Alter, Geschlecht:
Erwachsene, männlich
Spieltag:
Saison 2017/18 - 2. Spieltag
Datum:
21.07.2017 19:00 Uhr
Sportstätte:
Willy - Sachs - Stadion Schweinfurt
Spieler des Spiels
Adam Jabiri
(1. FC Schweinfurt 05)
Natürlich war Christopher Kracuns 4:1 das schönste Tor. Doch Jabiri traf eben zwei Mal, wobei sein 2:1 etwas schwerer zu erzielen war als das 3:1 nach einem Konter. Viel wichtiger noch: Der 33-Jährige ackerte wie ein Pferd!
Spielbericht
Der Sonnenplatz gehört den Schweinfurtern
"Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!" - nun gut, das hörte man auch vor zwei Jahren schon mal im Willy-Sachs-Stadion nach dem ersten Heimspiel der Schnüdel. Damals nach einem 5:1 gegen den 1. FC Nürnberg 2. Die Ambitionen der 05er 2015? Eher in Richtung Klassenerhalt gerichtet! Heuer und 2018 darf´s etwas mehr sein. Aktuell: Ein geschossenes Tor mehr als die Münchner Löwen bedeuten Rang Eins.
Fast 13.000 Zuschauer im ausverkauften Grünwalder Stadion beim 3:1 von 1860 gegen Burghausen - da wollten auch die Schweinfurter nicht nachstehen: 1628 zahlende Fans sorgten immerhin für lange Schlangen an den (zu wenigen) Kassen und für einen verspäteten Anpfiff. Und dann war es die Schlussphase, die für den vorübergehenden Rang Eins sorgte. Weil Adam Jabiri freistehend nach einem Konter zum 3:1 einschieben konnte und Christopher Kracun mit der finalen Aktion und einem Traumschuss genau für das Resultat sorgte, mit dem sich die Löwen noch überholen ließen. Nun gut: Bayern München 2 spielte nicht, weil zahlreiche Akteure mit den Profis in Asien weilen. Und auch Bayreuth gewann ein zweites Mal diese Saison. Man darf, man sollte sich nichts einbilden auf den Platz an der Sonne für die Schnüdel.
Der Eichstätter Fabian Eberle wird vom Schweinfurter Matthias Strohmaier attakiert.
Michael Horling
"Wood you like" - der Slogan an der neuen Werbebande vor dem Fanblock drückt es irgendwie passend aus. Das Wortspiel weist in erster Linie auf die Holzmöbel von Hauptsponsor Markus Wolf und dessen Unternehmen hin. Aber auch den aktuellen Fußball der Schnüdel "würde man mögen" als Liebhaber des gepflegten Umgangs mit dem runden Ball. Auch wenn der Auftritt gegen Eichstätt über weite Strecken genauso zäh wie erwartet wurde, weil der Gegner stark auftrat und keinesfalls wie das Kaninchen vor der Schlange agierte. "Ich bin ergebnisorientiert. Schönheitspreise helfen nicht. Klar freue auch ich mich über jedes Spiel, das von Leidenschaft geprägt ist und in dem man wunderbaren Fußball sieht. Aber ein gutes Ergebnis ist mir wesentlich lieber. So gesehen war das doch fast perfekt heute", brachte es der 2. Vorsitzende des FC 05 nach nun acht Toren in zwei Partien auf den Punkt. Jens Oser, der vor dem Spiel zusammen mit Vereinsboss Wolf an Gustav Gunsenheimer als Dank für dessen 25.000-Euro-Spende an den Verein ein Trikot überreichte und seine Sichtweise in Sachen Pokal auch gleich kundtat: Einen Tag vor dem Schnüdel-Auftritt gegen Sandhausen, sogar nur 18 Stunden vorher, würden gerne die Würzburger Kickers ihre Partie im Willy-Sachs-Stadion austragen. "Das ist sehr schwer vorstellbar, weil das garantiert unseren Rasen strapaziert. Ich würde das nicht für gut empfinden, denn wir wollen für unser Spiel perfekte Bedingungen!"
Eichstätts Stefan Liebler schirmt den Ball gegen Schweinfurts Nikola Jelisic ab.
Michael Horling
So wie am Freitagabend bei Traumwetter, als die mit der Trikotwerbung des einstigen Löwen-Hauptsponsors auflaufenden Eichstätter gut mithielten. Auch als Stefan Liebler recht heftig Marius Willsch umnietete und Steffen Krautschneider bereits sein drittes Saisontor erzielen konnte - wie in Nürnberg resultierte das 1:0 aus einem Elfmeter, wobei der 25-Jährige diesmal den Ball lässig in die Mitte chippte. Dass Lucas Schraufstetter fast im Gegenzug nach einem Freistoß und einem Kopfball zum Ausgleich abstaubte und danach Fabian Schäll sogar das 1:2 auf dem Schlappen hatte, störte am Ende nicht. Denn nach Flanke von Nicola Jelisic köpfte Adam Jabiri seine Elf noch vor der Pause wieder in Führung. Und nach dem Seitenwechsel ließen deutlich verbesserte Schweinfurter rein gar nichts mehr anbrennen. Auch weil der Doppelwechsel zur Halbzeit ein bisschen Aufschwung brachte. Und weil die Fans durchweg anfeuerten, während die Gäste von null Anhängern begleitet wurden.
Schweinfurts Doppeltorschütze Adam Jabiri bejubelt seinen Treffer zum 3:1.
Michael Horling
Weiter geht´s für die Schnüdel schon am Dienstagabend in Pipinsried beim Neuling, der sich natürlich freut, dass zum verspäteten Start in die Saison (nach der langen Relegation) in das Dorf im Nordwesten Münchens gleich mal der Tabellenführer kommt. Der reist bereits am Montag an und übernachtet - ganz so, wie sich das für ein Profiteam gehört. "Wahrscheinlich schlafen wir in einem Bauernhof. Aber Hauptsache wir haben ein Bett", spaßt Marius Willsch, der mit dem Nachwuchs der Münchner Löwen vor ein paar Jahren schon mal freundschaftlich in Pipinsried gastierte. Am Mittwoch fällt dann der TSV 1860 München in Buchbach ein. Mal sehen, wer danach Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Bayern ist. Sollten es weiter die Schnüdel sein, so kämen am kommenden Samstag sicherlich mehr als 2000 Fans zum dennoch nicht sonderlich attraktiven Heimspiel gegen den FC Augsburg 2. Das Spitzenteam der Vorsaison startete mit einer Heimniederlage gegen Garching in die neue Runde. Gegen den FC 05-Lieblingsgegner also, gegen den Grün-Weiß in vier Partien bislang noch keinen Punkt holen konnte. Ähnlich kompakt wie Garching wurde Eichstätt erwartet und trat auch stark auf. Doch die Qualität der Schweinfurter ist heuer eben eine andere...
Spielbericht eingestellt am 22.07.2017 13:00 Uhr