Von sva01.de, Melanie Kahl-Schmidt
Nach kräftezehrenden Wochen feiert Viktoria Aschaffenburg mit dem klaren 3:0 gegen den TSV Rain/Lech endlich wieder einen Heimsieg und hat dazu keinen weiteren Verletzten zu verzeichnen
Die Botschaft vor der Partie von Viktoria Aschaffenburg gegen den TSV Rain/Lech war klar: Der Knoten, der in den zurückliegenden fünf Partien dazu führte, dass trotz zahlreicher Torchancen nur zwei Tore und ein Punkt auf die Habenseite der Viktoria kamen, sollte endlich zum Platzen gebracht werden. Um den achten Saisonsieg der laufenden Saison einzufahren, warb Cheftrainer Jochen Seitz im Vorfeld auch bei den Zuschauern um Unterstützung: „Die Punkteausbeute der vergangenen Wochen bildet leider nicht den Aufwand ab, den die Jungs in die Spiele investiert haben. Ja es ist richtig, dass sich die Mannschaft derzeit nicht dafür belohnt, aber dennoch stimmen Moral, Einsatzbereitschaft und Zweikampfverhalten. Es wäre daher enorm wichtig für unsere Spieler, mit positiver Unterstützung von den eigenen Zuschauern am Samstag wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, damit sich der Knoten endlich löst und wir die dann noch ausstehenden drei Begegnungen bis zur Winterpause wieder mit mehr Selbstbewusstsein angehen können.”
Personell musste Trainer Jochen Seitz am Samstagnachmittag neben den Langzeitverletzten Nick Förster, Tom Schulz, Hamza Boutakhrit, Marco Fritscher und Raffael Cvijetkovic auch auf Kapitän Daniel Cheron verzichten, der sich in der Partie beim TSV Buchbach einen Innenbandteilabriss im Knie zugezogen hatte. Passen mussten ebenfalls Roberto Desch, der noch immer mit muskulären Problemen zu kämpfen hat, und Silas Zehnder wegen einer Erkrankung. Daher standen erstmals in dieser Saison mit Ricardo Döbert und Nicolas Wilhelm zwei Ersatzkeeper auf dem Mannschaftstableau um mit Wilhelm einen weiteren Feldspieler zur Verfügung zu haben – eine Situation, um die Seitz sicher nur wenige beneiden.
Den ersten Angriff der Begegnung leitete Tim Littmann sein, der Abschluss von Niklas Meyer ging aber am Tor von Kevin Schmidt vorbei (1.). Die Viktoria kam gut in die Partie: Nach einer Ecke kam Benedict Laverty aus der Distanz zum Abschluss doch auch sein Schuss traf das Tor der Gäste noch nicht (3.). Die Hausherren standen gut gestaffelt und ließen so in der Anfangsviertelstunde kaum einen Angriff des TSV zu. In der 12. Minute war es wieder Niklas Meyer, der aus halblinker Position flach am langen Pfosten vorbei zielte. In der 24. Minute entschied Schiedsrichter Andreas Dinger nach einem Foulspiel von Fadhel Morou an den in die Tiefe geschickten Tim Littmann im Strafraum auf Strafstoß. Benjamin Baier, der zuletzt im Spiel gegen den FV Illertissen vom Punkt nur den Außenpfosten traf, machte seine Sache diesmal deutlich besser und schoss eiskalt zur 1:0-Führung ein (25.). Fast im Gegenzug musste Max Grün erstmals richtig eingreifen, als er einen Abschluss von Fadhel Morou parierte (27.). Zehn Minuten später war es wieder genau dieses Duell, das Grün erneut für sich entscheiden konnte: Nach einer Hereingabe von Johannes Müller war Viktorias Keeper aufmerksam und konnte sich den Ball vor dem heranstürmenden Fadhel Morou sichern (37.). Dazu waren es die „jungen Wilden” der Viktoria, die im ersten Durchgang und auch danach zu gefallen wussten: Jan-Philipp Stein in der Abwehrreihe bot an der Seite der ebenfalls 19 Jahre alten Niklas Borger und Tim Littmann eine ebenso konzentrierte wie souveräne Leistung und in der Offensive sorgte immer wieder der schnelle Niklas Meyer für Unruhe. Nach einer Ecke kam kurz vor dem Halbzeitpfiff noch Innenverteidiger Niklas Borger zum Kopfball, doch er bekam keinen Druck und keine Kontrolle über den Ball, so dass TSV-Schlussmann Kevin Schmidt den Ball problemlos aufnehmen konnte. Erstmals seit Wochen ging die Viktoria mit einer Führung in die Kabine.
Der SVA im Vorwärtsgang und mit dem erlösenden 2:0
Ohne personelle Veränderungen ging Cheftrainer Seitz in den zweiten Durchgang. Der TSV Rain/Lech agierte in den ersten fünfzehn Minuten offensiver, ohne sich jedoch klare Torchancen herausspielen zu können. In der 53. Minute war es daher erneut SVA-Torwart Max Grün, der seine Mannschaft vor dem Ausgleich bewahrte: Er stand weit aufgerückt vor seinem Tor und konnte so ein Zuspiel auf Dominik Widemann mit einem Kopfball abfangen, Widemann wäre ansonsten frei auf das SVA-Gehäuse zugelaufen. Ein ums andere Mal suchte die Viktoria im Angriff den flinken Niklas Meyer, so auch in der 64. Minute, als er einen Abschluss aus der zweiten Reihe nicht im TSV-Gehäuse unterbringen konnte. Noch nicht, um genau zu sein. Denn nur vier Minuten später machte er seine Sache deutlich besser. Nach einer starken Balleroberung durch Nicolas Hebisch, passte dieser zu Tim Littmann auf den rechten Flügel. Seine Hereingabe auf den langen Pfosten landete direkt auf dem Fuß von Niklas Meyer, der das Leder direkt abnahm und rechts unten einnetzte (68.).
In der 72. Spielminute sah Rains Fadhel Morou die gelb-rote Karte, nachdem er bereits im ersten Durchgang in der Strafstoßaktion mit gelb verwarnt worden war. Kurz danach hätte Nicolas Hebisch – schön von Tim Littmann in Szene gesetzt – auf 3:0 erhöhen können, sein Lupfer über TSV-Schlussmann Schmidt war aber etwas zu hoch angesetzt und strich über die Querlatte (74.). Der SVA betätigte nun nur noch den Vorwärtsgang. In der 78. Minute hatte wieder SVA-Angreifer Nicolas Hebisch eine gute Gelegenheit, doch er bekam nicht den nötigen Druck hinter seinen Kopfball, so dass Kevin Schmidt im Tor des TSV den Ball problemlos aufnehmen konnte. Den Schlusspunkt setzte Benedict Laverty in der Nachspielzeit, als er ein herrliches Zuspiel vom kurz zuvor eingewechselten Clay Verkaj zum 3:0-Endstand verwertete.
Spielbericht eingestellt am 16.11.2021 09:21 Uhr