Von Marco Galuska
Die Ansbacher, bei denen Michael Kleinschrodt und Michael Belzner in die Startelf und erstmals auch Patrick Kroiß in diesem Jahr in den Kader zurückkehrten, begannen sichtlich konzentriert, mit dem klar erkennbaren Willen, ein so dringend benötigtes Erfolgserlebnis zu schaffen. Die ersten Minuten machten Mut: Die Offensivbemühungen lagen klar bei den Hausherren gegen zuletzt famos aufspielende Fuggerstädter. Zunächst sollte es aber nur bei ihm Ansatz vielversprechenden Szenen bleiben. Der erste Abschluss der Partie gehörte dem FCA, doch der zu zentrale Schuss von Kapitän Hendrik Hofgärtner war kein Problem für Ansbachs Torwächter Sebastian Heid (12.). Bitter war dann für die Nullneuner das verletzungsbedingte Ausscheiden des bis dahin sehr auffälligen und zweikampfstarken Daniel Schelhorn, der im Rasen hängen blieb und sich das Knie verletzte, nach 20 Minuten. Für ihn kam Jonas Sauerstein in die Partie.
Nach zerfahrenen Minuten war es ein Konter nach einer Augsburger Ecke, bei dem Pepe Brekner fast die komplette Spielfeldlänge entlang sprintete, den letzten Pass im Strafraum aber nicht zum Mitspieler brachte (27.). Zum ersten Mal richtig gefährlich wurde es dann einen Zeigerumlauf später, als Lukas Aigner nach einem Eckball am höchsten stieg, aber Heid mit klasse Parade den Rückstand der Ansbacher verhinderte. Die Nullneuner antworteten mit einem Distanzschuss von Manz, knapp über die Querlatte (31.) und steckten auch weiter nicht zurück. Der Lohn folgte zugleich: Michael Sperr hatte den Ball ins Zentrum gebracht, Augsburg konnte nur unzureichend abwehren und Niklas Seefried fasste per Linksschuss unhaltbar zum 1:0 ab. Brekner verzog aus der Drehung (37.). Dann rutschte das grün-weiße Herz mal kurz in die Hose, als Riko Manz gegen Moritz Kaube im Strafraum erfolglos grätschte, die Pfeife des großzügig wie umsichtig leitenden Referee Peter Dotzler aber stumm blieb (40.). Nach einem Brekner-Freistoß verschaffte sich Kleinschrodt Platz im Strafraum, schloss gut ab, aber FCA-Keeper Marcel Lubik parierte stark und verhinderte die Verdopplung des Rückstands (45.).
Auch im zweiten Durchgang spielte Ansbach von der ersten bis zur letzten Minute mit großer Energie und Leidenschaft, ließ somit lange Zeit gar nichts vor dem eigenen Tor anbrennen. Vielmehr hatte Niklas Seefried die beste Chance, um auf 2:0 zu stellen, scheiterte aber an Schlussmann Lubik (56.). Außer ein Distanzschuss von David Deger (67.) musste Heid lange Zeit nicht eingreifen, weil seine Vorderleute ihren Job hervorragend erledigten. Es blieb eine umkämpfte Partie, die einen speziellen Höhepunkt in der 85. Minute erfuhr, als Patrick Kroiß unter großem Jubel seine ersten Einsatzminuten nach Kreuzbandriss erhielt - auch wenn er ganz am Ende für Kopfballspieler Herzner schon wieder weichen musste. Denn die Schlussminuten waren geprägt von Strafraumszenen, bei denen die Ansbacher um Abwehrchef Eric Weeger ihr Terrain erfolgreich verteidigten. Außer einem Kopfball von Alem Japaur aufs Tornetz kam dann auch keine echte Gefahr mehr auf. So durfte Ansbach nach langer Durststrecke wieder einen Sieg bejubeln, verdient war dieser obendrein, wichtig sowieso.
Spielbericht eingestellt am 30.09.2023 18:37 Uhr