Von Stephan Landgraf
Der SSV Jahn Regensburg II ist kein Lieblingsgegner des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden mehr. Nach den beiden Siegen in der abgelaufenen Saison musste sich die Mannschaft von Trainer Christian Stadler am Mittwochabend bei der U23 des Drittligisten mit 2:3 (1:3) geschlagen geben. Zwei Tore von Thomas Schneider reichten gegen den mit Profiakteure verstärkten Gastgeber nicht, um erneut die Punkte aus der Bezirkshauptstadt zu entführen.
„Wir fahren mit breiter Brust nach Regensburg und wollen diesen guten Start fortführen“, sagte der Weidener Coach noch vor dem Auswärtsspiel, allerdings wohl bewusst, dass „diese Partie eine ganz andere als die am Freitag gegen Bayern Hof wird.“ Eine vollkommen richtige Einschätzung, wie schließlich der Spielverlauf zeigte, denn der SSV Jahn verlangte, wie schon in der letzten Spielzeit in Weiden, der SpVgg SV alles ab. „Wir fanden nicht in unser Spiel und hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt“, sagte nach dem Schlusspfiff Sportlicher Leiter Thomas Binner. Dazu habe sich eine ähnliche Leistung des ansonsten sehr guten Referees Thomas Ostheimer gesellt.
Stadler musste bei der Partie in Regensburg auf seinen Torschützen aus der letzten Begegnung, Ralph Egeter, verzichten, der beruflich verhindert war. Für ihn rückte der Etzenrichter Neuzugang Stefan Graf in die Startelf. Ansonsten vertraute Stadler der gleichen Formation, die am Freitag die SpVgg Bayern Hof mit 1:0 besiegt hatte. Sein Regensburger Kollege Ilija Dzepina bekam mit Markus Smarzoch und Torhüter Dominic Bergdorf zumindest zwei Spieler aus dem Drittliga-Kader zur Unterstützung. Auch Dominik Waas durfte beginnen, während die Spielberechtigung für Mahir Hadziresic offenbar immer noch nicht vorlag, denn er stand erst gar nicht im Aufgebot, das Dzepina gegenüber dem 2:5 gegen Forchheim auf fünf Positionen veränderte.
Eine Maßnahme die Wirkung zeigte, denn die Gastgeber bestimmten vom Anpfiff weg das Geschehen und hatten eindeutig mehr Spielanteile. Zudem spielte ihnen in die Karten, dass sie nach nur sieben Minuten bereits mit 2:0 in Front lagen. Nach drei Minuten wurde angeblich Martin Sautner im Weidener Strafraum von den Beinen geholt. Angeblich deswegen, weil sich der Regensburger in dieser Situation ganz klar selbst auf den Fuß schlug und der neben ihm stehende Andreas Wendl ihn gar nicht berührte. „Durch diese Fehlentscheidung wurde unser Konzept schnell über den Haufen geworfen“, sagte Binner dazu.
Den fälligen Strafstoß verwandelte Smarzoch sicher zum 1:0. Und es sollte noch dicker für die Weidener kommen, als Tayfun Arkadas in der siebten Minute das Ergebnis auf 2:0 in die Höhe schraubte. Er lief alleine auf SpVgg SV-Verteidiger Johannes Kohl zu, ließ ihn kurz aussteigen und schlenzte den Ball unhaltbar für Weidens Schlussmann Domini Forster in den Winkel.
„Zudem haben wir an diesem Tag einfach nicht in unser Spiel gefunden und uns viele schnelle Ballverluste erlaubt“, analysierte Weidens Sportlicher Leiter weiter. Dennoch verkürzten die Nordoberpfälzer durch Thomas Schneider in der 16. Minute per Foulelfmeter auf 1:2. Zuvor hatte sich auf der Seite Christoph Hegenbart durchgetankt und konnte durch Alexander Lang nur mit einem Foul gestoppt werden. Schneider vollstreckte vom Elfmeterpunkt eiskalt – ein Treffer, der der SpVgg SV etwas mehr Sicherheit gab, die somit die Partie ausgeglichener gestaltete. Bis zur 39. Minute: Nach einem Kohl-Rückpass auf Forster vertändelte der Weidener Keeper das Leder, Dominik Waas spritzte dazwischen und erhöhte auf 3:1. Bitter für die Schwarz-Blauen, die unmittelbar zuvor einen Pfostentreffer durch Kohls Kopfball hatten und danach durch Hegenbart das Kunststück fertig brachten, das Spielgerät aus 15 Metern nicht ins leere Tor zu befördern.
In der zweiten Halbzeit musste der SSV Jahn Regensburg dem hohen Tempo aus der ersten Tribut zollen, einige Spieler hatten ab der 60. Minute mit Krämpfen zu kämpfen. So fiel in der 64. Minute logischerweise das Weidener 2:3, als sich Stefan Graf rechts durchgesetzt hatte und Hegenbart bediente, der keine Mühe hatte, den Ball einzuschieben. Mehr sollte an diesem Abend für die SpVgg SV jedoch nicht herausspringen: Es fehlte die nötig Geduld, um die Regensburger Abwehr auszuhebeln. Die langen Bälle in den Strafraum des SSV waren kein probates Mittel. Nachdem die Weidener in der Schlussphase alles nach vorne warfen, hatten die Gastgeber noch einige Konterchancen, die sie jedoch vergaben, oder bei denen sich an Forster scheiterten.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2014 21:50 Uhr