Von svs-seligenporten.de
„Florian Schlicker baut auf den Lerneffekt“, so hieß es im Titel der Vorschau auf die Partie des SV Seligenporten gegen die SpVgg Bayreuth. Dass der Trainer damit fast vollkommen richtig liegen sollte, bewies sein Team mit einem auch in der Höhe vollkommen gerechtfertigten 4:1 (2:0)-Sieg. Abgesehen von der Hereinnahme des zuletzt gelb-rot gesperrten Stürmers Patrick Hobsch für Abwehrmann Christian Held, schickten Schlicker und Serdal Gündogan die gleiche, in Ingolstadt noch so enttäuschende Formation ins Rennen.
Diese eine Änderung sollte dann umso größere Folgen zeigen. Überzeugte Hobsch doch nicht nur mit einem enormen Laufpensum, sondern half zudem auch immer wieder hinten aus. Dass dies seinem Torinstinkt in keinster Weise abträglich sein sollte, bewies die Nummer neun schon nach 12 Minuten, indem er sich, von Fabian Klose mit einem schönen Heber bedient, im Strafraum elegant um seinen Bewacher Mikel Seite herumwandte und aus etwa 14 Metern humorlos zum 1:0 vollstreckte. Nun beherrschten die Klosterer das bis dorthin recht ausgeglichene Geschehen und rissen ihre 245 Zuschauer mit flüssigen Kombinationen und schnellem Kurzpass-Spiel zu Szenenapplaus hin. Hätte der SVS sein für das Auge so erfreuliches Tun auch noch mit dem nötigen Killerinstinkt garniert – die Gäste wären schon nach einer halben Stunde aussichtslos ins Hintertreffen geraten. Zögerte Marco Christ nach einem Zuspiel von Hobsch zu lange (18.), wurde Marcel Moschs Schuss von der vielbeinigen Bayreuther geblockt (23.).
Unmittelbar danach scheiterte Kevin Woleman im direkten Duell am raubtiergleich reagierenden Bayreuther Keeper Jonas Hempfling. Nachdem Klose über den Kasten zielte (26.) und Lino D’Adamo nicht entschlossen genug zu Werke ging (38.), hätte sich dieser Chancenwucher um ein Haar bitter gerächt. So musste der bis dahin fast beschäftigungslose SVS-Keeper Christopher Pfeiffer in der 40. Minute ganz tief in seine Zauberkiste greifen, um einen Knaller von Anton Makarenko noch so eben zur Ecke zu lenken und stand wenig später mit dem Glück im Bunde, weil dem urplötzlich vor ihm auftauchenden Bastian Hortler eine Flanke von Dominik Schmitt über den Scheitel rutschte. Erzeugten diese Schockmomente bei den SVS-Fans unfreiwilliges Herzklopfen, sollte sich unmittelbar vor der Pause wohlige Gänsehaut dazugesellen, als Julian Schäf die Kugel nach einer herrlichen Kombination auf dem rechten Flügel flach ins Zentrum spielte, wo Christ aus elf Metern zum hochverdienten 2:0 einnetzte.
Nachdem Makarenko für die Gäste nur den Pfosten traf (48.), zog sich Schiedsrichter Florian Riepl (Altenerding) aufgrund zweier umstrittener Abseitsentscheidungen gegen Mosch den Ärger der Klosterer zu. Letzterer „rächte“ dann auf seine Art, indem er ein Zuspiel von D’Adamo aus elf Metern zum 3:0 (58.) veredelte. Statt nun die Partie konsequent zu Ende zu bringen, schlich sich beim SVS nun der Schlendrian ein. Angetrieben von Kapitän Kristian Böhnlein, warf Bayreuth nun alles nach vorne und versuchte, seine eigentlich nicht mehr vorhandene Chance zu ergreifen. So rettete der kurz vorher eingewechselte und sein SVS-Debüt gebende Aykut Civelek in höchster Not gegen Makarenko zur Ecke (65.), wie auch Pfeiffer im Duell mit Chris Wolf die Oberhand behielt (72.). Sechs Minuten später war Tobias Ulbricht zur Stelle und verkürzte nach Zuspiel von Böhnlein per Kopf auf 1:3 (78.). Nun entschlossen sich die Klosterer dazu, wieder am Spiel teilzunehmen. Nachdem D‘Adamo das Leder mit dem Kopf noch knapp verfehlte (80.), erstickte Mosch aus kurzer Distanz mit seinem zweiten Treffer zum 4:1 (86.) das Bayreuther Aufbegehren endgültig.
Spielbericht eingestellt am 14.10.2016 14:37 Uhr