Von TSV Buchbach
In der neuen Fußball-Regionalliga Bayern weht ein anderer Wind. Das musste der TSV Buchbach bei seiner Liga-Premiere am Freitag vor 1920 Zuschauern schmerzlich erfahren. Die U23 des TSV 1860 München setzte sich mit 3:0 durch und demonstrierte dabei Fähigkeiten, die die Buchbacher erst erlernen müssen.
„Die Sechziger haben uns klar gezeigt, wo es lang geht in dieser Liga. Jetzt wissen wir, wo wir stehen“, bekannte Buchbachs Trainer Sepp Kupper, kündigte aber gleichzeitig an: „Wir haben jetzt das Ziel gesehen und können in dieser Richtung arbeiten. In Buchbach ist es immer vorwärts gegangen. Und das wird es auch jetzt.“ Vor allem das Tempo, das die Junglöwen an den Tag legten, war beeindruckend. Das Tempo, mit dem sie marschierten, aber auch das Tempo, in dem sie die Bälle verarbeiteten. „An dieses Tempo müssen wir uns erst noch heranarbeiten. Wir sind auf beiden Seiten immer wieder überlaufen worden“, meinte auch Trainer Anton Bobenstetter, der jedoch auch positive Ansätze sah: „Wenn wir unsere Chancen zum Ausgleich nutzen, wäre es turbulent geworden. Und dann hätte für uns auch was rausspringen können.“
Die Gastgeber rannten bereits nach vier Minuten einem Rückstand hinterher, als dem überragenden Bobby Wood nach einem Buchbacher Abwehrversuch der Ball ins Gesicht prallte und ins Tor kullerte. Ab der zehnten Minute konnten die Gastgeber dann Druck aufbauen, hatten gerade bei Standards ihre Möglichkeiten, doch wie die Jungprofis aus München mit den Drucksituationen umgingen, wie sie sich befreiten, glich ebenfalls einem Anschauungsunterricht für die Hausherren.
Bei Nieselregen erwischten die Sechziger auch nach dem Seitenwechsel den besseren Start und erzielten durch Wood den zweiten Treffer, als er eine Rückgabe nach Vorarbeit von Markus Ziereis und Korbinian Vollmann verwandelte (52.). „Die Treffer sind schon zu sehr ungünstigen Zeitpunkten gefallen“, befand Kupper, der das Spiel der Sechziger als „hohe Fußballkunst“ einstufte. Und wenn man so eine Kunst praktiziert, fallen manche Dinge auch leicht: So wie Treffer Nummer Drei durch Ziereis, der nach einem Durcheinander in der Buchbacher Defensive scheinbar mühelos aus acht Metern vollendete (58.). Schlimmeres verhinderte schließlich der starke Dominik Süßmaier, als er einen an Kodjovi Koussou verschuldeten Elfmeter von Kapitän Stefan Wannenwetsch parierte.
„Wir lassen jetzt die Köpfe nicht hängen“, erklärte Kupper, während Sechziger-Coach Alexander Schmidt meinte: „Wir sind hier mit großen Respekt hergekommen.“ Überbewerten wollte aber auch er die Partie nicht: „Wir machen uns jetzt keinen Druck. Die Jungs sollen sich weiterentwickeln, was wir in der Liga mitnehmen können, nehmen wir mit.“ Dass die Förderung der hochtalentierten Spieler aber Vorrang hat, stellte Schmidt deutlich heraus: „Ohne unsere Jugendarbeit wären bei uns im Verein schon längst die Lichter ausgegangen.“
Spielbericht eingestellt am 07.08.2012 11:48 Uhr