Von Stephan Landgraf
Der Fußball-Bayernligist FC Amberg arbeitet sich Schritt für Schritt in der Tabelle nach vorne. Die Mannschaft von Trainer Timo Rost besiegte am Samstagnachmittag vor 413 Zuschauern im Stadion am Schanzl den SC Eltersodrf mit 3:1 (2:1) und polierte damit nicht nur ihre bisherige Heimbilanz auf, sondern verbesserte sich mit nun 24 Punkten auf den fünften Tabellenplatz und verkürzte den Rückstand auf Spitzen Forchheim auf sechs Zähler.
„Es wird Zeit, dass wir in der Bayernliga endlich mal einen Dreier gegen die Mittelfranken holen“, so der Amberger Coach vor der Partie. „Meine Jungs hatten immer noch im Hinterkopf, dass man vor den heimischen Fans ein Feuerwerk abbrennen müsse. Das ist nun hoffentlich raus aus den Köpfen“, so Rost nach dem Schlusspfiff. „Wir haben endlich die richtige Balance zwischen Druck nach vorne und Kompaktheit im Abwehrverhalten gefunden – und das über 90 Minuten hinweg“, lobte Rost den Auftritt seiner Elf.
Der baute seine Startelf im Vergleich zum 1:0 vor einer Woche auf drei Positionen um. Alexander Konjevic rückte dieses Mal für Julian Ceesay in die Innenverteidigung, Benjamin Werner stürmte zunächst für Tobias Wiesner und Sven Seitz ersetzte auf der linken Seite Christian Knorr. Flügelflitzer Andreas Graml biss trotz seiner Knieprobleme auf die Zähne, musste aber dann nach 45 Minuten vom Platz, für den beruflich verhinderten Ersatztorhüter Christopher Sommerer saß erneut A-Junior Dominik Haas auf der Ersatzbank.
Nachdem die Eltersdorfer zuletzt mit 1:4 bei der SpVgg Ansbach und mit 0:3 zu Hause gegen den SV Alemannia Haibach zwei gehörige Dämpfer erlitten hatten, veränderte SC-Coach Hendrik Baumgart seine Anfangsformation gleich viermal. Der verletzte Mittelfeldmotor Patrick Hagen trat die Reise in die Oberpfalz ebenso wie der angeschlagene Sven Röwe erst gar nicht mit an. Dafür durften die zuletzt fehlenden Dennis Weiler und Tobias Herzner ebenso von Beginn an ran wie Sebastian Lindner und Oliver Janz. Tom Abadjiew, Patrick Fuchs und Michael Jonczy waren lediglich Auswechselspieler.
Keine Leidenschaft, kein konsequentes Zweikampfverhalten waren bei den Eltersdorfern letztes Wochenende zu sehen, in Amberg sollte dafür Wiedergutmachung geleistet werden. Das taten sich auch, wobei sie stellenweise bis zum gegnerischen Strafraum gefällig kombinierten, dort aber mit ihrem Latein meistens am Ende waren. Den durchaus vorhandenen Bemühungen, die manchmal von der Härte her doch ziemlich am Limit waren, machten ihnen die Gastgeber vom Anpfiff weg allerdings einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
„Lieber spielen wir mal zu Hause nicht so gut und gewinnen dafür“, hatte Ambergs Coach vor der Partie gesagt. Wobei von „nicht so gut“ keine Rede sein konnte. Die Gelb-Schwarzen begannen konzentriert, engagiert und aggressiv und wurden für ihre Bemühungen bereits in der zehnten Minute belohnt: Sven Seitz schlenzte aus rund 20 Metern aus halbrechter Position seinen Freistoß unhaltbar für SCE-Schlussmann Sebastian Lechner in den Winkel – ein sehenswertes Tor.
Nach dem zogen sich die Gastgeber etwas zu arg zurück und ließen die Mittelfranken ihrerseits kommen und wurden prompt dafür bestraft, wobei das 1:1 durch Maximilian Großmann mindestens genauso klasse war wie die Amberger Führung. Mit einem eiskalten Sonntagsschuss aus rund 20 Metern ins linke obere Eck ließ Maximilian Großmann FC-Torwart Matthias Götz keine Chance (21.). Wer gedacht hatte, dass dieser Gegentreffer die Amberger schocken würde, sah sich jedoch getäuscht.
In der 30. Minute setzte erneut Seitz einen Freistoß aus 25 Metern in zentraler Position nur knapp drüber, ehe dem immer stärker werdenden Michael Dietl schließlich in der 42. Minute die erneute und verdiente Führung gelang. Nach einem Traumpass von Oliver Gorgiev spritze der junge FCA-Angreifer in die Lücke zwischen der Eltersdorfer Abwehr und dem Keeper, umspielte Lechner in cooler Manier und schob locker ins leere Gehäuse ein.
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist dann auch schnell erzählt: Der Sieg der Amberger war zu keiner Zeit dank einer sehr soliden Abwehrleistung in Gefahr, nach vorne wurden immer wieder gefährliche Angriffe gefahren. So in der 60. Minute, als Benjamin Werner während des Spielaufbaus der Gäste einen Pass abfing, aber aus zu spitzem Winkel den Ball nicht im Tor unterbringen konnte, oder wie bei den Chancen von Marco Wiedmann, dessen Schussversuche an der vielbeinigen Eltersdorfer Abwehr scheiterten.
Nur einmal noch hatte die SCE-Defensive das Nachsehen: In der 65. Minute wurde eine Seitz-Ecke zunächst abgewehrt, im Nachschuss staubte der eingewechselte Julian Ceesay ab. Der Verteidiger, der die letzte Woche Geburtstag gefeiert hatte, machte sich und seinem Team so ein tolles nachträgliches Geschenk in Form eines Treffers und in Form eines wichtigen Heimdreiers, der damit endgültig unter Dach und Fach war.
Spielbericht eingestellt am 28.09.2014 10:20 Uhr