Beide Teams konnten heute aus dem Vollen schöpfen, die Sonne strahlte und der Platz im Frohnlacher Willi-Schillig-Stadion war in einem wirklich guten Zustand: Beste Voraussetzungen also für ein schönes Fußballspiel zwischen zwei Tabellennachbarn. Und war es Zufall oder ein geschickter Schachzug von Josef Francic? Denn als die beiden Teams bereits zum Einlaufen mit den Referees bereit standen, wurde auf dem Mannschaftsbogen noch eine Änderung vorgenommen. Plötzlich tauchte dort der Name Max Schebak auf. Der Neuzugang von den "Schnüdeln" aus Schweinfurt hatte bis dato nicht mal als Ersatzspieler auf dem Infopapier gestanden. Als die Referees die Änderung notiert hatten, konnte es losgehen.
Philipp Beetz vom VfL (li.) spielt den Ball zu seinem Mitspieler, ehe Jens Trunk ihn bedrängen kann.
Simon Weber
Vom Anstoß weg hatte Aubstadt im 4-4-2 mehr Ballbesitz, ohne zunächst nach vorne gefährlich zu werden. Auffällig war in dieser Partie der Tabellennachbarn jedoch vom Anfang an, dass es heute über die Zweikämpfe gehen würde. Hier schenkte man sich von Beginn an nichts und es gab bereits früh die eine oder andere Behandlungsunterbrechung. Den ersten gefährlichen Abschluss hatten dann die Gäste aus Aubstadt, nach einer Viertelstunde bekam Max Schebak den Ball an der Strafraumkante und zog ab, sein Schuss verfehlte das Tor jedoch. Die Heimelf agierte im 4-2-3-1 und investierte offensiv zunächst nicht viel, die beiden Sechser vor der Abwehr schalteten sich kaum in offensive Bemühungen ein. Und dennoch war es die Heimelf, die nach 18 Minuten hätte in Führung gehen müssen: Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte entblößte die gesamte Aubstadter Abwehr und Tayfun Özdemir - der noch aus der eigenen Hälfte gestartet war - lief ab der Mittellinie alleine auf das Aubstadter Tor zu. Eine lange Zeit, um viel nachzudenken, und der Frohnlacher Kapitän traf letztlich die falsche Entscheidung, denn der Ball landete deutlich über dem Kasten der Graubfeld-Gauer. Diese Chance konnte nicht über den generellen Eindruck der Zuschauer hinwegtäuschen, dass die Gäste in der Offensive zielstrebiger und passgenauer waren. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite bediente der auffällige Max Schebak Daniel Leicht mit einer Flanke, der brachte jedoch nicht genug Druck hinter die Pille, welche somit leichte Beute für den sicheren Frohnlacher Schlussmann Jonas Hempfling war. Nach einer halben Stunde zeigte dann auch Frohnlach die erste sehenswerte Kombination, und gleich wurde es gefährlich! Die Kugel landete bei Tayfun Özdemir an der Strafraumkante, welcher es aus halblinker Position mit einem Schlenzer auf das lange Eck versuchte, doch der Ball rauschte knapp am Tor vorbei. Mit zunehmender Spieldauer geriet dann auch der junge Schiedsrichter Simon Marx in den Blickpunkt der nur 180 Zuschauer, denn trotz einiger gelbwürdiger Fouls zeigte er erst spät in der ersten Halbzeit erstmals den Karton. Anschließend ging es torlos in die Kabinen.
Mit Haken und Ösen versucht Kevin Hartmann, dem Aubstadter Kapitän Daniel Leicht den Ball abzunehmen und testet dabei die Strapazierfähigkeit des Trikots.
Simon Weber
Angesichts der ersten Halbzeit war den Zuschauern klar, dass derjenige heute gewinnen würde, der die Fehler des Gegners ausnutzen und in Führung gehen würde. Zunächst aber war der Fußball weniger im Mittelpunkt, als Kevin Hartmann hart gefoult wurde und liegen blieb, doch auch hier gab es nicht Gelb. Die erste gefährliche Aktion der zweiten Halbzeit führte dann fast zum Tor, wiederum Max Schebak startete nach einer schönen Kombination von rechts in den Strafraum und versuchte es mit einem Heber aus spitzem Winkel, der sein Ziel jedoch verfehlte. Mehr und mehr gewannen die Gäste nun die Mehrzahl der Zweikämpfe und es schien, als ob Frohnlach körperlich nicht mehr so präsent wäre. Nach einem Heber auf Kevin Hartmann hatte dieser eine gute Abschlusschance, wartete aber zu lange und schon war ein Abwehrbein dazwischen und im Gegenzug tankte sich Gästespieler Jens Trunk bis zum Frohnlacher Strafraum durch, versäumte aber ebenfalls den richtigen Zeitpunkt, zu schießen. Es folgten zwei Wechsel auf beiden Seiten, für den TSV Aubstadt kamen David Noack sowie Julian Grell in die Partie. Und dies sollte sich für die Gäste lohnen! Julian Grell tankte sich über die linke Seite durch und brachte eine gefühlvolle Flanke auf den langen Pfosten, wo Firat Güngör den Ball unbedrängt in die Mitte zu David Noack köpfte. Dieser ließ sich nicht zwei Mal bitten und versenkte den Ball eiskalt volley unter die Latte. Unter dem Jubel der Gästefans feierte der Torschütze sein Tor mit einem sehenswerten Überschlag und das, was der VfL Frohnlach in der ersten Halbzeit nicht geschafft hatte, war den Gästen gelungen: Einen der wenigen Fehler ausnutzen! Die Heimelf suchte vom Anstoß weg eine Antwort in der Offensive und mit dem Wechsel Bastian Pöche für Andreas Baier verstärkte Stefan Braungardt noch einmal die Offensive, doch bei der letzte Chance hatte erneut Tayfun Özdemir Pech, der einen Freistoß aus gut 20 Metern knapp über die Querlatte hob. Im Gegenzug holte der Frohnlacher Innenverteidiger Marcel Burkard seinen Gegenspieler rüde an der Strafraumkante von den Beinen und hatte fast noch Glück mit einer Dunkel-Gelben Karte. Nichtmal eine Minute später flog er dann erneut mit gestrecktem Bein in seinen Gegenspieler, diesmal jedoch im Strafraum. Die folgerichtige Entscheidung war Elfmeter für die Gäste und Burkard hatte Glück, dass er auf dem Platz bleiben durfte. Sascha Becker ließ sich vom Elfmeterpunkt nicht zwei Mal bitten und verlud VfL-Torsteher Hempfling zum 0:2, die endgültige Entscheidung in der 88. Minute. Anschließend plätscherte das Spiel dahin und es bleib beim letztlich verdienten Aubstadter Auswärtssieg.
Nach der ersten Halbzeit war allen Zuschauern klar, dass hier wohl ein Fehler das Spiel entscheiden würde. Die Frohnlacher taten den Gästen, die insgesamt die bessere Spielanlage zeigten, den Gefallen vor dem Führungstreffer. Offensiv fand Frohnlach - abgesehen von der Riesenchance durch Tayfun Özdemir in der ersten Halbzeit - kaum ein Durchkommen. Der junge Schiedsrichter, der keine klare Linie zeigte, sorgte für viel Aufregung auf und neben dem Platz. Krasse oder spielentscheidende Fehler waren jedoch nicht zu verzeichnen. Somit entführen die Gäste aus Aubstadt die drei Punkte und bauen den Vorsprung auf den VfL auf vier Zähler aus.
Spielbericht eingestellt am 07.03.2015 20:31 Uhr