Von Stephan Landgraf
Das Gesetz der Serie hat Bestand, in zweierlei Hinsicht: Zum einen wechseln sich Siege und Niederlagen beim Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden weiter in schöner Regelmäßigkeit ab, zum anderen ging der TSV Neudrossenfeld im dritten regulären Aufeinandertreffen erneut leer aus. So auch am Mittwochabend, als die Schwarz-Blauen im Sparda-Bank-Stadion vor 330 Zuschauern einen verdienten 4:0 (2:0)-Heimsieg feierten.
„Nachdem wir ergebnismäßig auf fremden Plätzen noch nichts Zählbares geholt haben, stehen wir jetzt natürlich unter Zugzwang“, wusste Stadler vor der Heimpartie. Daher baute er seinen Kader im Vergleich zum 0:1 in Eltersdorf auf zwei Positionen um und wählte eine etwas offensivere Variante. Stefan Graf durfte für Benjamin Burger von Beginn an ran, Andreas Koppmann für Martin Schuster. Verzichten mussten die Weidener auf den beruflich verhinderten Friedrich Lieder, der zuletzt an einem Magen-/Darm-Virus erkrankte Kapitän Thomas Wildenauer saß zunächst auf der Bank.
Neudrossenfelds Coach Detlef Hugel veränderte seine Startformation ebenfalls: Lorenz Hofmann, der an einer Muskelverhärtung im Oberschenkel laboriert hatte, war dabei, ebenso Ertac Tonka, der jedoch zunächst Auswechselspieler war. Für Timo Jahrsdörfer bot Hugel David Rau auf, für Sebastian Lattermann kam Marco Konradi.
Und Rau hatte in der zweiten Minute dann die erste Mini-Chance, als er eine Flanke von rechts im Fünf-Meter-Raum links am Pfosten vorbeizog, wobei er aber von der SpVgg SV-Abwehr noch gestört wurde. Es entwickelte sich eine flotte und temporeiche Partie, in der sich die Oberfranken nicht versteckten, während die Weidener früh zu stören versuchten. Neudrossenfeld musste daher mit langen Bällen operieren, die SpVgg SV kombinierte gefällig: So auch in der fünften Minute, als Christoph Hegenbart von links Graf fand, der aus elf Metern über die Latte schoss.
Die Gastgeber machten weiter Druck, Neudrossenfeld befreite sich aus einer gut gestaffelten Abwehr lediglich durch gelegentliche Konter, die aber nicht gefährlich waren. Anders die Schwarz-Blauen, die die Gäste immer weiter in die Defensive drückten. Nach feiner Vorarbeit von Ralph Egeter (18.) zielte Christoph Hegenbart drüber. Als Graf im TSV-Strafraum bei einer unübersichtlichen behindert wurde, entschied der gut leitende Referee Michael Schmitt auf indirekten Freistoß – eine Chance, die sich die Gastgeber nicht entgehen ließen.
Hegenbart hämmerte nach kurzem Zuspiel von Thomas Schneider das Leder gegen die komplett auf der Linie stehenden TSV-Mannschaft aus zehn Metern unhaltbar in die Mitte unter die Latte – das verdiente 1:0 für Weiden (22.), das aber an der Spielweise der Neudrossenfelder nicht viel änderte. Deren Angriffsbemühungen hielten sich in überschaubaren Grenzen, wobei die SpVgg SV-Defensive jedoch sehr sicher stand.
Bis zur 32. Minute: Nach einer Ecke kam Carsten Hahn frei zum Kopfball, setzte diesen allerdings neben den rechten Pfosten. Im Gegenzug köpfte Johannes Kohl nach einem Hegenbart-Freistoß und scheiterte am glänzend reagierenden TSV-Keeper Matthias Küfner. Dem stand Dominik Forster in Nichts nach, als er einen Schuss von der linken Seite von Marco Konradi (36.) gekonnt entschärfte. Der Weckruf für die Oberfranken, die in der Endphase der ersten Halbzeit mehr investierten: Sie standen höher, griffen früher an und suchten den Weg nach vorne.
Das öffnete der Stadler-Elf aber auch den nötigen Platz, um ihr schnelles Kombinationsspiel aufzuziehen. So in der 42. Minute, als Schneider Egeter bediente, der kurz auf den durchgelaufenen Peter Schecklmann verlängerte, der aus 14 Metern mit dem linken Fuß ins rechte untere Eck vollendete – gleichzeitig der Halbzeitstand.
In der Pause überreichte Bezirksvorsitzender Maximilian Karl, Bezirksjugendleiter Karl Fenzl, DFB-Stützpunktleiter Manfred Lederer, Jugend-Spielgruppenleiter Karl-Heinz Luber und Schulbeauftragter Martin Gradl den 18 Teilnehmern der Hans-Scholl-Realschule und des Augustinus-Gymnasiums, die vor zwei Wochen die Ausbildung zum DFB-Junior Coach erfolgreich abgeschlossen hatten, die Zertifikate. Danach brachten beide Teams frische Kräfte, wobei die SpVgg SV nur knapp über 60 Sekunden mit elf Mann spielte: Johannes Kohl musste nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz, den anschließenden Freistoß aus 30 Metern hämmerte Konradi an den rechten Pfosten.
Die nummerische Ausgeglichenheit wurde eine Minute später wieder hergestellt, als Neudrossenfelds Kapitän Philipp Lämmert an der Mittellinie Graf ummähte und ebenfalls mit der gelb-roten Karte bedacht wurde. Es gab mehr Platz auf dem Feld, den die kombinationssicheren Weidener besser nutzten: Andreas Koppmann wurde von Hegenbart mustergültig bedient, aus 13 Metern schloss der SpVgg SV-Youngster überlegt ab (52.) – übrigens sein erstes Tor in der Bayernliga.
Weitaus mehr hat Hegenbart schon auf seinem Konto, wobei der SpVgg SV-Angreifer in der 55. Minute einen weiteren hinzufügte. Er spitzelte den Ball unter TSV-Keeper Küfner hindurch in die Maschen. Das war die Entscheidung, fortan war Neudrossenfeld gegen spielfreudige Weidener nur noch auf Schadensbegrenzung aus. Und hätten die gegen die verunsicherten Oberfranken konsequenter ihre Chancen genutzt, hätte es ein Schützenfest geben können. So ließen Benjamin Burger, Johannes Scherm, Egeter und Hegenbart mehrmals sehr gute Möglichkeiten aus.
Spielbericht eingestellt am 31.07.2014 18:58 Uhr