach einem langen Zuspiel aus dem eigenen Strafraum kam Alexandros Dimespyra fast an den Ball und wäre durch gewesen, doch der erneut stark agierende Andreas Wendl war schneller (28.).
Hätte auch Thomas Wildenauers Rückpass-Versuch etwas mehr Geschwindigkeit gehabt, wäre der Ausgleich sicherlich nicht gefallen. Aber so spritzte Benjamin Epifani dazwischen, umkurvte SpVgg SV-Torwart Dominik Forster und schob gemütlich zum 1:1 (36.) ein. Ein völlig überraschender Ausgleich durch einen unnötigen Fehler, der bis zum Seitenwechsel Bestand hatte. Denn bis dahin waren die Burglengenfelder Offensivbemühungen doch recht überschaubar gewesen. Wenngleich Wildenauer kurz vor dem Abpfiff aus 22 Metern draufhielt, das Leder an den Innenpfosten klatschte und dem bereits geschlagenen Epifani schließlich in die Hände sprang.
Der zweite Durchgang begann aus Sicht der Weidener fast wie der erste: Dieses Mal zog Hegenbart von der Strafraumgrenze ab und Burglengenfeld durfte sich bei seinem Keeper bedanken, der auf der Linie rettete (48.) und dann auch gegen den heraneilenden Ralph Egeter (52.) klärte. Die SpVgg SV drängte auf die erneute Führung und schnürte den ASV immer weiter an dessen eigenen Strafraum ein. Aber auch Busch (60.) fand in Epifani seinen Meister, ehe Johannes Scherm aus zehn Metern knapp über die Latte zielte (62.).
Klar, dass sich dem ASV durch den Weidener Offensivdrang Konterchancen boten. So traf Schihada (59.) aus elf Metern nicht ins Netz, sondern schob rechts vorbei, bevor Andreas Müller mit seinem Kopfball nach einer Ecke an SpVgg SV-Schlussmann Forster scheiterte (63.). Es entwickelte sich in der Endphase ein offener Schlagabtausch, wobei auch der ASV zu gefährlichen Möglichkeiten kam. So in der 71. Minute Jan Zempelin und in der 77. Minute Schihada, die beide an Forster scheiterten. Weiden setzte alles auf eine Karte: In der Nachspielzeit konnte Josef Rodler mit seiner Volleyabnahme Epifani wiederum nicht überwinden, Scherm semmelte den Nachschuss drüber (92.) – so blieb es beim Unentschieden.
Spielbericht eingestellt am 23.08.2015 21:09 Uhr