Von Stephan Landgraf
Drei Spieltage vor dem Saisonende hat der Fußball-Bayernligist FC Amberg am Samstagnachmittag vor rund 400 Zuschauern das zweite Ziel unter Dach und Fach gebracht. Nach dem souveränen 4:0 (2:0)-Heimerfolg gegen den TSV Neudrossenfeld steht fest, dass die Elf von Timo Rost auf alle Fälle schon mal die Aufstiegsrelegation zur Regionalliga in der Tasche hat. Ob es noch zur Meisterschaft reicht, ist eher unwahrscheinlich. Denn der Spitzenreiter SV Viktoria Aschaffenburg setzte sich in Weiden mit 4:3 durch und braucht bei einem weniger ausgetragenen Spiel als der FC lediglich noch vier Zähler aus drei Begegnungen, um den direkten Wiederaufstieg klar zu machen.
Das 4:0 gegen Neudrossenfeld war eine klare Angelegenheit für die Gastgeber. „Ein überlegener Sieg“, freute sich nach dem Schlusspfiff Sportlicher Leiter Bernd Scheibel. Rost zollte seiner Elf ein riesen Lob zum Erreichen des vor einiger Zeit ausgegebenen neuen Saisonziels. „Die Mannschaft hat Charakter und das Zeug dazu, in einer möglichen Relegation zu bestehen“, so der Amberger Coach, der nach der 1:4-Niederlage gegen Neudrossenfeld im Hinspiel Wiedergutmachung versprochen hatte.
Um dieses Vorhaben zu realisieren, veränderte er seine Anfangself gegenüber dem 2:2 im Nachholspiel in Großbardorf gleich auf drei Positionen. Tobias Wiesner, Sven Seitz und Julian Ceesay saßen zunächst auf der Bank, für sie begannen dieses Mal Michael Dietl, Benjamin Werner und Sebastian Hauck – Rost wählte so also eine extrem offensiv ausgerichtete Taktik. Sein Neudrossenfelder Kollege Detlef Hugel hingegen baute seine Startformation zum 1:2 gegen Haibach gleich vier Mal um: Steffen Taubenreuther und Ertac Tonka traten die Reise in die Oberpfalz erst gar nicht mit an, während Papi Henriques und Carsten Hahn beim Tabellenzweiten erst einmal zuschauen mussten. Und was sie sahen, war der erwartete Spielverlauf. Der FCA machte von Anfang an mächtig Druck und schnürte die Oberfranken in deren Hälfte ein. Schon nach zwei Minuten stand Werner in aussichtsreicher Position nur knapp im Abseits, ehe Christian Knorr (9.) die nächste Chance hatte. Doch sein Schuss aus 15 Metern, nachdem er zuvor mit einem mustergültigen 30-Meter-Pass von Kai Hempel bedient worden war, ging nur knapp über die Latte. 60 Sekunden später köpfte Sebastian Hauck nach einer Ecke ebenfalls um Zentimeter über das Aluminium. Munter Richtung Neudrossenfelder Tor ging es weiter, doch Werners Kopfball nach einer Flanke des starken Hempel parierte TSV-Schlussmann Tobias Grüner (13.). Der war schließlich in der 16. Minute gegen Marco Wiedmann, der damit seinen zehnten Saisontreffer markierte, chancenlos. Nach einem Einwurf landete das Leder beim Amberger Mittelfeldakteur, der aus zehn Metern keine Schwierigkeiten hatte, das 1:0 für die Vilsstädter zu markieren. Die Gastgeber schalteten danach keinen Gang zurück, sondern drängten vehement auf den zweiten Treffer: Werner in der 23. und 27. Minute hatte das 2:0 auf dem Fuß, vergab aber jeweils. Von den Gästen war zunächst nur wenig zu sehen. Am besten gefiel noch deren linke Seite mit Daniel Meyer, der immer wieder versuchte, Ex-Regionalliga-Akteur Perparim Gashi in Szene zu setzen. Der zweite Treffer der Partie fiel, wie sollte es anderes sein, für den FC: Werner wurde im Strafraum (35.) zu Fall gebracht, den fälligen und gerechtfertigten Elfmeter verwandelte Wiedmann sicher. Angesichts der sicheren 2:0-Führung ließ bei den Gelb-Schwarzen leicht die Konzentration nach, so dass Neudrossenfeld in der Schlussphase des ersten Durchgangs zwei Mal gefährlich vors FC-Tor kam: Zunächst strich ein Kopfball über die Latte, ehe Torhüter Matthias Götz das erste Mal getestet wurde und gerade noch klärte (44./45.). Das Ganze sollte sich aber lediglich als Strohfeuer entpuppen, zumal die Gäste mehr oder minder selbst für die Entscheidung zu Gunsten des FC Amberg machten. Bei einem katastrophalen Querpass der TSV-Innenverteidigung spritze Dietl dazwischen, umkurvte Keeper Tobias Grüner und schob cool zum 3:0 (49.) ein. Etwas zu verspielt waren dann Knorr und Werner in der 54. Minute, die das 4:0 vertändelten. Der FC hätte dafür beinahe die Quittung bekommen, als sich bei Gashis Freistoß aus 25 Metern Götz schon gewaltig strecken musste, um den Anschlusstreffer (56.) zu entschärfen. Nochmals ein Weckruf für die Vilsstädter, die danach einen Gang höher schalteten und dem vierten Treffer weitaus näher waren als die Oberfranken dem Anschluss. Der sollte schließlich in der 78. Minute fallen, als Haucks perfektes Zuspiel in Oliver Gorgiev einen dankbaren Abnehmer fand.
Spielbericht eingestellt am 10.05.2015 08:03 Uhr