Von Andreas Schales
Wie war das? "Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu." Dieser Spruch von Kultfußballer Jürgen „Kobra" Wegmann (Borussia Dortmund, Bayern München) beschreibt die 0:1 (0:1)-Niederlage des FC Memmingen am 15. Regionalliga-Spieltag beim SV Heimstetten ziemlich treffend. Da erzielten die bislang so angriffsschwachen Memminger schon einmal drei Tore, aber keines zählte.
Drei Mal wurde der FCM wegen Abseits zurückgepfiffen. Zwei Mal zu Recht, als Alexander Hack (41.) und Burak Tastan (49.) schon zum Jubeln ansetzen wollten. Der Treffer dazwischen kurz nach der Halbzeitpause nach einem Freistoßtrick durch Ejnar Kahric hätte dagegen zählen müssen. Doch auch hier ging die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten hoch. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste mit 0:1 hinten. In der 37. Minute zog Marco Bläser nach einem Rückpass von Daniel Steimel an der Strafraumgrenze flach ab. FCM-Torhüter Tobias Kirchenmaier hatte zuvor einen Steimel-Weitschuss entschärft und der für den verletzten Stefan Heger in die Startelf gerückte Edgar Weiler eine scharfe Flanke zur Ecke geklärt. Glück und Geschick in dieser Phase. Pech wiederum, dass bei Sebastian Bonferts Versuch aus 20 Metern die entscheidenden Zentimeter fehlten.
In der zweiten Hälfte war Memmingen zwar am Drücker, aber Treffer, die auch zählten, sprangen nicht heraus. Auch weil Heimstettens Torhüter Lehner in der 56. Minute erster Sieger gegen Tastan war. Auf der Gegenseite parierte Kirchenmaier gegen Neumeyer und Simari. Und einmal kam dem Memminger Schlussmann der Pfosten zu Hilfe, als Bläser nur das Aluminium traf.
FCM-Trainer Esad Kahric machte die Niederlage an den ersten 45 Minuten fest: „Wir haben es Heimstetten vor allem in der ersten Halbzeit zu leicht gemacht, die zweiten Bälle zu schnell verloren und das Gegentor selbst vorbereitet." Somit ging es es nach dem kraftraubenden Spiel ohne Punkte nach Hause. Während Heimstetten in der siebten Partie hintereinander ungeschlagen blieb, schaffen es die Memminger durch die unkonstanten Leistungen nicht, in die vordere Tabellenhälfte zu springen. Jetzt gilt es im Freitag-Heimspiel gegen den TSV 1860 München II (19.30), das Glück endlich auch einmal wieder zu erzwingen. Oder wie einst Jürgen Wegmann giftiger zu spielen, was dem Ex-Profi damals seinen Spitznamen „Kobra" einbrachte.
Spielbericht eingestellt am 07.10.2012 09:59 Uhr