Von Harald Riegler
Nichts wurde es mit einem gelungenen Jahresabschluss für die SpVgg Ansbach. Gegen den Tabellenfünften und die drittbeste Auswärtsmannschaft der Bayernliga Nord, SpVgg Jahn Forchheim, unterlagen die Westmittelfranken mit 1:3 (0:2)-Toren und überwintern damit auf einem Abstiegsrelegationsplatz. Eigentlich nichts Ungewöhnliches bei der deprimierenden Heimbilanz von je zwei Siegen und Unentschieden sowie acht Niederlagen, das die drittschlechteste Heimbilanz in der Bayernliga Nord bedeutet.
Vielleicht wäre es an diesem nebligen und kalten Samstagnachmittag ganz anders gekommen, wenn in der vierten Minute Michael Gassner mehr Dampf hinter seinen Schuss bekommen hätte, so dass diesen Jahn-Abwehrrecke Hayri Özdemir nicht mehr gerade noch von der Linie hätte schlagen können. Diese vergebene Möglichkeit war für längere Zeit die letzte gefährliche Anwesenheit der Ansbacher im Gästestrafraum. Die Mannschaft von Gästetrainer Michael Hutzler, vom 1. bis zum 15. Spieltag Tabellenführer, übernahm langsam aber sicher das Zepter und erspielte sich eine optische Überlegenheit, die in der zwölften Minute das erste Mal von Erfolg gekrönt wurde. Der Ex-Ansbacher Mergim Bajrami stand nach einem Selmani-Zuspiel völlig frei und ließ SpVgg-Keeper Florian Körner mit seinem 14-Meter-Flachschuss keine Chance. In der Folgezeit hatten die Gäste die Spielkontrolle, ohne aber diese in zählbare Erfolge umwandeln zu können. Bei den Gastgebern stimmte zwar die Einstellung und das Bemühen, aber die neue 3-4-3-Taktik fruchtete ob der nicht durchschlagskräftigen Offensive nicht. Chancen hatten die Spieler von Trainer Andy Heid eigentlich nur nach Standardsituationen. Die größte besaß Raul Crisan nach einem Hasselmeier-Eckball in der 37. Minute, aber der 40-jährige Gästetorhüter Rüdiger Beck parierte mit einem tollen Reflex. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff des tadellos leitenden Unparteiischen Scharf kamen die Gäste zum 0:2 und das mit dem schönsten Spielzug der ganzen Partie. Von Beck über Schäferlein und List kam das Leder zu Bajrami, dieser bediente Selmani und dessen Zuspiel verwertete Oliver Seybold eiskalt. Kurz vor dem Seitenwechsel Sven Hendel und fünf Minuten danach der eingewechselte Patrick Soldner besaßen große Kopfballmöglichkeiten, scheiterten aber an der mangelnden Zieleinstellung.
In der zweiten Halbzeit stellte SpVgg-Trainer Heid auf ein 4-4-2 um, aber das Spiel in der Offensive krankte über weite Strecken. Einerseits fehlte vor allem die Passgenauigkeit bei den Zuspielen aus dem Mittelfeld und andererseits waren zündende Ideen, um die kompakte Defensive der Gästemannschaft aufzulockern Mangelware. Hoffnung schöpften die Gastgeber in der 74. Minute nach dem verwandelten Handelfmeter (Georg Neudecker war der Unglücksrabe gewesen) von Christoph Hasselmeier, aber Ausgleichsmöglichkeiten ergaben sich kaum. Im Gegenteil, den Gästen boten sich einige gute Konterchancen. So scheiterte Adem Selmani in der 78. Minute an der Querlatte mit seinem Heber, ehe er in der 89. Minute zum 1:3-Endstand erfolgreich war.
Spielbericht eingestellt am 23.11.2014 11:24 Uhr