Von Andreas Schales
Mit dem 2:0 (2:0)-Heimsieg im Regionalliga-Nachholspiel gegen den FC Ismaning hat der Vorsitzende des FC Memmingen, Armin Buchmann, das Wort „Abstiegskampf“ aus seinem Vokabular gestrichen. Ab sofort gibt es zwei neue Ziele für den Rest der Saison: Mindestens Platz Sechs in der Runde und der Einzug ins bayerische Pokalfinale.
Möglich ist beides, nachdem die Memminger in der Rückrunde einen guten Lauf haben und auch der mittlerweile in der Tabelle durchgereichte FC Ismaning Kapitän Harald Holzapfel und seine Mitstreiter nicht wirklich vor Probleme stellen konnte. Fünf Begegnungen in Folge sind die Memminger ungeschlagen, haben dabei 13 von 15 möglichen Zählern geholt und insgesamt jetzt 48 Punkte auf dem Konto. Die Sache mit dem Klassenerhalt sollte damit gegessen sein.
Ismaning hatte zwar schon in der ersten Minute eine gute Möglichkeit durch Uli Fries, der von hinten heraus marschierte und aus 30 Metern den Ball nur knapp am Tor vorbeisetzte. Das war’s dann aber mit den Gästen für lange Zeit. FCM-Trainer Esad Kahric hatte gegenüber dem 1:1-Unentschieden in Hof etliche frische Kräfte gebracht und die sorgten gleich richtig für Schwung. Daniel Böck spielte überraschend trotz eines Bänderanrisses im Sprunggelenk und Branko Nikolic rückte für den rotgesperrten Matthias Bader mit in die Abwehr.
Die Rotation für die Offensive mit Ümüt Sönmez (oben im Bild) und Burak Tastan sollte sich schnell auszahlen. Während Stefan Heger in der neunten Minute scheiterte, jagte der 19-jährige Sönmez den Abpraller aus wenigen Metern ins Netz. Die Hausherren blieben dominierend und so konnte sich Ismaning bedanken, zur Pause nur mit 0:2 zurückzuliegen. Tastan war in der 33. Minute von Thomas Thönnessen mustergültig bedient worden und machte seinen achten Saisontreffer.
In der zweiten Hälfte gab es zunächst noch weitere Möglichkeiten durch Heger und Tastan, aber die Partie verflachte zusehends. Memmingen geriet „etwas ins Schwimmen“, wie Mittelfeldmann Ruiz einräumte, aber irgendwie hatte niemand das Gefühl, dass die äußerst faire Begegnung ohne einzige Verwarnung ernsthaft kippen könnte. Allerdings fehlte bei den Ismaninger Versuchen von Mehrwald und Ring auch nicht viel. „In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Ballbesitz, haben aber den Ball nicht ins Tor gebracht“, konstatierte FCI-Trainer Roman Grill, der seit der Amtsübernahme vor zehn Spieltagen noch keinen Sieg verbuchen konnte.
Kahric hätte sich schon in der ersten Hälfte „mehr Zielstrebigkeit gewünscht“. Dann hätte es ein Debakel für Ismaning geben können. So blieb am Ende nur ein Arbeitssieg für den FCM, bei dem Gegner mit zunehmenden Fehlpässen unnötigerweise stark gemacht wurde. Aber wer will’s den Memmingern angesichts des Mammutprogramms verdenken, dass sie nicht nur einen, sondern zwei Gänge zurückschraubten.
Spielbericht eingestellt am 23.05.2013 15:15 Uhr