Von ohne
Da war sie wieder die alte Fußball-Weisheit: Wer keine Tore schießt, kann nicht gewinnen. Aber mit diesem Satz traf das 0:0-Unentschieden des FC Memmingen im Regionalliga-Auswärtsspiel beim FC Ismaning den Nagel auf den Kopf. Auch wenn Ismaning in der Schlussphase der eingewechselte Luan da Costa Barros und der ansonsten abgemeldete Torjäger Mijo Stijepic noch vier gute Möglichkeiten hatte, für die Memminger war es unterm Strich ein verlorener Punkt. Der eingewechselte Burhan Tastan hatte drei Minuten vor dem Ende die größte Gelegenheit zum Siegtreffer der Gäste, doch Alexander Weiser kratzte den Ball in höchster Not noch von der Linie. Bei Stefan Heger fehlte in der noch verhaltenen ersten Hälfte nicht viel (14.). Florian Makoru (66./68.) zielte nur zwei Mal knapp vorbei, als bei beiden Teams Mitte der zweiten Halbzeit etwas die Kräfte und damit die Konzentration nachließen und die Räume offener wurden. Ein Memminger Chancenplus und größere Spielanteile waren unverkennbar. Wäre Schiedsrichter Steffen Mix (Abtswind) konsequent vorgegangen, hätte der FCM die zweite Hälfte in Überzahl gespielt. Nach einem harten Einstieg gegen Abwehrspieler Daniel Böck kam Ismanings Hübl kurz vor der Pause mit der Gelben Karte gnädig davon. Die anschließende Rudelbildung mit Schubsern gegen den Unparteiischen selbst und den Memminger Alexander Hack (für den beruflich verhinderten Marvin Länge ins Spiel gekommen), blieben gänzlich ungeahndet. Vorangegangen war die bis dahin größte Ismaninger Möglichkeit, als Weiser einen der wenigen Patzer in der Verteidigung nutzte und die Ismaninger Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Glück hatten die Gastgeber, dass Julian Maurer eine Rettungsaktion „nur“ an den Pfosten und nicht gleich ins eigene Tor setzte (30.). Die Memminger Abwehr zeigte sich ansonsten erneut als schier unüberwindbares Bollwerk. Gefährlich wurde es in der zweiten Hälfte zunächst nur durch eine Standardsituation, als ein 40-Meter-Freistoß von Fries auf der Latte aufsetzte (63.). Nach vorne wollte bei Memmingen allerdings einfach nicht der Knoten platzen. Die insgesamt fünf Unentschieden aus sieben Spielen bringen die Truppe von Trainer Esad Kahric nicht weiter. „Lieber verlierst Du mal zwei Spiele und verlierst eines oder andersrum“, steuerte der Fast-Torschütze Tastan noch eine weitere bekannte Weisheit bei, "jetzt müssen wir halt am Freitag daheim gegen Fürth Vollgas geben und wieder mal einen Dreier holen." Nach Ismaning blieb am Ende im FCM-Lager zum einen die Erkenntnis, dass mit halbwegs konsequenter Chancenverwertung dieser „Dreier“ hier schon drin gewesen wäre und zum anderen ein Kompliment des Gegners. „Memmingen war bislang der stärkste Gegner, gegen den wir gespielt haben“, so FCI-Trainer Frank Schmöller, der von einem „eher gewonnenen Punkt“ für seine Mannschaft sprach.
Spielbericht eingestellt am 15.08.2012 15:51 Uhr