Die Aufstellung des FC 05 Schweinfurt wurde mit Spannung erwartet wie selten, nach dem zuletzt zehn Feldspieler verletzt ausfielen. Immerhin meldeten sich jetzt gleich eine Reihe wichtiger Spieler zurück: Die Defensivkräfte Lucas Zeller und Lukas Billick sowie Torjäger Adam Jabiri waren im Derby gegen die Würzburger Kickers von Beginn an dabei. Kickers-Trainer Marco Wildersinn nahm drei Veränderungen vor: Fabrice Montcheu, Dominik Meisel und Felix Göttlicher rutschten für Benyas Junge-Abiol, Dardan Karimani und Lukas Müller in die Startelf.
Kickers-Sturmspitze Saliou Sané dribbelt mit Tempo auf die Schweinfurter Abwehr zu, FC 05-Sechser Lukas Billick versucht ihn noch einzuholen.
Steffen Krapf
Den besseren Start erwischten die Hausherren, die los legten wie die sprichwörtliche Feuerwehr. In der zweiten Minute nötigte Ex-Rothose Adam Jabiri auf starker Vorlage von Tim Kraus Kickers-Schlussmann Marc Richter bereits die erste Glanzparade ab. Es rollte Angriff auf Angriff in Richtung Würzburger Tor. Nicolas Pfarr vergab völlig freistehend vor dem Tor (5.). Jabiris nächster Torabschluss landete zu zentral genau in Richters ab. Auf der Gegenseite prüfte Flügelspieler Benjika Caciel mit einem Schuss aus 16 Metern FC 05-Torhüter Nico Stephan (9.). Nach gut einer Viertelstunde fanden die Gäste zunehmend besser ins Spiel, der Ball lief nun etwas besser durch die eigenen Reihen und in der Offensive tasteten sich die Kickers allmählich immer näher heran. Caciels nächsten Distanzschuss parierte Stephan neuerlich (19.). Auch bei Ivan Franjics Distanzkracher vier Minuten später hatte die neue Schweinfurter Nummer eins noch die Fingerspitzen dran. Auf der Gegenseite nutzte Routinier Kristian Böhnlein beinahe einen Patzer vom neuen Kickers-Verteidiger Felix Göttlicher, der einen Ball leichtfertig im Spielaufbau verlor. Böhnleins Schuss parierte aber der top-aufgelegte Richter zwischen den Würzburger Pfosten (27.).
FWK-Kapitän Peter Kurzweg machte wie fast immer eine starke Partie auf der linken Seite.
Steffen Krapf
Im direkten Gegenzug stand es dann plötzlich 0:1 – dabei sah es gar nicht gefährlich aus. Einen schlecht getimten Rückpass von Jannis Rabold zu Nico Stephan antizipierte FWK-Stürmer Saliou Sané, umkurvte Stephan und vollendete anschließend cool zur Führung (28.). Das 0:2 ließ nicht lange auf sich warten. Die Defensive der Schweinfurter schwamm beträchtlich. Nach einem Angriff über Rechts legte Benjika Caciel in den Strafraum auf Meisel ab, der mit einem satten Direktschuss Stephan keine Chance ließ (35.). Vor dem Pausenpfiff hatte Jabiri noch mit einer Doppelchance die Chance auf den Anschlusstreffer. Erst hielt Richter, der Nachschuss ging knapp am zweiten Pfosten vorbei.
Benyas Junge-Abiol brachte nach seiner Einwechslung noch einmal richtig Schwung in den Angriff der Kickers. Hier in einer Aktion gegen FC 05-Routinier Lukas Billick.
Steffen Krapf
Kurz nach dem Seitenwechsel verpasste es Sané nach einem Steilpass von Franjic mit einem Flachschuss aus vollem Lauf das vorentscheidende 0:3 zu erzielen (51.). Kurz darauf kamen die „Schnüdel“ überraschend zurück in die Partie. Nach einer Standardsituation der Kickers ging es ganz, ganz schnell. Schweinfurt konterte blitzschnell, Jabiri traf zum 1:2 (54.). So richtig ins Wackeln kamen die Kickers allerdings nicht. Schweinfurt zeigte sich zwar leidenschaftlich, jedoch schwanden der Elf von Trainer Christian Gmünder auch zunehmend die Kräfte. Nach mehreren verpatzten Kontermöglichkeiten, war es wieder Sané, der den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte, diesmal auf Vorlage des eingewechselten Benyas Junge-Abiol eine viertel Stunde vor Schluss. Und wieder war es nicht die Vorentscheidung. Der FC 05 warf noch einmal alles nach vorne, Abwehrchef Luca Zeller erzielte in der Schlussminute das 2:3. Die Kickers antworteten mit Sanés dritten Treffer auf Zuspiel des ganz stark aufspielenden Franjic zum 2:4 und schließlich mit einem wuchtigen Distanzschuss von Maximilian Zaiser zum 2:5. Der Derbysieg ging verdient an die Würzburger Kickers.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2022 10:20 Uhr