Von Stephan Landgraf
Es bleibt dabei: Die SpVgg SV Weiden kommt in der Fußball-Bayernliga noch nicht in Tritt. Die Mannschaft von Trainer Christian Stadler unterlag am Dienstagabend vor 620 Zuschauern im Sparda-Bank-Stadion der DJK Ammerthal mit 1:2 (1:1). Die Gastgeber zeigten dabei keine überzeugende Leistung, während die Gäste nicht unverdient die Punkte aus Weiden entführten. Wiederum fiel der entscheidende Treffer, wie schon in Bayreuth, zu Gunsten des Gegners in der Schlussphase.
„Wir haben unser Lehrgeld in unserem ersten Bayernliga-Spiel bezahlt“, gab sich der SpVgg SV-Trainer vor der Begegnung optimistisch. Wie angekündigt baute er seine Anfangsformation im Vergleich zu Bayreuth auf zwei Positionen um: Sven Kopp und Marijo Pavlovic mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen, für sie rückten Stefan Meisel und Kapitän Peter Schecklmann, der seinen Geburtstag feierte, in die Start-Elf. Stadlers Ammerthaler Kollege, Andi Speer, ließ bis auf eine Ausnahme die gleiche Truppe beginnen, die das erste Heimspiel gegen den ASV Neumarkt mit 3:1 gewonnen hatte. Für den Ex-Weidener Norbert Ferstl durfte dieses Mal Stefan Steininger von Beginn an ran.
Bei hochsommerlichen Temperaturen entwickelte sich vom Anpfiff weg eine flotte Partie. In der hatten die Gastgeber zunächst mehr Spielanteile und setzten die Ammerthaler unter Druck. Die DJK war größtenteils mit Abwehraufgaben beschäftigt und setzte auf gelegentliche Konter, die jedoch zu ungenau waren. Die erste nennenswerte Möglichkeit hatte die SpVgg SV, als nach einer Ecke von Klaus Herrmann Martin Schuster am höchsten stieg. Er brachte jedoch zu wenig Druck hinter seinen Kopfball, den DJK-Keeper Christopher Sommerer problemlos entschärfte.
Auf der anderen Seite hatte Weidens Keeper Dominik Forster gegen den Schuss aus fünf Metern von Tobias Wiesner (9.) weitaus mehr Probleme. Zuvor wurde die Weidener Abwehr durch einen gefühlvollen Pass ausgehebelt, die Flanke auf Wiesner kam von Rafael Wodniok. Und nur 60 Sekunden später musste Forster erneut sein ganzes Können aufbieten, um den 18-Meter-Hammer von Carmine De Biasi zur Ecke zu fausten. Daraus entwickelte sich ein Weidener Konter, an dessen Ende Christoph Hegenbart alleine auf Sommerer zulief. Allerdings machte der DJK-Torhüter geschickt das kurze Eck zu, auf das Hegenbart gezielt hatte.
Munter ging es weiter, wobei wiederum die Abwehr der Gastgeber einen alles andere als sattelfesten Eindruck machte: Forster musste gegen den durchgebrochenen Eray Yildirim Kopf und Kragen riskieren (18.), um sein Team vor einem Rückstand zu bewahren. Ammerthal machte in der Folgezeit geschickt die Räume eng, während den Stadler-Akteuren dagegen wenig einfiel. Vieles war Stückwerk, die letzte Genauigkeit in den Pässen fehlte. Ganz genau hingegen zielte Ammerthals Christian Richter in der 27. Minute: Wiederum arbeitete Weiden nicht konsequent genug nach hinten und ließ ihn auf halbrechter Position am SpVgg SV-Strafraum ungedeckt stehen. Richter zog aus 16 Metern unhaltbar für Forster ins lange Eck ab – die nicht unverdiente Führung für die DJK, die danach Gegner und Ball beherrschte und sogar fast das 0:2 erzielt hätte. Nach einer Ecke köpfte Alexander Jobst das Leder an den Pfosten, wobei auch noch Thomas Wildenauer mit klärte (36.). Die größte Möglichkeit für die Hausherren hatte Meisel in der 38. Minute. Völlig freistehend wuchtete er jedoch den Ball aus vier Metern in die Wolken. Das musste der Ausgleich sein. Den besorgte schließlich Michael Riester in der 40. Minute: Eine flach getretene Ecke an den Strafraum schoss er aus 15 Metern ins Tor, wobei aber ein Ammerthaler Verteidiger den Ball noch unhaltbar abfälschte. So blieb es beim 1:1 zur Halbzeit, einem für die Weidener schmeichelhaften Ergebnis, denn die DJK war in den ersten 45 Minuten ein mehr als ebenbürtiger Gegner, der die weitaus bessere Spielanlage zeigte und die besseren Möglichkeiten hatte.
Während Ammerthal in unveränderter Aufstellung die zweiten 45 Minuten begann, reagierte Stadler auf Weidener Seite auf die schwache Vorstellung seiner Elf. Er brachte mit Sven Kopp und Marijo Pavlovic zwei frische Kräfte, für die Klaus Herrmann und Meisel runter mussten. Die Einwechslungen brachten aber zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Ammerthal stand weiter kompakt in der Defensive, wogegen die SpVgg SV überhaupt kein Mittel fand. Bis zur 64. Minute: Da stand Ralf Egeter nahezu frei am Elfmeterpunkt. Aus der Drehung probierte er sein Glück, doch er zielte knapp über die Latte. Das war es aber schon mit nennenswerten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Begegnung verflachte immer mehr, es gab viele kleine Fouls im Mittelfeld, die Hektik aufkommen ließen und den Spielfluss hemmten. So musste eine Einzelleistung für die Entscheidung sorgen, die zu Gunsten Ammerthals ausfiel: Volkan Örken lief 30 Meter mit dem Ball am Fuß über den Platz und konnte nicht gestoppt werden. Mit einem gefühlvollen Lupfer überwand er Forster im Weidener Tor zum 1:2 (82.).
Spielbericht eingestellt am 24.07.2013 13:34 Uhr