Von Michael Watzinger
Vor dem kleinen Derby waren die Rollen zwischen der SpVgg Greuther Fürth II und dem 1. FC Nürnberg II recht klar verteilt: Während das Kleeblatt in der Regionalliga Bayern derzeit tief im Keller feststeckt, spielt der Club mit dem dritten Tabellenplatz bis dato eine äußerst überzeugende Runde.
Recht schnell nach Anpfiff in Burgfarrnbach wurde dann aber deutlich, dass sich die Fürther gegen den Nachbarn keinesfalls verstecken wollten: Früh pressend und immer wieder die Tiefe suchend spielte die Ruman-Elf frech auf und nach nur zwei Minuten musste Jannik Hofmann mit einer Grätsche gegen David Pfeil erstmals Schlimmeres verhindern.
Die Gäste taten sich auch in der Folge zunächst schwer, Fürth verbuchte zweimal durch Pfeil und einmal durch den auffälligen Littbarski erste Abschlüsse, die allerdings allesamt ihr Ziel verfehlten (9., 12., 13.). Dann aber gab auch der Club ein erstes Mal eine Kostprobe seines Könnens ab - und belohnte sich gleich mit der bis dato schmeichelhaften Führung: Nach einem gut vorgetragenen Angriff über die linke Seite kam Enrique Katsianas-Sanchez an der Fürther-Strafraumgrenze an den Ball, verschaffte sich mit einem gekonnten Haken etwas Platz und traf überlegt mir rechts flach ins linke Eck (15.). Die Hausherren suchten nach einer schnellen Antwort und hatten prompt die große Chance auf den Ausgleich, Daniel Adlung setzte den Ball nach schöner Vorarbeit vom Grimbs aber freistehend aus gut 15 Metern knapp am Tor vorbei (16.). Nach 34 Minuten hatten die Kleeblatt-Fans dann erneut den Torschrei auf den Lippen, als Littbarski eine Flanke von links artistisch aus der Luft nahm, mit seinem Linksschuss aber knapp am langen Pfosten vorbei schoss. 120 Sekunden später fand der quirlige Offensivmann dann Mitspieler Ismail, der den Ball aber nicht sauber traf und so Club-Schlussmann Reichert vor keine Probleme stellte. Während die Fürther recht fahrlässig mit ihren Chancen umgingen, zeigte sich der FCN auch in der Folge eiskalt. Jermain Nischalke setzte in der 38 Minute nach einer tollen Einzelleitung Katsianas-Sanchez in Szene, der locker zum 0:2 einschob. Zwei Minuten vor der Pause schnürte der Offensivmann gar seinen lupenreinen Hattrick, als ein Diagonalball auf links Vonic fand, der von der Grundlinie zurück auf Katsianas-Sanchez legte - 0:3.
Auch nach der Pause zeigte sich die favorisierte Fiel-Elf recht humorlos: Eine Freistoßflanke von rechts fand in der Mitte den aufgerückten Club-Kapitän Fabian Menig, der per Kopf in die lange Ecke traf und mit dem 0:4 für die frühe Entscheidung sorgte (49.). Direkt im Anschluss tauchte Vonic frei vor dem Fürther Gehäuse auf, schob den Ball aber knapp daran vorbei. Erneut nur kurze Zeit später scheiterte Nischalke am aufmerksamen Greuther-Keeper Lasse Schulz. Zwar gaben sich die Fürther auch in der Folge keinesfalls auf und kamen durch einen überlegten Schuss aus halbrechter Position ins lange Eck durch Nico Grimbs zum 1:4-Ehrentreffer, eine Aufholjagd blieb aber aus - auch weil Nürnbergs Keeper Jan Reichert einen strammen Grimbs-Schuss sehenswert über die Latte lenkte (66.) und auch gegen Ismails Versuch aus rund 15 Metern zur Stelle war (73.). Den Schlusspunkt in einem kurzweiligen Derby setzte dann abermals FCN-Kapitän Menig, der in der 90. Minute eine Ecke von rechts am kurzen Pfosten per Kopf ins lange Eck setzte und zum 1:5-Endstand traf.
Spielbericht eingestellt am 29.10.2022 21:18 Uhr