Von 1860rosenheim.de
Im Spiel Eins nach Bekanntgabe des Rücktritts von Trainer Klaus Seidel zur Winterpause, legte die Heimelf eine der besten Vorstellungen der bisherigen Runde hin. Da der Ausgleich der Innstädter kurz vor dem Ende der Partie fiel, war der Punkt glücklich aber mehr als verdient.Nun der Reihe nach. Die Begegnung begann recht flott, in einem anfangs ziemlich ausgeglichen Spiel kamen die Gastgeber durch Danijel Majdanceciv zur ersten Großchance. Jedoch sein versuchter Lupfer über den heraus stürmenden Gästekeeper Fabijan Buntic außerhalb des Strafraums schlug fehl (7. Min.). Ein weiterer Abschluß von Sascha Marinkovic einige Zeigerumdrehungen später aus etwa 15 Meter Torentfernung war sichere Beute von Buntic.
In der 20. Spielminute dann die überraschende Führung für die kleinen Schanzer, die bis dato noch keinen nennenswerten Torabschluß verzeichnen konnten. Nach einer Flanke von der linken Angriffsseite brauchte der am Elfmeterpunkt völlig freistehende Marcel Schiller nur noch den Fuß hinhalten und verwandelt eiskalt zum 1:0 für die Gäste.
Die Heimelf war jedoch wenig geschockt vom Rückstand und spielte ihr Spiel weiter. Schon neun Minuten später fiel der Ausgleich für die Tiplex-Elf durch Korbinian „Korbi“ Linner. Nach überlegter Weiterleitung per Kopf von Marinkovic netzte der 60er Akteur aus kurzer Distanz ein. Doch schon 120 Sekunden später wiederum die Führung der Ingolstädter. 1860-Torhüter Dominik Süßmaier kann den Ball nach Freistoß nur unglücklich per Faustabwehr auf den freistehenden Thomas Kurz abwehren, dieser zimmert die Kugel aus ca. 10m halbrechter Position unhaltbar ins Netz des 60er Gehäuses.
Die Freude über den Ausgleich währte also nur kurz für die Seidel-Elf. Doch es kam noch schlimmer. Wiederum nur zwei Minuten später die nächste bittere Pille für den Aufsteiger. Nach einem Flankenwechsel auf die linke Angriffsseite der Gäste nimmt Thorsten Nicklas den Ball direkt. Sein Volleyschuss setzt so unglücklich auf, dass sich das Spielgerät im hohen Bogen über Süßmaier hinweg ins lange Eck senkt und dort im Netz einschlägt. Ein äußerst bitterer Doppelschlag der Ingolstädter für die Heimmannschaft.
Doch die Seidel-Schützlinge machten einfach weiter und ließen sich nicht groß vom Zweitore-Rückstand beeindrucken. Kurze Zeit später hätte dann schon der Anschlusstreffer fallen müssen. Doch der Flachschuss von Korbinian Linner wird bravourös per Fußabwehr von Torhüter Buntic geklärt. Als dann auch noch eine Volleyabnahme von Danijel Majdancevic von der Strafraumgrenze um Zentimeter am Pfosten verbeischrammt, mussten sich die Rosenheimer mit dem 1:3 Rückstand zur Halbzeit begnügen.
Mit Anpfiff der zweiten Hälfte machten die Innstädter einen nun noch fokussierten Eindruck, sie wollten sich keinesfalls den bisher in der Chancenauswertung eiskalt auftretenden Gästen geschlagen geben. Schon in Spielminute 47. wurde es wieder vor dem Ingolstädter Tor gefährlich, als ein Weitschuss des Mittelfeldrackerers Linor Shabani nur um Haaresbreite am langen Pfosten vorbeistrich. Eine Minute später schon die nächste Großchance für die Rothemden. Philipp Maier steigt nach einer Ecke am höchsten und jagt den Ball per Kopf an den Querbalken.
Es war schon zum Haareraufen. Die Heimelf machte ein tolles Spiel, voller Leidenschaft und Laufbereitschaft, aber die Kugel wollte einfach bis dato nicht mehr ins Gästetor. Stattdessen nutzten die Ingolstädter ihre Möglichkeiten eiskalt, bei denen ihnen jeweils das Leben von der Defensive der Rosenheimer Elf sehr leicht gemacht wurde.
Die erheblichen Bemühungen der Gastgeber wurden dann doch noch belohnt. Nachdem die Gäste den Ball nach einer Ecke nicht klären konnten, bugsierte Abwehrmann Georg Lenz aus dem Gewühl heraus die Kugel zum 2:3 Anschlußtreffer ins Gehäuse. Sein erster Saisontreffer.
Der TSV 1860 Rosenheim machte nun weiter Druck und zog teilweise schon ein Powerplay vor dem Ingolstädter Strafraum auf. Die Schanzer konnten sich kaum mehr befreien, geschweige denn selbst gefährliche Aktionen verbuchen. Als sich dann Sascha Marinkovic das Spielgerät am 16er der Gäste erkämpfen konnte, anschließend in den Strafraum eindrang und seinen Abschluß nur an den Außenpfosten des Ingolstädter Tores setzte, machte sich in den Reihen der Zuschauer schon ein wenig Verbitterung breit. Jedoch nicht im Team von 1860 Rosenheim!
Die Jungs um Kapitän Mathias Heiß waren nach wie vor fest davon überzeugt, noch mindestens ein Tor erzielen zu können. In der 88. Spielminute war es dann soweit. Ein von Ludwig Räuber getretener Freistoß, der im Übrigen eine phantastische Leistung über die 90 Minuten bot, wurde vom 60er Kapitän per Kopf verlängert und fand danach den Weg ins Netz der Gäste aus Ingolstadt zum vielumjubelten Ausgleich des TSV 1860. Eine erfolgreiche Kombination der beiden Ex-Schanzer im Rosenheim Team. Ein paar Minuten waren dann noch zu spielen, es tat sich aber nichts mehr Erwähnenswertes in beiden Strafräumen.
Das war schon eine beachtliche Leistung des Teams von Klaus Seidel, das nie aufsteckte und letztendlich noch einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf einfuhr. Auch wenn der Punktgewinn glücklich, weil dieser äußerst spät zustande kam, war es ein hochverdientes Unentschieden der nie aufgebenden 60er Truppe, die dabei eines der besten, wenn nicht sogar die beste Saisonleistung abrufen konnte.
Wenn da nicht die einfachen Fehler in der Abwehr gewesen wären, die zu den drei Gegentoren führten, wäre mit Sicherheit noch mehr für den Aufsteiger drin gewesen. Auf alle Fälle haben die Jungs um Kapitän Mathias Heiß eine tolle Moral gezeigt, dies lässt nun durchaus in den beiden letzten Partien vor der Winterpause gegen 1860 München II und Bayern Hof auf weitere Punkte hoffen.
Spielbericht eingestellt am 18.11.2016 13:59 Uhr