Von Manuel Beck
Im Aufeinandertreffen der beiden Tabellennachbarn aus Frohnlach und Ammerthal entwickelte sich von Beginn an die erwartet hart umkämpfte Partie. Der gastgebende VfL erwischte dabei den besseren Start und konnte so den Rückenwind nutzen, den der Heimsieg zum Rückrundenauftakt gegen die SV Alemannia Haibach und der starke Auftritt im abgebrochenen Duell mit dem Meisterschaftsfavoriten SpVgg Oberfranken Bayreuth gegeben hatte. Auch die darauf folgenden Diskussionen, die im Vorfeld dieses eminent wichtigen Sechs-Punkte-Spiels rund um das Urteil des Bayernliga-Sportgerichts und die damit verbundene Neuansetzung des Oberfrankenderbys sowie die weiterhin gültige Rotsperre von André Zapf im Umfeld für viel Wirbel gesorgt hatten, brachten das Team von Chefcoach Braungardt nicht außer Tritt. Die erste Großchance hatte so Böhnlein, der von Scheller schön freigespielt in der 15. Minute alleine vor Gästeschlussmann Schmidt auftauchte, aber verzog. In der 22. Spielminute war es dann jedoch soweit! Nach einer von Scheller ausgeführten Ecke konnten die Ammerthaler den Abschluss von Böhnlein zwar mit vereinten Kräften abblocken, doch gegen den platzierten Nachschuss von Brandt hatte auch Torwart Schmidt keine Abwehrmöglichkeit, und so stand es 1:0. Bereits vier Minuten später stand Schmidt erneut im Mittelpunkt. Brandt hatte aus 20 Metern einfach einmal abgezogen, der Ball rutschte ihm unglücklich durch die Beine, blieb aber kurz vor der Torlinie liegen und konnte so geklärt werden. In der Folge kamen die Oberpfälzer, die verletzungsbedingt arg gebeutelt angereist waren, besser in die Partie. Bei einem 15-Meter-Schuss von De Biasi musste Keeper Bauer sein ganzes Können aufbieten, um mit einem tollen Reflex den Ball über die Latte zu lenken und so fünf Minuten vor der Halbzeitpause den Ausgleich zu verhindern. Auch im zweiten Abschnitt drängten die Mannen um Kapitän Leikam weiter auf das 1:1, was dem VfL natürlich immer wieder Räume zum Kontern bot. In der 55. Minute beispielsweise gelangte der Ball zu Böhnlein, der zu einem unwiderstehlichen Sololauf ansetzte, im Strafraum zwei Gegenspieler sehenswert austanzte, aber mit seinem Lupfer über Keeper Schmidt hinweg das Gehäuse um wenige Zentimeter verfehlte. Effektiver zeigte sich zwei Zeigerumdrehungen später erneut Brandt, der eine scharfe Hereingabe von Scheller nur noch über die Linie drücken musste, um so die Führung auszubauen. Anders als eine Woche zuvor, als es der Mannschaft von Trainer Speer dank einer fulminanten Aufholjagd im Oberpfalzderby gegen die SpVgg SV Weiden gelang, nach einem schnellen 0:2-Rückstand die Partie noch in eine 3:2-Führung zu drehen, fehlten Wiesner und Co. an diesem Nachmittag die Mittel, um dieses Kunststück zu wiederholen. Verantwortlich hierfür war auch wiederum VfL-Keeper Bauer, der in der 59. Minute einen Kopfball von Vollath aus dem Tordreieck fischte und so den schnellen Anschlusstreffer vereitelte. Angesichts der drohenden Niederlage und der Bedeutung dieser Begegnung machte sich in den Reihen der Ammerthaler nun mehr und mehr Frust breit oder wie anders ist es zu erklären, dass Djonbalic und Haller binnen 120 Sekunden jeweils die Nerven verloren und mit Rot des Feldes verwiesen wurden. In beiden Fällen blieb dem souverän leitenden Schiedsrichter dabei keine andere Wahl. Nach einem Foul von Böhnlein, welches ebenfalls mit dem gelben Karton geahndet wurde, ließ sich Abwehrspieler Djonbalic zunächst zu einer Tätlichkeit hinreißen, indem er gegen seinen Gegenspieler nachtrat. Böhnlein, der an diesem Nachmittag kaum mit fairen Mitteln zu stoppen war, war wenige Minuten später wieder im Blickpunkt des Geschehens. Wusste sich doch Haller in dieser Situation nicht anders zu helfen, als ihn mit einem groben Foul von den Beinen zu holen, was konsequenterweise wiederum einen Platzverweis zur Folge hatte. In den verbleibenden 20 Minuten waren die nun in doppelter Unterzahl agierenden Oberpfälzer nur noch auf Schadensbegrenzung aus, und auch der VfL tat fortan nicht mehr mehr als unbedingt nötig. Abgesehen von einigen Wechseln auf beiden Seiten plätscherte die Begegnung so ihrem Ende entgegen. In der Schlussphase kam jedoch noch einmal Aufregung auf! Aus dem Nichts heraus fasste sich De Biasi ein Herz und hämmerte den Ball aus etwa 30 Metern am verdutzten Frohnlacher Schlussmann Bauer vorbei zum überraschenden 2:1-Anschlusstreffer in die Maschen. Dieser Sonntagsschuss weckte auch die Gastgeber noch einmal auf, und so versuchten die VfLer vom Anstoß weg, den alten Abstand wiederherzustellen. Diese Bemühungen konnten die Ammerthaler nur mit einem vermeintlichen Foul im Sechzehnmeterraum beenden. Referee Mörgenthaler ließ sich von den folgenden Protesten der Gäste nicht beirren und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Böhnlein ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte den umstrittenen Strafstoß souverän. Dank dieses 3:1-Heimerfolges kletterte der VfL an der DJK Ammerthal vorbei auf Tabellenplatz 11 der Bayernliga Nord, wohingegen die Oberpfälzer nun mit einem Punkt Rückstand und einem ausgetragenen Spiel mehr Rang 13 einnehmen.
Spielbericht eingestellt am 18.11.2013 08:03 Uhr