Von ohne
Sehr viel prasste in der jüngsten Vergangenheit über das Regionalliga-Team des TSV Rain herein. Fünf Mal blieb das Team von Trainer Tobias Luderschmid und Co-Trainer Karl Schreitmüller ohne Sieg. Die Abstiegszone rückte dadurch verdammt nahe an die Tillystädter heran. Dünnhäutigkeit prägte das Bild. Es wurden Wunden offen gelegt, die so nicht erwartet wurden. Klar war aber auch, dass in solch schwierigen Situationen nur Siege und kein Blabla weiterhelfen. Offensichtlich hat die Mannschaft die Zeichen erkannt. Der 2:0-Heimsieg gegen die extrem junge Bundesliga-Reserve der SpVgg Greuther Fürth wirkte wie Balsam auf die geschundenen Seelen. Natürlich war an diesem nasskalten Spätherbsttag vor der Minuszuschauerkulisse von nur 250 Getreuen nicht alles Gold was glänzte. Das Wesentliche aber, die drei Punkte blieben in Rain. Insgesamt kann man beim TSV Rain mit der nun beendeten Vorrunde zufrieden sein. Die Mannschaft belegt Rang Zwölf mit 25 Punkten. Der Puffer zum Relegationsplatz 16, den der FC Eintracht Bamberg mit 20 Punkten einnimmt, beträgt fünf Punkte. Klar ist das kein Ruhekissen, aber immerhin kann man damit gut leben. Mit der Startformation gegen die U-23 von Greuther Fürth überraschte Trainer Tobias Luderschmid einige. Hinten rechts in der Viererkette verteidigte Florian Eder. Allrounder Bernd Geiß rückte dafür auf die linke Außenbahn. Den Lovric saß auf der Bank. Rechts kam für Marco Friedl wieder Alexander Schneider in die Mannschaft. Das Spiel selbst hätte für den TSV Rain gar nicht besser beginnen können. Gleich mit dem ersten Angriff gingen die Rainer in Führung. Alexander Schneider lieferte sich ein Laufduell mit seinem Gegenspieler, den jungen Finnen Tuomas Rannenkari. Dieser foulte Alexander Schneider im Strafraum. Klare Sache, Elfmeter. Der Mann ohne Nerven, Maximilan Lutz, trat zur Exekution und verwandelte sicher zum 1:0 in der zweiten Spielminute. Welch ein Auftakt des so wichtigen Spieles! Gleichzeitig machte sich Maximilian Lutz mit diesem wichtigen Tor zwei Tage nach seinem 23. Geburtstag das schönste Geschenk selbst. Es hätte aber noch besser für die Rainer Elf kommen können. In der fünften Spielminute fing Bruno Brito-Carvalho das Spielgerät im Mittelfeld ab. Brito-Carvalho setzte sich schön durch, scheiterte aber freistehend per Flachschuss an SpVgg-Keeper Mario Miltner. Dies hätte eigentlich das 2:0 sein müssen. In der Folgezeit hatten beide Teams unübersehbare Probleme mit dem tiefen Geläuf im Georg-Weber-Stadion. Wobei die Platzverhältnisse Rain sicher mehr entgegenkamen als den technisch versierten Fürthern. Zudem stand Rain in der Defensive sehr sicher und ließen die Fürther kaum zu Torgelegenheiten kommen. Aufpassen mussten die Rainer aber schon. Besonders Felix Klaus war in der ersten Halbzeit sehr gut unterwegs. Da sich aber sein Gegenspieler, Benjamin Woltmann, seit vielen Wochen in hervorragender Verfassung befindet, wurde die Fürther Zukunftshoffung gut neutralisiert. Woltmann war es auch, der Klaus in der 23. Spielminute im letzten Moment abblockte. Ansonsten machte Kevin Maschke im Rainer Tor die Schüsse von Marino Müller (28.) und Thomas Pledl (30.) unschädlich. Mit dem 1:0 wurden schließlich die Seiten gewechselt. In einem kurzen Kommentar zeigte sich Rains Trainer Tobias Luderschmid mit dem Verlauf der ersten Spielhälfte zufrieden. Gleichzeitig mahnte er aber an, „dass wir auf keinen Fall nachlassen dürfen.“ Wie zu erwarten kamen die Gäste mit neuem Elan aus der Kabine. Die Fürther spielten optisch jetzt überlegen. Es sah für das Auge gut aus. Nur das Team konnte sich vorne kaum durchsetzen. Richtig gute und gefährliche Aktionen gingen weiterhin von den Gästen nicht aus. Rain beschränkte sich auf Sicherheit und ließ weiterhin nichts zu. Wie aus heiterem Himmel fiel in der 64. Spielminute das 2:0. Es war ein herrliches Tor, Marke Daniel Schneider! An der Sechzehnerlinie kam Daniel Schneider plötzlich an den Ball und schoss sofort aus der Drehung. Neuer Spielstand 2:0! Dieses Tor hinterließ nachhaltige Spuren in den Fürther Köpfen. Zwar hatten die Gäste durch den eingewechselten Dominik Rummel noch eine gute Kopfballchance (69.), ihr Elan ließ freilich nun deutlich nach. Bei den immer schwieriger werdenden Bodenverhältnissen war dies aber kein Wunder. Rain machte die Sache nun gut und ließ nichts mehr zu. Was zählte an diesem nasskalten Nachmittag waren die Punkte. Und die ließ Rain sich nicht mehr nehmen.
Spielbericht eingestellt am 06.12.2012 11:17 Uhr