Die Vorzeichen waren klar, Forchheim wollte nach den durchwachsenen Spielen gegen Regensburg und Hof den Bock umstoßen und mit einem Sieg den Kontakt zur Spitze nicht abreißen lassen, und die noch sieglosen Gäste aus Memmelsdorf waren in Forchheim fast zum Punkten verdammt, um doch noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt zu haben. Heimtrainer Michael Hutzler musste dabei auf die verletzten Steffen Konrad und Florian Clausnitzer verzichten. Desweiteren fehlte der Langzeitverletzte Max Bauernschmitt, der sich nach seinem Kreuzbandriss im Aufbautraining befindet. Auch auf der Gegenseite musste Memmelsdorftrainer Hans-Jürgen Heidenreich auf viele Akteure verzichten und kam sozusagen mit dem letzten Aufgebot nach Forchheim.
Der dynamische Mergim Bajrami setzt sich hier gegen drei Memmelsdorfer Defensivspieler durch. Er blieb heute jedoch glücklos im Abschluss.
Hannes Siebenhaar
Das Spiel startete, wie man es erwarten konnte. Der Jahn aus Forchheim mit sehr viel Spielkontrolle und Ballbesitz im Mittelfeld, und die Gäste aus Memmelsdorf igelten sich in der eigenen Hälfte ein und versuchten mit schnellen Kontern nach Forchheimer Ballverlusten diese zu überrumpeln. Die erste Chance in der Partie hatten dann auch die Memmelsdorfer in der 8. Spielminuten. Nach einem Fehlpass in der Vorwärtsbewegung tauchte Thomas Kamm plötzlich alleine vor Rüdiger Beck auf. Dieser blieb jedoch lange stehen und konnte so mit einer sensationellen Fußabwehr das frühe 0:1 verhindern. Gute sieben Minuten später dann eine ähnliche Situation. Der Jahn vertändelte im Mittelfeld den Ball, und Memmelsdorf konterte blitzschnell. Die gefühlvolle Vorlage von Philipp Grasser musste Sebastian Wagner nur noch an Rüdiger Beck vorbei ins Tor schieben. Diese Führung sollte den Gästen Sicherheit geben, und so kombinierten sie sich immer wieder gefällig durchs Forchheimer Mittelfeld. Der Jahn fand zu diesem Zeitpunkt der Partie überhaupt nicht satt und hatte auch während der kompletten ersten Halbzeit keine nennenswerte Torchance. In der 22. Spielminute war es wieder Beck, der seine Mannschaft im Spiel hielt. Philipp Grasser flankte aus dem Halbfeld auf den am Fünf-Meter-Eck freistehenden Sebastian Wagner. Sein Kopfball konnte aber gerade noch vom Forchheimer Keeper über die Latte gelenkt werden. Die Forchheimer waren sichtlich überrascht über die Art und Weise, wie die Heidenreich-Elf heute auch spielerisch zu überzeugen wusste.
Ferdinand List (rechts) kann sich hier gegen den Memmelsdorfer Innenverteidiger Fabian Neuß (links) durchsetzten. Sein Abschluss verfehlte aber das Gehäuse.
Hannes Siebenhaar
Die zweite Spielhälfte hatte gerade begonnen, da waren es wieder die Memmelsdorfer, die die erste Duftmarkte setzten. Diesmal war es Tobias Seifert, der eine Kamm-Hereingabe nicht im Gehäuse unterbringen konnte und stattdessen den Ball links am langen Posten vorbeisetzte. Im direkten Gegenzug kam dann auch der Jahn zu seinen ersten Chancen im Spiel. Zunächst war es Roas, der aus elf Metern an Gästetorwart Jürgen Jensch scheiterte. Keine Zeigerumdrehung später musste Jensch wieder gegen den sich stark gegen drei Gegenspieler durchsetzenden Mergim Bajrami klären. Ab diesem Zeitpunkt hatten die Jahnler den Gast komplett im Griff und schnürten die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Frischen Wind sollten auch die in dieser Phase eingewechselten Dominik Zametzer und Ferdinand List bringen. Vor allem Letztgenannter konnte immer wieder mit klugen Zuspielen und feinen Einzelleistungen seine Mitspieler in Szene setzten. In der 64. Spielminute war es dann List, der mit einem Freistoß an die Latte wieder nicht den jetzt überfälligen Ausgleichstreffer markieren konnte. Sechs Minuten später war es dann soweit. Der pfeilschnelle Mergim Bajrami konnte sich auf der linken Angriffseite gegen Thomas Kamm durchsezten. Bei seinem Schuss war dann jedoch ein Memmelsdorfer Bein dazwischen. Den an die Sechszehnerkante prallenden Ball nahm Adem Selmani kurz mit rechts an und knallte ihn dann mit links unter die Latte. Der Bann war gebrochen, und so starteten die Forchheimer die Schlussoffensive. Memmelsdorf konzentrierte sich in der zweiten Halbzeit nur noch auf die Defensive und fand in der Offensive so gut wie nicht mehr statt. Als alle Zuschauer mit dem Schlusspfiff rechneten, zeigte der souverän leitende Schiedsrichter Roman Solter auf den Elfmeterpunkt. Was war passiert ?! Nach einem langen Ball von Özdemir zögerte Keeper Jürgen Jensch mit dem Herauslaufen. Der eingewechselte Zametzer spitzelte den Ball am Torwart vorbei und nahm die Einladung zum Elfmeter dankend an. Beim fälligen Strafstoß versagten Sebastian Schäferlein jedoch die Nerven, und so scheiterte er am Elfmeterverursacher Jensch. Nach dem verschossenen Elfmeter pfiff der Schiedsrichter die vor allem in der zweiten Hälfte mitreißende Bayernliga Partie ab.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2014 19:25 Uhr