Von Andreas Schales
Die Anspannung war beim FC Memmingen vor dem ersten Auftritt in der neuen Fußball-Regionalliga Bayern förmlich zu spüren. Die Erleichterung hinterher auch. Mit 2:0 (1:0) wurde die Auftaktbegegnung beim amtierenden Bayernliga-Meister TSV 1860 Rosenheim gewonnen.
„Eigentlich ganz souverän“, wie der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann hinterher feststellte, „es war immerhin das Aufeinandertreffen der beiden besten bayerischen Amateurclubs der vergangenen Saison“. Memmingen hat schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt.
Trainer Esad Kahric, der kränkelte, hatte sich einen taktischen Kniff einfallen lassen. Ins Sturmzentrum stellte er überraschend seinen Sohn Ejnar. Die Aufgabe: lange Bälle erlaufen. Mit hohen Bällen versuchten es zunächst auch die Rosenheimer, allerdings erfolglos gegen eine zwar neuformierte, aber stabile Memminger Hintermannschaft, die während der gesamten 90 Minuten kaum eine ernsthafte Tormöglichkeit zuließ. Der FCM hatte Spiel und Gegner weitgehend im Griff. Nach einem Freistoß von Marvin Länge brachte Rosenheim den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Sebastian Bonfert nutzte den Patzer von Michael Kokocinski. Bonfert stand am Fünfmetereck goldrichtig und drosch den Ball zum 0:1 (24.) unhaltbar in die Maschen. Während der ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit versuchten die Gastgeber den Druck zu erhöhen – es blieb beim Versuch. Mehr als ein strammer Schuss von Dominik Haas (54.) über das Tor von Tobias Kirchenmaier sprang nicht heraus. Der zur Halbzeit für Burak Tastan ins Spiel gekommene Florian Makoru sorgte schließlich für die Entscheidung. Nach einem Pass von Länge setzte der schnelle Youngster mehrfach nach, gab nicht auf und staubte schließlich zum 0:2 ab, als eine eigentlich sehr gute Abwehr von TSV-Keeper Mayer vor seinen Füßen landete (72.). Ejnar Kahric hatte in der 90. Minute sogar noch das 0:3 auf den Schlappen.
„Es war ein hochverdienter Sieg für uns, wir sind gut gestanden. Rosenheim hatte anfangs vermutlich zu viel Respekt vor uns“, kommentierte Co-Trainer Thomas Reinhardt für seinen angeschlagenen Chef das Ergebnis. Ernüchtert war Rosenheims Coach Dirk Teschke: „Das ist die vierte Liga. Da werden kleine Fehler knallhart bestraft. Auch wenn die Memminger Mannschaft ein stark verändertes Gesicht hat. An diesem Nachmittag war es ein Sieg der Routine.
Spielbericht eingestellt am 27.07.2012 14:28 Uhr