Als der bereits gelbbelastete Lino D´Adamo in der 39. Minute böse in Kevin Ferys Beine fuhr, da musste Schiedsrichter Christopher Schwarzmann einfach auch den Roten zum Gelben Karton ziehen. Beim Stand von 0:0 hatten die Schweinfurter nun einen Mann mehr auf dem Rasen. "Doch der Platzverweis war eher negativ für uns, weil jeder gedacht hat, dass er nun einen Schritt weniger machen muss", so Trainer Gerd Klaus, der insgesamt vom bislang schlechtesten Saisonspiel der Grün-Weißen sprach.
Zweikampf zwischen Seligenportens Pascal Worst (links) und dem Schweinfurter Adam Jabiri.
Michael Horling
Zum Glück hatten Steffen Krautschneider gleich nach der Pause einen hellen Moment, als er - von Adam Jabiri bedient, der sich gegen Alexander Braun durchgesetzt hatte - an Kai Neuerer vorbei das Leder zum Goldenen Tor in die Maschen schlenzte. Wer nun dachte, Seligenporten würde einbrechen, sah sich getäuscht. Bei zwei von nur wenigen Kontern faustete der Ex-Schweinfurter Keeper Chris Pfeiffer gegen Pedro Güthermanns Schuss, vergab Adam Jabiri, der in der 69. Minute nach einer Ecke noch an den Pfosten köpfte. In Halbzeit Eins vergaben noch Nicolas Görtler und Andreas Bauer jeweils freistehend ziemlich kläglich das 1:0. Am Ende der Partie lag sogar eher das 1:1 in der Luft als ein zweiter Treffer der Schweinfurter, die nach zwei Niederlagen zumindest den Abwärtstrend stoppten, die in der Tabelle immerhin jetzt vor Bayern München 2 stehen, auch wenn der eine der Top-Favoriten erst zwei statt fünf Partien absolvierte.
Schweinfurts Nicolas Görtler und Seligenportens Alexander Braun trennt anscheinend nur der Pfosten.
Michael Horling
Dass Großteile der Fans diesmal auf den Support verzichteten und neben der Anzeigetafel an ungewohnter Stelle lieber die "Stadionverbotler" feierten; dass es immer wieder vereinzelte "Klaus -Raus"-Rufe zu hören gab - das alles zeigt die momentane Unzufriedenheit auf den Rängen und von der Tribüne. Man erwartet eben einen schnelleren Aufschwung. Coach Klaus aber bittet um Geduld, verweist auf die noch fehlende Spritzigkeit aufgrund vieler zu spät ins Training eingestiegener Akteure. "Wenn ich sehe, wie Marius Willsch vor wenigen Wochen noch an seinen Gegnern vorbeigerannt ist und wie er nun Probleme bei Eins-gegen-Eins-Situationen hat...", dann ist für den Trainer klar, "dass wir in zwei, drei Wochen eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz haben werden". In Top-Besetzung wird man am Dienstag im Pokal beim Bezirksligisten FC Mitwitz antreten. Schon Freitag startet danach die Reise ins weit entfernte Burghausen, wo Wacker als Meisterschaftsanwärter mit fünf Punkten bislang enttäuschte. Bei den Oberbayern könnte nächsten Samstag etwas möglich sein. Und dann würde die Schnüdel-Welt schon wieder ganz anders aussehen....
Schweinfurts Pedro Güthermann wird von Seligenportens Kevin Woleman attackiert.
Michael Horling
Am Rande der Partie wurde noch bekannt, dass mit Michael Krämer ein langjähriger Leistungsträger die Schnüdel verlassen wird. Der 30-Jährige kam 2012 zusammen mit Bastian Lunz von Erlangen-Bruck. "Bayreuth hat derzeit Bedarf auf seiner Position. Und für ihn ist es wohl nicht soviel Aufwand wie bei uns mit aktuell jedem Tag Training", sagt FC 05-Vorstand Markus Wolf, der vor der Partie jedoch lediglich Enrico Wetz verabschiedete. Der letztjährige Co-Trainer betreut nun den Bezirksligisten DJK Dampfach.
Spielbericht eingestellt am 06.08.2016 12:29 Uhr